tERRORbane Bewertungen

Terrorbane ist ein Metaspiel, das sich bewusst in die Tradition von "The Stanley Parable" stellt, sprich es geht weniger um das eigentliche Spiel, sondern um die scheinbare Metaebene. In diesem Fall spielt man ein verbuggtes Spiel und kommt so immer wieder in einen Clinch mit dem Entwickler des Spiels. Und tatsächlich trifft das Spiel für mich als grossen Fan von "Stanley Parable" und Co den richtigen Humorknopf. Ähnlich wie bei Stanley Parable der Erzähler verfrachtet hier der Entwickler einen in allerlei absurde Situationen. So erträgt er es natürlich gar nicht, dass du das "genial gemachte" Intro einfach so überspringst. Ja, es gab für mich in meinen rund 13 Stunden Spielzeit eine ordentliche Portion Lacher. Dabei meldet sich der Entwickler immer in einer Konsole (auf Englisch vertont aber deutsche Texte sind verfügbar). Rein spielmechanisch funktioniert es so, dass man das Spiel "durchspielt" und dabei über allerlei Fehler und Bugs stolpert, die manchmal zu lustigen Situationen führen oder aber auch ganz neue Abschnitte öffnen. Das Ziel ist es in jedem Abschnitt genügend Fehler zu finden, damit klar wird, dass der Level "kaputt" ist. Hat man das für alle Level geschafft, kann man das wahre Ende des Spiels anpacken und den Entwickler mit seinem völlig verbuggten Spiel konfrontieren. Die grosse Frage ist natürlich: Macht das Spass? Die Antwort lautet: Ja, kommt darauf an und Jein. Das "kommt darauf an" hängt zunächst einfach mal am eigenen Geschmack. Wer mit Metahumor, Anspielungen auf Games und dergleichen nichts anfangen kann, der ist hier schlicht und einfach völlig fehl am Platz. Wer genau diese Art von Humor aber mag, bekommt hier viel davon geboten. Denn dann gilt das "Ja", ja das Spiel macht grundsätzlich Spass, auch weil hier unglaublich viele Ideen und sogar unterschiedliche Spielkonzepte dirnstecken und das Spiel einen auch ermutigt immer wieder verschiedene Dinge auszuprobieren. Wo also kommt dann das "Jein" her? Bei allem klar Positiven ist das Spiel für mich zu langgezogen. Ja, mit der Warpzone kann man (nach dem ersten Durchspielen) direkt in jedes beliebige Level springen und so dort weitere Bugs und Wege suchen. Trotzdem wird das teilweise recht repetitiv, v.a. wenn man gewisse Dinge nicht skippen kann (manche Cutscenes, Gespräche während Kämpfen, Kämpfe überhaupt). Da wäre weniger mehr gewesen. Zumal man einige der "Bugs" auch wirklich nur mit einer Komplettlösung findet, es sei denn man hat enorm Geduld oder enorm Glück und probiert im richtigen Moment das Richtige aus. Auch der finale Teil des Spiels fand ich ehrlich gesagt nervig. Ja, es ist machbar, aber es ist doch klar schwieriger als alles davor und damit auch ziemlich mühsam. Diese Negativpunkte versetzen einem tollen Spiel doch einen Kratzer. Ja, es ist ein gutes und sehr unterhaltsames Spiel, das dann aber doch nicht annähernd an sein grosses Vorbild herankommt. Aber das schaffte bis jetzt noch niemand, also darf man froh sein, dass überhaupt Entwickler diese Art von Spiel produzieren. Fazit: Ein sehr unterhaltsames Spiel für alle Fans von absurdem Metahumor a la Stanley Parable mit gewissen Längen und Repetitionen. Trotzdem eine klare Empfehlung.