Spielzeit:
592 Minuten
"Bet On Soldier" ist ein Third-Person Shooter aus dem Jahre 2005.
Einst waren wir Soldat. Durch eine Explosion haben wir unser Gedächtnis verloren. Also haben wir uns aus den Kämpfen zurückgezogen, eine Frau gefunden und wollten mit ihr ein ruhiges Leben als Farmer führen. Bis eines Tages drei Männer auf unsere Farm kamen, die Frau ermordet und die Farm angezündet haben.
Wir haben nichts mehr, das uns hält. Wir wollen Rache nehmen. Also steigen wir in das Programm ein, in dem Super-Soldaten ausgebildet werden, die dann - wie moderne Gladiatoren - in Arenen gegeneinander kämpfen. Zuschauer am Fernsehgerät können auf den Sieger wetten. Wenn wir überleben, können wir viel Geld machen.
Die hanebüchene Geschichte ist an Dämlichkeit kaum zu überbieten. Es klingt als habe ein hyperaktiver Pubertierender wild Zeug zusammengeschmissen, das er in drittklassigen Action-Filmen irgendwann mal gesehen hat. Mal abgesehen davon, daß die Geschichte kaum Sinn macht, ist auch unsere Motivation zu kämpfen, komplett verwaschen. Wir wollen unbedingt Rache nehmen, aber auch voll viel Kohle machen, damit wir ein cooles Leben haben. So einen niveau-verkommenen Typen will man doch gar nicht erst spielen.
Ich breite meine Meinung über die Geschichte so aus, weil das Spiel die Geschichte extrem ausbreitet. Nicht enden wollende Cut-Scenes mit grauenhaften Texten reihen sich aneinander.
Wenn wir dann endlich zum Spielen kommen, erwartet uns ein generisch wirkender Shooter aus der Zeit mit einigen fragwürdigen Mechaniken. So können wir nur an bestimmten Terminals speichern und müssen dafür auch noch Ingame-Geld bezahlen.
Die Kämpfe gegen die Fußsoldaten wirken wie generischer Standard. Für den Kampf gegen einen Bossgegner, also einen der Gladiatoren, haben wir lediglich 60 Sekunden, um ihn zu gewinnen. Das wirkt aufgesetzt und komplett unnötig.
Wahrscheinlich liegt das Zeitlimit an der durch die Bank unterirdischen KI, die relativ leicht auszutricksen ist. Dummerweise erstreckt sich die Hirnbefreitheit aber nicht nur auf die Gegner, sondern auch auf unsere Begleiter, die wir uns vor jeder Runde dazukaufen können und die auf höheren Schwierigkeitsgraden auch fast notwendig sind. Insbesondere der Ingenieur, der kostenlos unsere Rüstung repariert, wird nahezu unverzichtbar. Dumm nur, daß unsere Begleiter uns gerne mal im Weg stehen und wir die Runde auch verlieren, wenn wir einen von ihnen verlieren.
Ein bißchen was Positives gibt es auch. Das Spieltempo ist recht angenehm casualartig flott. Und wir können sogar mit einem Mech durch die Gegend laufen und ballern.
Die Grafik ist selbst für das Erscheinungsjahr schwach. Die Texturen sind reichlich verwaschen, das Farbspektrum erinnert an langweilige Trennkost. Auch der Sound ist deutlich unterdurchschnittlich und da lasse ich die peinlichen Sprecher schon beiseite. Mehrere Waffen nutzen zum Beispiel exakt denselben Sound, obwohl sie mechanisch sehr unterschiedlich sind.
Vieles wirkt hingeklatscht und unausgegoren. Aber das größte Problem: es macht einfach nicht wirklich Spaß. Sehr schnell wird das dumpfe Geballere stumpf. Ebenso gleichgültig wie man dem unsympathischen Protagonisten gegenübersteht, wird man auch schnell gegenüber dem repetitiven Gameplay.
[h1]Wertung:[/h1]
5/10 Atmosphäre
2/10 Story
6/10 Grafik
5/10 Sound
5/10 Spielmechanik
4/10 Balancing
4/10 Spielspass
[h1]Fazit:[/h1]
Stumpfsinnig.
[h1][b]4/10 Gesamtwertung
👍 : 11 |
😃 : 0