Spielzeit:
846 Minuten
Wer ein interessantes Pferdespiel spielen möchte, das sich von den anderen wenigen auf dem Markt abhebt ist hier falsch, warum es aber dennoch gespielt werden sollte, werde ich nachfolgend ausführen.
Ich habe (deutlich) weniger Zeit gebraucht, um 100% in diesem Spiel zu erreichen, als beim Vorgänger, war aber deutlich weniger gelangweilt währenddessen :D Es gibt so viele verschiedene Konzepte, alleine wie die Rennen gestaltet sind. Existierende Charaktere werden ausgebaut und neue kommen hinzu. Die Trope, dass Tori eine verzogene Göre ist, wird nicht mehr so extrem ausgespielt und ansonsten gibt es auch keinen per se Bösen, gegen den wir in diesem Spiel angehen. Der Plotaufhänger ist dieses Mal eine Fotoreihe, die wir für einen Wettbewerb einreichen wollen, zu kreieren. Ist simpel, führt einen aber so durch die Map mit vielen Erlebnissen. Auch die Side-Quests und das Hufeisen sammeln macht total Spaß (wenn man sowas mag und ein completionist wie ich ist). Im Gegensatz zum Vorgänger sind die Rennen auch teilweise echt eine willkommene Herausforderung! Alleine die Tatsache, nicht jedes Rennen von Anfang an mit dem besten Score abzuschließen ist eine deutliche Verbesserung.
Nicht gefallen hat mir die Implementierung des Sprint-Systems. Dadurch, dass es keinen Quick-Travel gibt, muss man alles per Pferd machen und das kann teilweise echt dauern. Dann nur ca 10s (gegen Ende des Spiels werden es ca 40s) sprinten zu können um dann wieder ungefähr eine Minute warten zu müssen, um wieder sprinten zu können wird sehr schnell sehr nervig. Aber Dinge wie Sprintdauer, Hürden nehmen etc kann alles durch spielen des Spiels (und finden der Apfelbäume und Füttern von Äpfeln) hochgelevelt werden. Gegen Ende ist es also... aushaltbar.
Mein größter Kritikpunkt, ist, wie im letzten Spiel, der "Höhepunkt" des Spiels, der Spannungsbogen, dessen Auflösung im Vorgänger, wie auch in diesem Spiel einfach nicht gelingen will. Wir arbeiten ca 12 Spielstunden darauf hin, diesen Fotowettbewerb zu gewinnen und die Auflösung ist es.. antiklimatisch. Es passiert nichts, nicht mal Konfetti. Ja, wir machen danach noch eine Feier auch unserer Farm, aber die Freude fehlt, die Belohnung fehlt. So viel Aufwand, damit man das eigentliche Highlight in ca. 5 Minuten durchgespielt hat. Das ist so unglaublich frustrierend. Auch das ganze Ende vom Spiel, nach allen Sidequests das Picknick am Wohnwagen: Es hat nicht mal eine Option, noch eine Nacht zu schlafen und dann die Ferien zu beenden in einer Szene, in der unser Hauptcharakter wegfährt. Nein, es stehen alle dumm rum und um das Spiel zu beenden muss man über das Menü in den Optionen gehen. Wer hat sich das ausgedacht? War es so schwer, eine Cutscene in der wir wegfahren, hinzuzufügen? "Tschüss [Spielername] bis nächstes Mal!"? Es ist so eine kleine Sache, aber sie stört mich so extrem. Das Spiel ist trotzdem wert zu spielen, don't get me wrong, aber man muss damit umgehen können.
Auch die Side-Quest Reihen sind eine Sache für sich. Sie bringen viel content, sind aber in der Regel nach der klassischen Fetchquest gestaltet. Aber zusammengefasst hat es mir Spaß gemacht, durchzuspielen. Das Spiel geht durchgängig davon aus, dass wir den Vorgänger gespielt haben, aber man muss es nicht getan haben, um an der Story teilnehmen zu können.
Übrigens, ich habe es in der Review zum letzten Spiel schon angemerkt: Ein erwachsenes, schwules Paar, die zusammen eine Westernranch betreiben ist die Repräsentation, die wir in Videospielen (ja, auch für Kinder!) brauchen. Weiter so!
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