Spielzeit:
355 Minuten
Ein düsteres Adventure der etwas eigenwilligen Art.
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[b]Geschichte[/b]
Die Welt scheint durch ausufernde Gewalt eine Apokalpse zu erleben. Der (nicht weiter erklärte, sich scheinbar auskennende) Erzähler wählt uns, ein Kind, die Welt zu retten.
Mir schien es aber eher nicht, dass wir viel retten, eher sollen wir zuhören (der Titel "Empathy" legt dies ja auch nahe). Die Welt kann es auch eigentlich kaum sein, die wir sehen, teilweise erscheint es wie ein Traum mit in der Luft schwebenden Ruinen und Landinseln, aber auch ziemlichen Szenenwechseln, die so kaum real sein können. So als ob wir in einer surrealen Variante der Welt agieren.
Das Ende war für viele Spieler entweder lange absehbar, enttäuschend oder toll. Ich fand, das ganze ergab eigentlich wenig Sinn und habe es dennoch genossen. Es war wie das herumwandeln in einem seltsamen Traum.
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[b]Gameplay[/b]
Letztlich sind wir immer so eine Art Detektiv, der in jedem Bereich Erinnerungen sammelt. Dazu durchstreifen wir das jeweilige Gebiet und halten die Augen offen. So entdecken wir Objekte, die etwas durchsichtig und flimmernd sind und klicken sie an. Volá.
Manche Notizzettel haben nicht diese visuelle Markierung und zeigen nur einen anderen Cursor. Die übersieht man schon leichter. Überhaupt gibt es eine Vielzahl an Objekten und es fällt schwer, alle zu finden.
Um die spielrelevanten Objekte leichter zu finden haben wir eine Art Detektor oder Radar kombiniert mit einem Wellenempfänger. Haben wir nämlich das Gesuchte gefunden, müssen wir die rote und weiße Welle aufeiander abstimmen. Nach einiger Zeit sollte dies problemos klappen.
Na und das wird für die meisten Spieler der Abtörner sein, dass die Aufgaben wirklich einfach und repetitiv sind. Das System mit den Wellen bleibt für alle vielleicht 100 Objekte identisch. Daneben muss man noch minimale Aufgaben erledigen, Objekte 5 Meter weit tragen, Schalter umlegen, so in der Art.
Schwierigkeiten kann eher der labyrinthartige Level bereiten mit Umgebungen, die sich jeweils soweit ähneln, dass man die Orientierung verlieren kann. Aber das gilt eigentlich nur für den ersten Akt (oder war das der zweite?) mit dem Spielplatz. Das war für mich der komplexeste und forderndste. Danach, so schien mir, ist den Entwicklern nach und nach die Luft ausgegangen. Die Rätsel blieben in etwa die gleichen, aber die Level waren übersichtlicher.
Viele beklagen, dass man denselben Level mehrmals durchsuchen muss. Wenn man gewisse Aufgaben erfüllt hat, werden neue zu findende Objekte freigeschaltet und man kann wieder alles absuchen. Korrekt. Ich fand es nicht so störend, weil ich eh mit offenen Augen durch einen Level laufen muss, ob nun derselbe oder ein neuer.
Das Spiel war am Anfang, auch als alles noch neu und verwirrend war, am interessantesten. Danach hätte eigentlich irgendwie noch mehr kommen dürfen, bspw. eine Steigerung des Wellenproblems oder noch verwirrendere Level (statt einfacherer Level).
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[b]Technik[/b]
Die Grafik ist erschreckend schlicht, über weite Strecken jedenfalls. Es ist mit der Unreal Engine programmiert worden, ich hätte auf die Source-Engine getippt.
In manchen Situationen haben sie damit wirklich bezauberndes hervorgebracht, so bspw. die schwebenden Türme und Eisenbahngleise, oder das Bergdorfpanorama. Andere Bereiche, außen wie innen, sind so erschreckend simpel, repetitv und verwaschen wie vor 20 Jahren.
Der Sound ist OK. Die Sprecher (Englisch, Deutsche Untertitel) sind recht gut. Der Haupterzähler ist sogar manchmal recht ironisch. Die Geräusche sind OK, die Musik unauffällig.
Die Steuerung mit Controller wollte nicht recht funktionieren (für einige Funktionen fand ich keine Taste), also blieb Tastatur/Maus, wofür das Spiel wohl hauptsächlich ausgelegt ist. Das funktionierte aber ganz gut.
[b]Sonstiges[/b]
Ich habe etwa 6h gebraucht, wobei ich versucht habe, möglichst viele Objekte zu finden.
Einige Errungenschaften können etwas aufwendig sein. Es empfiehlt sich (ich habe das erst hinterher bemerkt), manuell in jedem Akt abzuspeichern und den Fortschritt beim Objekteeinsammeln zu checken.
[code][b]In Zahlen für mich persönlich ein Unterhaltungswert von 6/10.[/b][/code]
Ein düsteres Adventure mit starkem Beginn und einfachen, auf Dauer repetitiven Aufgaben.
[hr][/hr]
[i]Dies ist mein subjektiver Spieleindruck. Für meine Wertung zählt, wie gut es mich unterhalten hat. Entsprechend der Daumen nach oben oder unten, abhängig davon, ob ich es einem ähnlich gesinnten Spieler weiterempfehle. Der Spieleindruck eines anderen Spielers kann aber durchaus stark davon abweichen.[/i]
👍 : 10 |
😃 : 2