Spielzeit:
118 Minuten
[h1]Wenn der Gang in den Waschsalon der letzte Gang werden kann...[/h1]
An manchen Tagen soll einfach gar nichts gelingen – diese Erfahrung muss auch Sara, Protagonistin in [i]Bloodwash[/i], machen. Die junge Studentin ist gerade umgezogen und lebt mit ihrem alkoholabhängigen Freund Liam zusammen, der es versäumt hat, die schmutzige Wäsche in den Waschraum zu bringen. Ein ungünstiger Zeitpunkt, denn Sara hat am nächsten Tag ein Vorstellungsgespräch, weshalb sie sich der Sache annimmt, nur um festzustellen, dass die Waschmaschine im Keller defekt ist. Glücklicherweise weiß der freundliche Nachbar Rat und empfiehlt Sara einen Waschsalon, der am Stadtrand liegt. Mit dem nächsten Bus geht es also zu besagten Salon und schon der erste Eindruck der düsteren und von Nebelschwaden durchzogenen Gegend lässt erahnen, dass diese Nacht turbulent wird...
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[i]Bloodwash[/i] ist ein klassischer Walking Simulator, der von vielen Horrorelementen durchzogen ist. Der Großteil spielt sich in dem Waschsalon sowie der angrenzenden Umgebung ab und in der relativ kleinen, aber sehr detailverliebten Szenerie gibt es einiges zu entdecken. Neben Gesprächen mit den anderen Charakteren, gibt es eine Handvoll sammel- und komplett lesbarer Comichefte, Beweisstücke, die Licht in die mysteriöse Story bringen sowie funktionsfähige Arcade-Maschinen und Spielekonsolen sowie einen Fernseher, auf dem Filmtrailer laufen. Warum man sich die Zeit nehmen kann und auch sollte, alles zu erkunden, ist schnell erklärt; die Waschmaschine und der Trockner benötigen mehrere Minuten für ihren Durchlauf und laufen dabei in Echtzeit ab. Keine Methode, die man in anderen Spielen nicht auch schon gesehen hat, aber hier ist das durchaus sinnvoll eingesetzt und es machte mir wirklich Spaß, die Umgebung zu erkunden. In der zweiten Hälfte der rund eineinhalb Stunden langen Story nimmt [i]Bloodwash[/i] dann leider Abstand vom langsamen Erkunden und setzt vermehrt auf Gore-Sequenzen und einen hektischeren Spielverlauf, um schließlich für meinen Geschmack etwas zu früh zu enden, auch der letztliche Ausgang der Geschichte ist annehmbar, mehr aber eben auch nicht.
Neben dem Erkunden der liebevoll designten Umgebung ist der größte Pluspunkt von [i]Bloodwash[/i] definitiv die beklemmende Atmosphäre, die quasi von der ersten Sekunde an ein stetiger Begleiter ist. Daran hat auch die Grafik großen Anteil, die den Stil alter PS1-Spiele inklusive optionaler CRT- und VHS-Filter imitiert und wunderbar dreckig herüberkommt. Zusammen mit der unangenehmen Soundkulisse, den gut synchronisierten Dialogen, dem bizarren Charakterdesign und einigen Jumpscares, die ihren Zweck definitiv erfüllt haben, sollten Horrorfans hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen.
Alles in allem war [i]Bloodwash[/i] damit für mich zwar ein recht kurzes, aber dennoch sehr unterhaltsames Vergnügen. An die Geschichte bzw. ihre Auflösung sollte man keine allzu hohen Erwartungen haben, dafür bietet es gerade in der ersten Stunde eine unheimlich unbehagliche Atmosphäre und eine detailverliebte Szenerie, in der das Erkunden wirklich Spaß macht. In der zweiten Hälfte verlässt das Spiel diesen Pfad leider sehr plötzlich, meinem Gesamteindruck tut das aber keinen Abbruch: [i]Bloodwash[/i] ist ein gutes Horrorspiel, das man zu dem m. M. n. fairen Preis definitiv mitnehmen kann.
[quote] Mehr Reviews gibt es auf [url=https://store.steampowered.com/curator/39911361/]meiner Kuratorenseite[/url]. :) [/quote]
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