Spielzeit:
187 Minuten
[h1]Eine Frage der Perspektive[/h1]
"The Dweller" dreht den Spieß um und macht den Bösewicht zum Protagonisten. Dies ist zwar nicht neu, da seit der Fernsehserie "The Sopranos" die Schurken als Hauptfiguren etabliert wurden, aber dennoch spielt man nicht allzu oft aus der Sicht eines [i]gemeingefährlichen Monsters[/i]. Das Spiel hat mich durch sein humorloses und einfaches Aussehen neugierig gemacht und im Sale für 0,49€ zuschlagen lassen.
Außerhalb des Sales kostet das Spiel 5€, das gemessen an der Spielzeit unter 4 Stunden dieses Geld nicht wert ist. Solche Spiele erinnern mich an Handygames, die in den entsprechenden Shops für 1,49 weggehen, was nach meiner Ansicht ein sinnvoller Preis wäre. Allerdings hebt sich "The Dweller" von diesen Spielen ab, da der Umfang vergleichsweise groß ist und es [i]interessante und unterhaltsame Textauszüge[/i] gibt.
[b]Erster Eindruck[/b]
Eine [i]Levelmap[/i] gibt eine Übersicht über die Vielzahl an Level, die man mit fortschreitenden Erfolgen immer wiederholen kann. Oftmals gibt es zudem [i]Abzweigungen[/i], die man nicht unbedingt nehmen muss, aber der Vollständigkeit und Errungenschaft halber gerne absolviert werden können.
Die Leveldesigns gestalten sich sehr variantenreich und ändern ihre Struktur im Laufe des Spiels erkennbar. Zu Beginn jeder Neuerung leitet man durch ein sehr einfaches tutorialähnliches Level diese Änderungen ein. Dies ist stets nachvollziehbar und es kommen so niemals Probleme auf.
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Die Atmosphäre im Spiel ist durchgehend eine düstere. Durch die Reaktionen der Archäologen auf das Monster kommt einem aber immer wieder ein kleiner Schmunzler abhanden. Ein durchdringender dumpfer Ton untermalt die Level und die Soundeffekte hören sich glaubwürdig und nicht zu übertrieben an.
[b]Gameplay[/b]
In diesem kurzen [i]Point&Klick-Puzzlespiel[/i] habt ihr die Aufgabe, als ein Monster je nach Level (mehr als 50) abhängig, verschieden viele Archäologen entweder zu fressen/zerstampfen oder zu verjagen. Es sei zu erwähnen, dass man sich hierbei Untertage befindet und (anfangs) nur in der Erde kriechen kann.
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Zu Beginn jedes Levels platziert man den "Dweller" in einem von vielen Erdarealen, von wo aus man sich zu den übrigen Opfern mordet. Da die Archäologen in Tunneln stehen, muss man sich mit Steinen verbinden, die das Transportmittel im Spiel darstellen. Von dort aus kann nun fröhlich gejagt und zertrampelt werden. Doch während man so fröhlich vor sich herjagt, wird einem ziemlich schnell bewusst, dass man manchmal feststeckt, da die Verbindung zu bestimmten Erdteilen verloren geht. Hier greift also eine gewisse Strategiefähigkeit, die es gilt, während des Spiels einzusetzen.
Doch die meisten Level sind nach einer sehr kurzen Überlegung recht einfach zu meistern, wobei es auch sehr knifflige Level gibt.
Beim Lösen der Rätsel sind unter anderem mehrere Lösungswege möglich, was man daran erkennen kann, dass hin und wieder nicht benutzte Steine übrig bleiben und man ohne dessen Hilfe den letzten Archäologen ins Gras hat beißen lassen.
Der Schwierigkeitsgrad befindet sich anfangs auf leicht, erreicht dann exponentiell steigend in der Mitte seinen Höhepunkt und sinkt daraufhin für die letzten 10 Level wieder ab, da es nicht mehr um Schachspielen, sondern den Kampf zwischen Dweller und Geisterjägern geht.
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[b]Zusatz[/b]
Nach Absolvieren bestimmter Level erscheinen "Erfahrungsberichte" von Archäologen, die über den Dweller schreiben. Diese sind ausschließlich in Englisch zu lesen und zeigen wiederum die andere Perspektive des Konflikts auf. Verschiedene Archäologen nehmen die Atmosphäre unterschiedlich wahr und ändern ihre Ansicht aufgrund der Erfahrungen, die sie machen.
Es ist ganz interessant zu beobachten, dass eben diese Leute mindestens einmal entkommen und die Briefe so glaubwürdig sind. Man betrachtet das Spiel hier aus zwei Perspektiven und amüsiert sich immer wieder über diesen Umstand, dass man gleichzeitig Jäger ist und Mitleid mit den Menschen hat.
Leider hat man es hier versäumt, den Archäologen in den Level bestimmte äußerliche Merkmale zukommen zu lassen, sodass man sie von den anderen nicht unterscheiden kann. Dann wäre ein Bezug zu den Personen hergestellt worden, was den inneren Konflikt geschürt hätte.
[b]Fazit[/b]
Für einen Kauf außerhalb des Sales vielleicht nicht zu empfehlen, bietet "The Dweller" doch ein sehr unterhaltsames und atmosphärisches Spielerlebnis, welches durch Zusatzinhalte, wie den Texten von den potentiellen Opfern, komplettiert wird. Abzeichen- und Errungenschaftenjäger kommen mit diesem Spiel sicher auch auf ihre Kosten, da die Karten nicht allzu teuer sind und die Errungenschaften leicht zu erhalten.
👍 : 3 |
😃 : 1