Spielzeit:
627 Minuten
Wenn man ein durch und durch nahezu perfektes Gameplay und Shooter-Mechaniken von AAA Titeln gewohnt ist, hat man es mit Dead Effect 2 vermutlich etwas schwer sich an-zufreunden. Hier stellt sich nach kurzer Zeit ein gewisser Trash-Faktor ein, was aber nicht schlimm ist wenn man dies akzeptieren kann. Denn Dead Effect 2 ist vom Ersteindruck, Grafisch so wie spielerisch her, und im Wissen das es sich hierbei um einen kostengünstigen älteren Shooter handelt, eher Mittelmaß und dennoch sehr unterhaltend.
Das Ingame Optionsmenu gefällt schon mal durch Umfang und Anpassbarkeit der einzelnen Werte. Speziell PC-Spieler werden hier auf ihre Kosten kommen. Das Optionsmenü bietet flüssige und hübsche Animationen beim herum klicken. Die Einstellungen gehen leicht von der Hand und sind übersichtlich angeordnet.
[h1]Die Grafik[/h1] geht für diese Art Shooter durchaus in Ordnung, nur die Texturauflösung aus nächster Nähe kann nicht immer völlig überzeugen. Die Charakter Modelle wirken etwas altbacken modelliert. Die Musikuntermalung ist hingegen durchaus höhrenswert und Atmosphärisch, sehr schön. Weniger schön sind die großen und Bildschirmfüllenden Texte und Dialoge mit Personen. Die Cut-Szenes werden mit der Ingame Grafik dargestellt. Die Überleitung zur eigenen Spielfigur endet oftmals abruppt, unschön anzusehen. Die Beleuchtung, insbesondere die Lensflares oder Lichquellen sind mir teils zu penetrant, weil zu grell. Harmonisch ausgeleuchtet sieht es selten aus in einem Abschnitt. Was mich mehr stört, ist die nicht optimale Kantenglättung, trotz SMAA. Es flackert an Objektkanten in der Distanz unschön und das nervt doch arg.
[h1]Das Gameplay[/h1] und das ist ja das wichtigste, weiß leider auch nicht gänzlich zu überzeugen, Die Spielfigur bewegt sich mMn. ungewohnt ungelenkig und scheint etwas über dem Boden zu "schwimmen", was präzise kleinste Bewegungen quasi unmöglich macht. Vergleichbar mit dem Spielercharakter aus F.E.A.R. wenn der über Hindernisse steigt, falls das einer kennt. Das ist ein wenig ärgerlich aber verkraftbar. Aber für einige Interessierte vielleicht ein Grund das Spiel gänzlich links liegen zu lassen, die eher direkten Input auf Bewegungen der Spielfigur haben wollen. Und so merkt man nach nur wenigen Minuten Spielzeit, dass dieses Spiel defiinitiv nicht in der Oberliga der Ego-Shooter mitspielt, vielleicht auch gar nicht möchte.
[h1]Der Levelaufbau[/h1] ist nicht sonderlich gut anspruchsvoll, eher altbekanntes ohne viel Abwechslung. Die Räume wirken oft überfrachtet, es steht an jeder Ecke die recht ähnlich Level- füllenden Objekte herum. Das erschwert die Übersichtlichkeit, wenn man z.B. die Collectibles sucht, die eher versteckt platziert sind. Hier wäre weniger mehr gewesen. Ärgerlich wird es hier, wenn man den Angriffen kaum ausweichen kann vermutlich auch gar nicht soll, sondern eher im Nahkampf agieren muss. Distanz aufbauen zu können, wenn man möchte, ist kaum möglich, da die Räume dies nicht immer hergeben. Es gibt viele schmale schlauchartig angelegte Level-Abschnitte, offenbar ist es auch gar nicht gewollt das der Spieler sich zurückzieht. Das Level-Design zielt direkt auf die unterschiedlichen Spielmodi wie: Horden-Modus usw. ab. Weg rennen ist nur begrentzt möglich in solchen Levelabschnitten.
[h1]Die Missionen[/h1] und der alternative Horden-Modus lassen sich im Koop erledigen, Spieler joinen automatisch einem Spiel. Es gibt unzählige Haupt und Nebenquests die man erledigen darf. Die Belohnungen sind zufallsgeneriert, je nach Gegner Stärke fallen unterschiedliche Items an. Es lassen sich mit entsprechenden Upgrades die Werte des eigenen Charakters erhöhen und damit verbessern, um später auf höheren Schwierigkeitsgraden bestehen zu können. Generell macht es Spaß sich neue Ausrüstung zu kaufen oder gefundene einzusetzen. Die Begleiter die man im Verlauf der Story quasi als Händler dazu bekommt, sind sinnvoll um Upgrades für sich selbst einzubauen oder Ausrüstung zu verkaufen, die man nicht mehr benötigt. Das Loot-System motiviert für eine ganze Weile, auch weil die Suchtspirale stetig sich erhöht, wenn man coole legendäre Items findet. Ist recht ähnlich wie in Borderlands. Zufallsgenerierte Ausrütung und dazugehörige zufällige Stats eben jener Gegenstände.
http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=962765974
[h1]Story gut, Ende gut?[/h1] Das Ende habe ich noch nicht erreicht. Somit bleibt mir nur etwas zum Anfang der Story zu sagen. Damit man die Story versteht, sollte man über gute Englischkentnisse verfügen, denn eine deutsche Sprachausgabe gibt es defacto nicht. Die Story ist aber auch nicht sonderlich vielschichtig oder gar tiefgründig erzählt, so das man sie auch völlig ignorieren kann wenn man möchte, um sich rein auf das Ballern zu konzentrieren.
[h1]Drei spielbare[/h1]
Charaktere bieten denke ich viel Abwechslung im Spielstil, falls einem die Skills und Fertigkeiten des einen nicht zusagen sollten. Der Schwere Heavy Gunner mit Assoult Rilfes, der einzige weibliche Charakter der Shotguns priorisiert und der Nahkämpfer der mit Bogen und zwei Schwertern kämpft. Für einen Charakterwechsel beginnt man einfach ein neues Spiel, es gibt dazu drei belegbare Speicher Slots. Die Fertigkeiten sind jeweils an die Klassen und deren Spielstil angepasst. Gefällt mir!
http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=962765895
[h1]Kuriose Easter Eggs[/h1] und irgendwie irritierend empfand ich die offensichtlichen Anleihen an Spiele wie: Alien Colonial Marines und dem dort enthaltenen "Bewegungs-Tracker", der hier auch zum Einsatz an einer Handfeuerwaffe kommt. Der diente im gleichnahmigen Spiel, zum aufspüren von sich bewegenden Lebensformen. Auch findet sich der aus dem Alien Film bekannte zweiarmige Laderoboter im Spiel wieder. Und auch diese Drone inklusive Geräuschen ist das gleiche Ding wie in dem Film: Edge of Tommorow mit Tom Cruise.
http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=962766363
Ist das nun ein Easter Egg oder einfach absichtlich entliehen? Und wenig später fällt mir auf das die Roboter-Hunde sehr viel Ähnlichkeiten mit dem "Pinky" Demon aus dem Doom Film hat. Purer Zufall? So langsam glaube ich nicht mehr an einen Zufall. So wirkt das Spiel wie ein aus mehreren bekannten Ego-Shooter zusammen gesetztes Dead Effect 2. Irgendwie witzig das hier drin zu sehen.
[h1]Fazit[/h1]
Trotz der Kritik dennoch eine Kaufempfehlung? Ja, denn es ist ein halbwegs solider Shooter, der zwar nich opulent inszeniert ist, aber seinen ganz eigenen Charme entwickeln kann, wenn man sich denn darauf einlassen kann. Im Angbot (-70%) Rabatt durchaus ein Kauf wert. Ungeachtet dessen bleibt die Frage, macht Dead Effect 2 denn Spaß? Ja, tut es.
👍 : 39 |
😃 : 0