Spielzeit:
785 Minuten
[h1]TellTale Games – „Quantität vor Qualität“- ihr neues Motto?[/h1]
Es ist mir durchaus bewusst, wie die TellTale Games Spiele aufgebaut sind. Der Entwickler möchte einzig und allein eine gute Geschichte erzählen, was bis jetzt auch immer gut funktioniert hat. Das ist schließlich auch der Grund gewesen, weshalb ich mir diesen TellTale Teil zugelegt habe. Ich erwartete ab der ersten The Walking Dead Season einen gewissen Standard von diesem Entwicklerteam. Seit ich den Minecraft: Story Mode gespielt habe, frage ich mich, ob sich TellTale selbst noch treu ist. Zudem sehe ich einen verhältnismäßig schlechten, dritten The Walking Dead Teil und mehrere Spiele in einem Jahr und bin mir ziemlich unsicher, ob in ihrer Arbeit überhaupt noch Liebe steckt.
[h1]Story[/h1]
Die Geschichte werde ich nur kurz anschneiden, um anschließend direkt zu meinen Kritikpunkten zu kommen.
Wir spielen Jesse, einen Jungen oder ein Mädchen, das darf der Spieler am Anfang selbst entscheiden, und nehmen mit unseren drei Freunden an einem Bauwettbewerb teil. Bis hierhin ist die Geschichte wirklich gut erzählt, etwas anderes hätte ich von einem Minecraft: Story Mode auch nicht erwartet. Doch wie es das Schicksal will, wird nach einer gewissen Zeit ein Withersturm auf die Menschheit losgelassen. Anschließend müssen wir die vier verstreuten Mitglieder des [i]Order of the Stone[/i] finden, die uns beim Kampf gegen den Withersturm helfen. Klingt spannend, ist aber extrem langweilig!
Der Bauwettbewerb wäre deutlich attraktiver gewesen, da man dort auf Minecraft typische Elemente trifft.
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Die erste Episode ist im Vergleich zu den folgenden Episoden sehr gut, denn man lernt viele Charaktere kennen und bekommt die Grundlagen eines TellTale Spiels erklärt. Auch hier ist es üblich, dass das Hauptspiel fünf Episoden hat und man durch die kostenpflichtige Erweiterung noch drei weitere Episoden dazu bekommt.
Um es jetzt schon vorwegzunehmen, die Episoden 5 und 6 waren sehr unterhaltsam, alle anderen Episoden waren schlichtweg stimmungslos. Die Charaktere, die Geschichte, einfach alles wirkt total kindisch und belanglos. Außerdem baut man zu keinem Charakter eine richtige Beziehung auf.
Meiner Meinung nach passt die Geschichte in drei Episoden, die zwei restlichen Episoden hätte man mit lustigen Geschichten füllen können. Stattdessen möchte man krampfhaft in fünf Episoden ein actionreiches Storyspiel präsentieren, was definitiv ein Schuss in den Ofen war.
[h1]Unzählige Probleme[/h1]
Die Grafik ist identisch zur originalen Minecraft Grafik. Dass man bei solch einer groben Grafik keine einwandfreie Mimik darstellen kann ist verständlich, jedoch spürt man auch bei den Dialogen keinerlei Gefühle. Was ich ebenfalls schlecht fand, sind die Audiospuren, denn diese brechen oft mitten im Satz ab. Außerdem kann ich es nicht nachvollziehen, dass ich einmal deutsche und einmal englische Untertitel habe. Ein anderes Mal ist der Ton viel zu laut, dann wieder zu leise.
Minecraft: Slow Motion Mode, alle fünf Minuten hat man ein Quick-Time-Event in dem ein Charakter irgendwo hochgezogen werden muss oder man [i]total riskante[/i] Sprünge überwältigen muss. Jedes dieser Events wird viel zu dramatisch präsentiert, so dass es nach der ersten Episode nicht mehr spannend, sondern nur noch lächerlich ist.
Der schlimmste Fehler ist jedoch, dass ich bei jedem Start von Minecraft: Story Mode einen dunklen Desktop-Hintergrund und ein dunkles Steam Profil bekommen habe und selbst als ich das Spiel beendet habe, waren diese Fehler immer noch vorhanden. Erst nach einem Neustart war alles beim Alten.
Verbuggte Errungenschaften, die Sprache der Untertitel kann man nicht auswählen, das Spiel unterscheidet nicht zwischen Junge und Mädchen - Ich frage mich allen Ernstes was TellTale hier gemacht hat.
Zudem kann ich mir immer noch nicht erklären, für wen dieses Spiel gedacht ist. Die Kinder haben meiner Meinung nach keine Lust sich einen englischen Story Mode anzuhören, indem sie selbst nichts spielen können und für die Erwachsenen ist die Geschichte schlichtweg ermüdend.
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In diesem Spiel haben mir die besonderen Momente gefehlt, ein Beispiel ist der riesige Wasserfall in Episode 5.
[h1]Trostpreis[/h1]
Dennoch möchte ich das Spiel für seine Umsetzung der originalen Minecraft Welt loben, denn das Herstellen von Gegenständen an der Werkbank machte wirklich Spaß. Man sucht sich ein Rezept aus und baut daraufhin einen Gegenstand. Auch das Sammeln der benötigten Objekte ist gut umgesetzt, so hatte man auch einen Sinn sich die ganzen Areale anzusehen. Die Grafik gefiel mir ebenfalls sehr gut, der schlichte Stil der Minecraft Welt ist sehr schön und passt auch zu dem TellTale Spiel.
Auf unserer Reise begegnen wir nicht allzu selten einigen Rätseln die ganz nett und abwechslungsreich gestaltet sind.
Auch die Spielzeit ist für 8 Episoden ausreichend. Das Adventure Mode DLC ist gelungen, da ich zwei der drei vorhandenen Episoden zu meinen Top 3-Episoden vom Minecraft: Story Mode zähle.
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[h1]Fazit[/h1]
Ich kann nicht verstehen, wieso sich TellTale Games dieses Spiel nicht gespart hat. Vergleicht man dieses Spiel mit ihren anderen Werken, versteht man nicht wie sie solch ein Spiel veröffentlichen konnten. Die Geschichte hinter diesem Spiel ist spannungslos und die Charaktere sind im Grunde genommen nur leere, austauschbare Hüllen. Demnach rate ich jedem TellTale Games Fan davon ab sich dieses Spiel zu kaufen, der ebenfalls ein gewisses Niveau von diesem Team erwartet.
Die Rezensionen des zweiten Teils fallen deutlich besser aus, ich hoffe stark, dass sie aus ihren Fehlern gelernt haben. Dennoch bin ich im Moment abgeneigt mir den zweiten Teil dieser Reihe zu kaufen.
👍 : 30 |
😃 : 3