Spielzeit:
8151 Minuten
Star Wars Outlaws
Ein galaktisches Abenteuer mit Ecken, Kanten und ganz viel Herz
Wenn man Star Wars Outlaws startet, fühlt es sich ein bisschen so an, als würde man in einer Cantina voller Optionen landen – nur dass die erste Mission darin besteht, die Grafik aus dem Zustand „Haferschleim“ in „Galaxis zum Verlieben“ zu verwandeln. Aber sobald das Spiel endlich in voller Pracht erstrahlt, wird klar: Die Reise lohnt sich.
Das Inventar- und Menüsystem ist... sagen wir mal: ein Liebesbrief an Konsolenspieler. Wer mit Maus und Tastatur unterwegs ist, fühlt sich manchmal wie ein Ewok auf einem Sternenzerstörer – fehl am Platz. Die Navigation durch Ausrüstung, Datenbank und Inventar ist hakelig und schreit förmlich nach einer PC-optimierten Version.
Wer alles sehen, sammeln und erleben/abschließen will, muss sich auf viel Grind und Zeit einstellen. Die Kisten sind zahlreich. Zum Glück beschäftigen sich nur zwei Erfolge mit Sammelgegenständen. Gerade die kompakteren Gebiete wie Ashiga zeigen, wie gut fokussiertes Leveldesign funktionieren kann.
Jetzt kommt der Teil, wo das Spiel glänzt wie ein frisch polierter X-Wing. Die Planeten sind wunderschön gestaltet, mit liebevollen Details, die wahrscheinlich selbst Hardcore-Fans ins Schwärmen bringen. Die Lichtstimmungen mit Tag-Nacht-Wechsel, Sternschnuppen am Himmel und die Biome mit passender Kleidung (inkl. Schnee, der auftaut!) zeigen, wie viel Herzblut hier drin steckt. ND-5 ist nicht nur ein treuer Begleiter, sondern auch ein echter Entertainer – seine Dialoge sind witzig und charmant, und seine Beziehung zur Hauptfigur entwickelt sich auf eine Weise, die emotional berührt.
Das Speeder Bike fährt sich wie ein Traum – schnell, wendig und einfach spaßig. Sabacc ist ein überraschend unterhaltsames Minispiel, das mehr Tiefe bietet als erwartet. Und Tatooine? Ein Fest für Fans. Von Jabbas Palast bis zum Krayt-Drachen – hier wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet.
Beide DLCs sind solide und erweitern das Spiel sinnvoll.
Die Erfolge sind gut machbar, aber zeitintensiv – wie ein Jedi-Training ohne Lichtschwert. Besonders lobenswert ist, wie die Spielwelt auf die Entscheidungen des Spielers reagiert. Beziehungen verändern sich, Fraktionen reagieren unterschiedlich, und Dialoge passen sich an – das trägt enorm zur Immersion bei und zeigt, dass hier wirklich jemand mitgedacht hat.
Fazit – Ein Spiel mit Seele, das mehr verdient hätte
Star Wars Outlaws hat Macken, nervige Menüs und einige überfrachtete Sammelmechaniken. Aber es ist auch ein Spiel voller Ideen, Charme und Liebe zum Detail. Es fühlt sich an wie ein echtes Abenteuer innerhalb der weit, weit entfernten Galaxis – als hätte man selbst einen Fuß auf Tatooine gesetzt, in Sabacc-Duellen sein Glück versucht und ND-5 auf einer Mission begleitet. Die Macht ist mit diesem Spiel – nur der kommerzielle Erfolg in der echten Welt blieb leider aus oder war nicht wie erwartet. Das wird wohl dazu führen, dass wir keine weiteren Umsetzungen dieser Art sehen dürfen. Schade.
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