Spielzeit:
538 Minuten
[h1]Beatbuddy: Tale of the Guardians[/h1]
Drei Hamburger Studenten gründen die Indieschmiede Threaks und veröffentlichen 2013 auf Steam Beatbuddy Tale of the Guardians. Das Spiel ist eine äußerst gelungene Mischung aus Rythmus, Action und Puzzle Plattformer.
[h1]Story[/h1]
Die Geschichte ist schnell erzählt. Es gibt unsere Spielfigur, den Beatbuddy, der im Unterwasser Reich Synfonia ein chilliges Leben zwischen Wasserbläschen, Krabben und Pflanzen zu führen scheint. Alles in Synfonia bewegt sich im Rythmus zur Musik und das ist natürlich elektronische Musik. Irgendwie fühlt es sich an, als wäre man in der Repeat-Schleife eines Disney Kino Titels gefangen. Alles, wirklich alles, hat den Beat in Synfonia. Jedes Objekt verursacht irgend einen Ton oder eine Melodie und alles zusammen ergibt die Musik. Aber eines Tages taucht ein Bösewicht auf, der alle nach seinen Bongos tanzen lassen will. Das wollen sich Beatbuddy und seine Freunde natürlich nicht gefallen lassen und so planen sie den Bösewicht zu sabotieren und seine Pläne zu vereiteln.
Sonderlich viel Tiefgang ist hier nicht zu erwarten, aber wer würde einem Comic-Heftchen schon vorwerfen wollen, dass es ihm an und Bedeutsamkeit fehlt? Beatbuddy ist ein Spiel für Gelegenheitsspieler und die Zielgruppe sind eindeutig eher Kinder und Jugendliche. Einmal abgesehen davon ist das Spiel im Wesentlichen ein Plattformer und seit wann müssen die unbedingt eine sensationelle Story haben? Die Geschichte ist kindgerecht und einigermaßen witzig und charmant vorgetragen.
[h1]Gameplay[/h1]
Das Gameplay in Beatbuddy Tale of the Guardians ist ein wenig speziell. Zunächst einmal befinden wir uns unter Wasser und die Steuerung ist bewusst ein wenig schwammig und träge, weil so ähnlich würde man Bewegungen unter Wasser auch erwarten. Wer sich hier über eine schwammige Steuerung beschwert, hat irgendwie nicht kapiert, was das Spiel abzubilden versucht. Nachdem man sich nach einer Weile an die Steuerung gewöhnt hat und mehr oder weniger ziellos durch die Level schwimmt, beginnt man ganz unweigerlich auch die Spielfigur im Rythmus der Musik zu bewegen. Das Spiel selbst begünstigt das, denn alles in Synfonia ist irgendwie leichter, wenn man es im richtigen Rythmus tut und unter Wasser kommt man am besten vorwärts, wenn man auf den Beat der Basedrum hört. Das weiß doch jedes Kind.
Wer Musik im Blut hat, dem wird dieses Spiel zufliegen. Wenn man auf die Musik hört, spielt es sich über weite Strecken wie von selbst. Ein paar vereinzelte Puzzle oder auch der ein oder andere etwas größer geratene Levelabschnitt können erstmal verwirrend erscheinen, letztlich überfordert einen Beatbuddy aber ganz sicher nicht, denn die Lösungen sind immer reichlich offensichtlich.
[h1]Grafik & Sound[/h1]
Sowohl die handgezeichneten und oft ziemlich bunten Levelhintergründe, als auch die Spielfiguren und Objekte im Spiel sind wirklich schön geworden. Für mein Empfinden passt hier alles wunderbar zusammen.
Der Soundtrack ist eine klangvolle Reise durch das eher unbekannte Genre des Elektro Swing (& Funk). Hier kann Beatbuddy ganz groß auftrumpfen. Verblüffender Weise ist es den Entwicklern sogar gelungen, Parov Stelar, den Gottvater des Elektro Swing, für ihr Spiel zu begeistern und er hat direkt den Track für den ersten Level geliefert. Hut ab, hier kann man nicht nur ein ausgezeichnetes Gespür für Musik erkennen, sondern offenbar auch ein gutes Händchen beim Verhandeln mit Musikern.
[h1]Kritik[/h1]
An einem Indie Titel rumzunörgeln ist immer leicht. Solche Spiele sollte man nicht mit Triple-A Titeln vergleichen. Innerhalb seiner Möglichkeiten hat Beatbuddy wirklich ganze Arbeit geleistet und so will ich mich mit meiner Kritk auch mal ein wenig zurückhalten.
Über mehr als einen Schwierigkeitsgrad hätte mich schon gefreut, denn das ist die offensichtlichste Schwachstelle dieses Spiels. Mir war es ein wenig zu einfach und so manchem unmusikalischen Grundschüler oder Puzzle Anfänger ist es vielleicht zu schwer. Auch der Wiederspielwert ist für mich ohne weitere Schwierigkeitsgrade so gut wie nicht vorhanden. Ein bißchen schade, denn so hätte man mit vergleichsweise wenig Aufwand deutlich mehr Spieler erreichen können, als mit dem Spinn-Off DLC "Beatbuddy on Tour", das ich komplett überflüssig finde.
Beatbuddy ist überraschend leistungshungrig. Das müsste vermutlich nicht sein. Mit einer etwas besseren Programmierung wäre das bestimmt zu vermeiden gewesen.
[h1]Fazit[/h1]
Beatbuddy Tale of the Guardians ist ein Nischenspiel, das ich nicht unbedingt jedem empfehlen würde. Man sollte für das Genre Elekrto Swing oder elektronische Musik ganz generell empfänglich sein. Den Soundtrack findet man leicht auf youtube und ähnlichen Internet Seiten. Hört also ruhig mal rein, bevor ihr das Spiel kauft.
Man sollte auch etwas für leichte Puzzleplattformer übrig haben, denn wer nur besonders schwere Spiele wie Flame Over und Geometry Dash mag, wird sich hier drei bis vier Stunden lang zu Tode langweilen.
Ich liebe diesen Soundtrack und so fällt es mir nicht schwer zu sagen, dass mir Beatbuddy großen Spaß gemacht hat. Die Art und Weise wie hier Musikspiel und Puzzle Plattformer mit einer Unterwasserwelt verbunden wurden, ist ganz sicher etwas Besonderes. Ein Spiel wie Beatbuddy gibt es kein zweites mal und allein das ist schon ein gutes Kaufargument. Nachdem ich es mehr oder weniger am Stück durchgespielt habe, habe ich es ohne zu zögern in die Liste meiner Indie Favoriten aufgenommen.
Am meisten Spaß dürfte jedoch die Zielgruppe der 5-12 Jährigen haben, denen man das Spiel mit gutem Gewissen schenken kann. Im Sale bekommt man es übrigens für unter zwei Euro. Beatbuddy ist ganz klar ein Geheimtipp für große und kleine Musikliebhaber. Daumen hoch!
👍 : 9 |
😃 : 0