Spielzeit:
101 Minuten
Ich wünschte wirklich ich könnte etwas positives über Evopollution schreiben, geht aber einfach nicht.
Die Grundidee von Evopollution ist schön und interessant - ein Strategiespiel, in dem man Energieressourcen sinnvoll und nachhaltig anwenden muss. Das bietet enorm viel Potential, gepaart mit einem Hauch Simcity und voilá, schon hat man ein eigentlich solides Spiel. Eigentlich, wenn man es so machen würde.
Jedoch macht dieses Spiel alles anders und damit falsch. Das Menü ist minimalistisch hoch drei, und bis auf Lautstärke von Musik und Effekten sowie den typischen Fullscreen-Toggle gibt es keine Einstellungsoptionen. Möchte man ein neues Spiel starten, hat man die Auswahl aus verschiedenen Regionen, die die Schweregrade darstellen. Man kann dann das Startkapital festlegen, und zwischen "Beginner" und "Normal" wählen - worauf sich das jedoch bezieht bleibt mir Schleierhaft.
Die Karten sind nicht allzugroß, und die Pixelgrafik wirkt uninspiriert und lieblos, und stellt sich bei längerem Spielen als ebenso nervig heraus wie der Sound.
Infotexte, Tutorials oder generelle Spielinfos fehlen gänzlich, bis auf den Hinweis dass das Ziel darin liegt, eine Million Gewinn zu erwirtschaften. Wie originell! :D
Das Gameplay ist mitunter das langweiligste und stumpfeste was ich je erlebt hab. Man baut Kraftwerke - entweder mit fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl oder regenerativ aus Wind- und Sonnenenergie - und pflanzt Bäume, wartet bis man genug Geld hat, baut Kraftwerke usw. Wird die Verschmutzung zu hoch sterben die Bäume ab, und man wird von Meteoriten, Blitzen oder Sandwürmern á la Tremors angegriffen.
Und dann? Neubauen und warten. Viel warten.
Hat man erst einmal die Map soweit zugepflastert dass man keine neue Energiequelle mehr bauen kann, muss man lediglich warten bis die Million erreicht ist. Und ja, das klappt beim einfachsten sowie beim schwersten Level.
Anzeigen zur Verschmutzung und Luftreinigung sowie zur wöchentlichen Einnahme gibt es nicht, buntes Rätselraten ist angesagt. Die Map verändert sich bis auf die eigenen Bauten (in Mitten der Natur) und der "Verschmutzung" auch nicht. Die Kategorisierung der Verschmutzung ist mir schleierhaft (Kernenergie als schlimmsten Umweltverpester? Abfall und Risiken sind schon ein negativer Punkt, jedoch ist das die "sauberste" nicht-regenerative Energiegewinnung...), ebenso die Bauten unter dem Punkt "Custom" - Custom, wie bitte was?
Nach erreichen der Millionengrenze [spoiler]wird man mit einer Schulnote bewertet, jedoch nützt einem diese nichts, da man mangels von Zielen nicht weiss wie man sich verbessern kann - die Millionengrenze ist erreicht, was wollt ihr mehr?
Man bekommt ausserdem einen unnützen "Spieltipp" und es wird von einem Geheimnis gesprochen dass man nach Beendigung des Marslevels (das schwerste) bekommt - ich hab keins gefunden/gesehen.[/spoiler]
Alles in einem ist Evopollution eine herbe Enttäuschung - sehr nette Idee, indiskutabel Scheiße umgesetzt. Es steckt viel Potential in dem Spiel, jedoch wirkt es wie eine schlechte Alphaversion: lieb- und leblos, der Strategieanteil ist nicht existent und Abwechslung oder Herausforderungen gibt es nicht - und die im Titel versprochene "Evolution" suche ich bis jetzt vergebens.
Preis/Leistung ist ein Witz, es gibt genug kostenlose Flashspielchen die mehr bieten, besser unterhalten und in denen man die Liebe und Mühe spürt.
Ohne großes, grundlegendes Update - Finger weg!
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