Spielzeit:
285 Minuten
"Firefighters - The Simulation" ist eine Feuerwehr Simulation.
Auf deutsch wurde der Titel auch unter "Berufsfeuerwehr - Die Simulation" und auch als "ABC Schutz Simulator" verlegt. Zudem gibt es noch mehrere Titel wie "Werksfeuerwehr Simulator", die nur eine Variation darstellen, eigentlich aber 90 Prozent dasselbe Spiel sind. In Deutschland ist das Spiel auch beheimatet. Texte auf den Fahrzeugen und im Spiel sind auf deutsch und auch die Fahrzeugauswahl wirkt heimatlich. Auch wenn das Spiel keine Lizenzen hat, ist es zum Beispiel offenkundig, daß manches Fahrzeug ein VW oder Mercedes sein soll.
Wir sind in einer ländlichen, sehr überschaubaren Gegend. Es gibt eine Fabrik, ein Dorf, eine Stadt, eine Küste und einen Leuchtturm. Die "Stadt" besteht allerdings nur aus zwei kreisförmigen Straßen, die mit Querstraßen verbunden sind. Die "Stadt" hat also nicht mal die Größe einer Ansiedlung.
Wir starten in unseren Job und kriegen im Tutorial die grundlegenden Funktionen und Orte unserer Feuerwache erklärt. Selbige hat neun verschiedene Fahrzeuge, von denen allerdings vier sehr ähnlich sind. Zu Beginn dürfen wir nur einen kleinen VW Transporter fahren, der vor allem für Umwelttechnik ausgelegt ist, also neben einem Feuerlöscher auch einen kleinen Roboter, ein Messgerät und einen Computer zur Analyse an Bord hat. Damit fahren wir dann entweder zu brennenden Mülleimern, die wir kurz besprühen und schon ist der Auftrag erledigt. Oder irgendwo liegt ein Fass mit einer nicht identifizierten Flüssigkeit. Da packen wir dann unseren fahrbaren Roboter aus, nehmen eine Probe und analysieren diese mit dem Computer, wobei letzteres nur darin besteht, mit einem Tastendruck den Befehl zur Analyse zu geben. Bis wir andere Fahrzeuge bedienen dürfen und damit andere Aufträge bekommen dauert es.
Haben wir gerade keinen Alarm, können wir sehr simple und kurze Trainingsmissionen machen oder das Auto mit einem Dampfstrahler reinigen. Und das dauert, denn der Strahl bedeckt nur eine sehr kleine Fläche. Fertig werden wir meist nicht, denn meist kommt schon der nächste Mülleimerbrand rein. Außerdem sollten wir hin und wieder noch bei den auf dem Werksgelände verteilten Zapfsäulen tanken und - bei bestimmten Fahrzeugen - auch den Wassertank auffüllen.
Die Fahrzeuge reichen vom kleinen Mercedes Combi bis zum Leiterwagen und zur modernen fahrbaren Wasserkanone. Steuern lassen sich alle Fahrzeuge gleich schlecht. Träge und ruckartig kurven wir mit Blaulicht und Sirene durch rudimentäre Umland. Am Einsatzort angekommen, schnappen wir uns Feuerlöscher oder Schlauch, setzen gegebenenfalls noch eine Gasmaske auf und los gehts zum Löschen und Personen retten.
Trotz einiger netter Details hat das Spiel arge Probleme. Daß das Gameplay sehr repetitiv und wenig abwechslungsreich ist, mag man einem Titel mit diesem Thema noch verzeihen, denn soviel Unterschiedliches wird auch in der Realität kaum passieren. Allerdings hätte man das Ganze trotzdem allein von der Struktur der Reihenfolge variantenreicher gestalten können und es wäre nicht notwendig gewesen, die Entwicklung und Freischaltung so langsam zu machen. Daß man über eine Stunde nur mit Mülleimerlöschen und Flüssigkeitsanalysieren beschäftigt ist, ist schon reichlich demotivierend. Spätere Fahrzeuge sind da schon deutlich spannender und haben mehr Funktionen, allerdings werden die Missionen auch nicht viel spannender.
Richtig grottig ist aber die KI in der Missionsstruktur. Mal abgesehen davon, daß es für die KI schon eine Herausforderung ist, korrekt aus der Wache zu fahren und sich nicht zu verknäulen. In den Missionen wird es dann oftmals nervig. Ein Beispiel nur: eine Halle brennt, eine Person befindet sich im Innern und die KI parkt ernsthaft hinter einem Zaun, der deutlich länger ist als die Halle. Natürlich hilft keiner der KI Kollegen beim Einsatz. Also setzen wir die Sauerstoffmaske auf, schnappen uns den Schlauch, löschen die brennenden Kisten, nehmen die Person auf den Arm und... kommen nicht durch den Zaun, hinter dem der Rettungswagen steht, zu dem wir verletzte Personen bringen müssen. Also schleichen wir los, denn mit einer Person auf dem Arm können wir nur schleichen, um den endlosen Zaun zu umrunden. In der Zwischenzeit haben wir kaum noch Sauerstoff in der Maske, die wir, obwohl wir schon längst wieder im Freien sind, nicht abnehmen können, weil wir ja eine Person auf dem Arm haben. Die Person abstellen geht auch nicht, wir können sie, wenn wir sie einmal auf dem Arm haben, nur beim Rettungswagen abgeben. Also schleichen wir minutenlang, um um den Zaun zu kommen und können nur beten, daß unser Sauerstoff nicht zu Ende geht.
Die Grafik ist erschreckend schlecht und war schon 2012 heillos veraltet. Die Animationen der KI Personen ist mit lächerlich noch freundlich beschrieben. Zudem gibt es in der ganzen Welt nur gleich aussehende Klone, deren Blick für jedes Horrorspiel passend wäre. Sind einige Texturen noch in Ordnung, schreit uns zum Beispiel im Innenraum der Fahrzeuge ein Pixelbrei entgegen.
Die Musik ist ein akustischer Unfall, die Fahrzeuge klingen wie kaputte Klappstühle, allein die Sirenen sind akzeptabel.
Insgesamt eine Simulation mit ein paar guten Ansätzen, aber doch soviel Fehlern und Schwächen, daß es schlichtweg kaum Spaß macht.
[h1]Wertung:[/h1]
5/10 Atmosphäre
-/10 Story
5/10 Grafik
4/10 Sound
5/10 Spielmechanik
4/10 Balancing
5/10 Spielspass
[h1]Fazit:[/h1]
Am besten gleich löschen.
[h1][b]5/10 Gesamtwertung
👍 : 14 |
😃 : 0