Spielzeit:
562 Minuten
"Luxuria Superbia" ist ein Orgasmus-Simulator.
Natürlich nicht im Menschenreich, sondern im Pflanzenreich. Zumindest ist das die gewählte Analogie. Eigentlich ist es eine künstlerische Übersetzung des Sexualaktes.
Es gibt zwölf Blüten. Wenn wir eine wählen, stürzen wir endlos in ihren Kelch, der zunächst farblos ist. Um uns ist die Haut, die berührungsempfindliche Sensoren hat, die wir - am besten mit Gamepad gesteuert, denn dann kann man besser beide Finger benutzen - berühren sollen. Wenn wir sie berühren, breitet sich langsam die Farbe der in der Blüte aus.
Aber vorsicht. Berühren wir zu viele Sensoren in zu kurzer Zeit, kann es passieren, daß sich die Farbe zu früh auf den ganzen Kelch ausbreitet und es zum Höhepunkt kommt, bevor das Vorspiel richtig ausgekostet wurde. Und das gibt - wie im realen Leben ja auch - Punkteabzug.
Also sollte unsere Aufgabe sein, die Berührungen möglichst geschickt einzusetzen, das Vorspiel lang zu strecken und dann auch den Höhepunkt möglichst lang zu ziehen. Ziel ist stets die völlige Vereinigung. Dafür "spricht" die Blüte auch durch eingeblendete kurze Texte mit Einem und gibt Anweisungen und Reaktionen.
Dabei ist das Spiel weder schwierig noch gibt es irgendeine Form von Bestrafung, außer einer schlechteren Bewertung. Es gibt auch keine Geschichte. Es ist nur das, was es ist. Zwölf Kelche, in die wir uns stürzen können und denen wir Vergnügen und Lust bereiten können.
Als Spiel ist das Programm eigentlich nicht wirklich einzuordnen. Es ist vielmehr eine künstlerische Umsetzung, eine Analogie, ein kreatives Unikat. Und allein dafür verdient es Anerkennung, denn in dem was es will und sein soll, ist es richtig gut gelungen.
Die Grafik ist zwar stark simplifiziert, aber allein schon der Umgang mit Farbe ist gekonnt und das Hineinstürzen in die Klimax erinnert an LSD-Fieberträume aus den 70ern, an das bunte Fallen in die Unendlichkeit, wie man sie in Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum" gegen Ende findet. Auch die Musik ist sehr kreativ, unterstützt in ihrer Dynamik intelligent die jeweilige Erregungs-Situation.
Ein Erwachsenenprogramm also, das allerdings zu keinem Zeitpunkt direkt Sexualität auch nur anspricht. Die Analogie ist dennoch eineindeutig. Das macht das Programm zu einem kreativen Unikat, dessen Gameplay nicht wirklich zu überzeugen vermag, dessen kreative Umsetzung es aber zu einem hochinteressanten Kunstwerk macht.
[h1]Wertung:[/h1]
8/10 Atmosphäre
-/10 Story
7/10 Grafik
8/10 Sound
5/10 Spielmechanik
4/10 Balancing
6/10 Spielspass
[h1]Fazit:[/h1]
Orgasmus-Kunst.
[h1][b]7/10 Gesamtwertung
👍 : 14 |
😃 : 0