Spielzeit:
55615 Minuten
Sentinels ist ein furioses Koop-Kartenspiel, in dem 3-5 Spieler (auch als Solitär möglich) in die Rolle eines individuellen Helden schlüpfen, dessen Fähigkeiten durch ein eigenes Kartendeck repräsentoert wird. Da gibt es z.B. die Kampfmaschine Bunker, die sich nach und aufrüstet und mit einem beachtlichen Offensivarsenal aufwarten kann. Bei Tachyon, der schnellsten Frau der Welt hingegen profitiert man häufig davon, in einer Runde so viele Karten auszuspielen wie es geht und in ihren Ablagestapel zu befördern. Kurzum, jeder Charakter spielt sich auf seine ganz eigene Weise, und im Laufer der Zeit lernt man nicht nur, die eigene Spielweise zu optimieren, sondern auch die Zusammenarbeit mit den anderen Helden zu optimieren. So macht Bunker noch weseentlich mehr Schaden, wenn Legacy mit in sienem Team ist, der meist aus dem Hintergrund das Team leitet und motiviert.
Gemeinsam versucht man den sog. Villain zu bezwingen, der wiederum ebenfalls durch ein eigenes Deck und eine individuelle KI-Mechanik verfügt. Während CItizen Dawn auf ihre untergebenen Citizens vertraut, bringt Baron Blade lieber mehr technologische Gadgets ins Spiel. Zudem reicht es bei CItizen Dawn, ihre HP auf 0 zu prügeln, um zu gewinnen, bei Baron Blade muss man zunächst erst mal vermeiden, dass zu viele Karten in seinem Trash landen, damit er nicht den Mond auf die Erde stürzen lässtt und damit das Spiel vorzeitig beendet.
Diese Auseinandersetzungen finden in einzigartigen Umgebungen statt, die durch ein weiteres Kartendeck simuliert werden, und ebenfalls ihre ganz eigenen Besonderheiten haben. Auf der Insuala Primalis stößt man immer wieder auf Dinosaurier, derer man sich erwehren muss. In der Wagner Mars Base hingegen muss man sich den Widrigkeiten erwehren, die durch einem Kampf entstehen, der eine Basis in Vakuumatmosphäre nach und nach zerlegt.
Insgesamt bietet sich durch diese unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten ein enormer Wiederspielwert. Und selbst wenn man die gleiche Partie ein zweites Mal spielt, unterscheiden sich die Erlebnisse doch meistens erheblich voneinander. Generell geht es zwar meistens darum, den Bösewicht irgendwie auf 0 HP zu bekommen, aber das auf so vielfältige Art, dass es nicht langweilig wird.
Die Ilusstrationen sind vielleicht nicht jedermanns Sache haben aber ihren eigenen Charme. Unterstützt wird das noch durch die "Zitate" auf jeder Seite, die suggerieren, dass es dort draußen tatsächlich eine Comicreihe namens Sentinel Comics gibt. Zudem gibt es zahlreiche Easter Eggs auf den Karten und auch kleine Spoiler auf noch zu erwerbende Expansions. So entfaltet sich mit der Zeit und sehr vielfältiges Universum, das mit viel Liebe kreiert wurde. Einziger Wermutstropfen ist für mich bisher ein Story-/Kampagnenmodus, auch wenn dieser im Gespräch ist, sobald man alle Inhallte digitalisiert hat. Zu diesem Zeitpunkt fehlt dazu die letzte Mega-Expansion Oblivaeon, die sich zur Zeit in der Alpha-Testphase befindet.
Nachtrag: Mit Oblivaeon erhält Sentinels den krönenden Abschluss: mit 5 neuen Helden, bestehend aus ehemaligen Villains der Vorgänger geht es nun gegen den übermächtigen Oblivaeon. Diesen muss man über mehrere Sequenzen bekämpfen, in denen sich seine Fähigkeiten immer wieder ändern, zudem bringt er Scions mit, quasi seine persönliche Kampftruppe, die so etwas wie "Mini-Villains" sind.
Außerdem spendiert die Erweiterung 4 neue Environments, was auch nötig ist, denn im Oblivaeon-Modus kommen insgesamt 5 Environments zum Einsatz, je 2 zur gleichen Zeit. Im Laufe des Spiels werden diese von Oblivaeon zerstört, und das nächste kommt im Spiel. Ist kein Environment mehr übrig, haben die Spieler verloren.
Neu sind außerdem die Missions, quasi Nebenquests, die man erledigen kann, um an besondere Items, Begleiter oder Spezialfähigkeiten zu gelangen, die sehr mächtig sind.
Das Gamze hat natürlich seinen Preis: die Übersichtlichkeit wird noch etwas mehr erschwert, für mich ist daher bisher nur die Digital-Variante mit Oblivaeon spielbar. Zudem braucht das Spiel viel länger, meine erste Partie hat etwa 2-3 Tage gedauert (ca. 2 Stunden pro Tag). Das liegt aber auch ein bisschen an meinem ziemlich langsamen Rechner. War es das am Ende wert, auch wenn ich verloren habe? Definitiv, Oblivaeon ist aber eine extrem schwere Nuss, wer schon bei Iron Legacy oder dem Chairman genug hat, wird auch bei Oblivaeon nicht glücklich werden - für diejenigen lohnt es sich aber immer noch wegen der neuen Helden und Environments.
Nachtrag Ende.
Rundherum also ein Spiel, das für viel Spaß und Abwechslung sorgt, taktisches Denken erfordert und in manchen Kombinationen die Köpfe zum Rauchen bringt.
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