Spielzeit:
1720 Minuten
Hmmmm, sehr schwere Entscheidung.
Einerseits hat das Spiel alles, was man von einem Zeitmanagement-Spiel gewöhnt ist und auch verlangt.
Es ist auch nicht wirklich schlecht oder so. Es macht ansich meistens Laune.
Die Grafik liegt über dem Durchschnitt und bietet sogar HD, hat aber trotzdem Ränder.
Es gibt eine Story, ein unverbrauchtes Setting. Man weint ihr aber auch nicht hinterher, wenn man es wegklickt.
Steuerung ist auch prima, alles kein Problem bisher.
Es gibt wählbare Schwierigkeitsgrade, die einen z.B. abbaubare Ressourcen im Vorfeld schon mal vorweg anklicken lassen.
Das 3-Sterne-System ist auch dabei.
Alles toll soweit.
ABER: warum bauen die Entwickler so verdammt viele Spaßkiller ein?
Es geht bereits nach den ersten Missionen voll zur Sache, man wird also nicht behutsam udn mit einigen großen Erfolgen ins Spiel geschickt, damit man sich wohl fühlt udn sich für einen großartigen Gamer hält, der das Spiel sicher locker packen wird.
Das merkt man daran, dass man kaum bis gar nicht die Möglichkeit hat, alle 3 Sterne abzugrasen.
In anderen Spielen ist das natürlich auch relativ schwer und es komtm auf wenige Sekunden Zeit an.
Nur hier bekomme ich es einfach nicht hin.
Mal ist eine Mission dabei, die man mit 3 oder auch nur mit 2 Sternen abschließt, dann wiederum rennt die Zeit komplett aus, obwohl man meint nicht schlecht gewesen zu sein.
Aber muss es denn sein, dass man die stellenweise sehr langen Maps wegen jedem Blödsinn imemr wieder neu starten muss, nur weil es irgendwo hakt?
Damit meine ich vor allem die blöden Gamestopper.
Man fängt also an und versucht möglichst ohne Unterlass die Ressourcen abzubauen udn die Wege freizuräumen udn die Gebäude zu bauen.
Ich habe etliche dieser Spiele gespielt.
Ein gutes Spiel zeichnet es aus, dass das nach wenigen Karten ins Blut übergeht und man evtl. mal eine Karte neu starten muss, weil man aus Zeitgründen knapp an einer sehr guten Bewertung vorbeigerutscht ist, weil man vielleicht eine Sache zu früh gemacht hat, oder eben zu spät udn deswegen Leerlaufzeit in Kauf nehmen musste.
Doch ich bin bereits zum zigsten Male nur daran gescheitert weiterzukommen, weil man an mehreren Stellen sich das Kartenende verbockt.
Und das nur, weil man z.B. zu früh sein Hauptgebäude aufwertet, um endlich einen zweiten Arbeiter zu bekommen.
Oder weil man das falsche Gebäude zuerst baut.
Oder weil man einen Weg zu weit leergefegt hat.
Oder oder oder.
Udn das passiert dauernd und unverhofft mitten irgendwo aufm Weg oder so udn kann eien Sache nicht zu Ende bringen.
Und eben weil die Karten viel länger dauern als bei den meisten anderen Spielen, ist es natürlich reine Zeitverschwendung, wenn man bereits zum dritten Mal nach 10 oder 15 Minuten neu starten muss, nur weil 1 oder 2 Holzstücke oder was auch immer fehlen, um eine Aktion durchführen zu können.
Jedes andere mir bekannte Spiel hat keines dieser Probleme.
Bei Hercules z.B. habe ich es vielleicht 2 oder 3 mal irgendwann gehabt, dass ich wirklich einmal so einen Gamestopper drin hatte.
Bei Rescue Team gabs das auch gelegentlich, aber da dauern die Karten meistens auch nur 3-5 Minuten.
Da war das aber dann auch noch eher offensichtlich, dass die Karte zum Beispiel wollte, dass man zuerst ein Gebiet säubert.
Eigentlich sollte ein Spiel ja so optimiert sein, dass man irgendwie immer ans Ende kommen kann, oder halt auf einen Blick sieht, das man da totgelaufen ist.
Hier ist es nicht so.
Fast auf jeder Karte stochere ich mich langsam voran und stecke irgendwann mal wieder fest.
Das hier ist keine Zeitmanagementspiel, wo man die Wege klug wählen sollte, Leerlauf meiden muss, die Gebäude nach Möglichkeit im richtigen Moment baut und aufwertet.
Nein, hier geht es einfach nur darum, irgendwie plangenau den Laufweg und Gebäudebauweg des Entwicklers 1:1 umzusetzen.
Eine klitzekleine Abweichung davon bedeutet anscheinedn oft einen Gamestopper, oder aber die Zeit läuft so schnell herunter, weil man irgendwo auf eine Ressource warten muss, die aber nur tröpfchenweise produziert wird.
Um es abzukürzen: es verdirbt einem absolut jede Laune.
Ich suchte alle diese Spiele durch, aber dieses ist mit Abstand das Schlechteste davon.
Technik alles super, ohne Frage. Aber das reicht mir nicht für einen Daumen hoch, schade.
Wer frustresistent ist und sich gerne mühselig durch die Karten ackern möchte, der wird dennoch sicherlich seinen Spaß damit haben. Da spreche ich eine Empfehlung für einen Kauf im Sale oder Spielebundle aus.
Leider gibt es keine Übertragung der Ingamesachen als Steam Errungenschaften.
Fazit:
Grafik und Technik sind überdurchschnittlich gut. Das Spiel macht ansich auch Spaß, aber die vielen Gamestopper wegen nicht mehr vorhandener Rohstoffe verderben einem oft die gute Laune udn zwingen einen viel zu oft zu einem Reset. Bei 45 Karten und deren überdurchschnittlich langen Spielzeit gehen alleine einige Abende nur dafür drauf.
Auch sorgen kleine Details wie z.B. die zufälligen Ressourcen aus dem Marktplatz oft dafür, das einem die Zeit förmlich wie feiner Sand in der Hand verrint und man sich fragen muss, wie in etlichen Maps die 3 Sterne zu holen sein sollen.
Daher vergebe ich lediglich
Spielspaß: 5/10 (frustresistente Naturen geben sich 2 Punkte oben drauf)
Grafik/Technik: 8/10
Gesamt: 6,5/10 (7,5 siehe oben)
Pro und Kontra:
+ Grafik in HD ...
- ... aber kein Widescreen und daher Ränder links und rechts
+ Technik über dem Genredurchschnitt
+ nette Story im unverbrauchten Setting ...
- ... ist trotzdem nicht wirklich mitreißend und langanhaltend interessant
+ 45 ganz interessante Karten mit überdurchschnittlich langer Spielzeit ...
- ... die einen wegen der vielen Gamestopper und Zeitkiller mitunter doch recht schnell mal nerven und den Spielspaß deutlich trüben können
👍 : 11 |
😃 : 2