Spielzeit:
134 Minuten
[h1]Klitoris, die Schnecke?! o.O[/h1]
"Clid" wird hier tatsächlich so ausgesprochen wie die englische Kurzform für "clitoris" = clit. Ich stufe das als ungünstige und unbeabsichtigte Wortwahl für das Erstlingswerk vom "Weird Beluga Studio" ein, doch der Name des Entwicklerstudios und dem Fakt, dass wir hier eine vermenschlichte Schnecke mit Armen und Beinen sowie Ballermännern in der Hand spielen, spricht eindeutig eine wahnsinnige Sprache. Das ist auch eine gute Prämisse - immerhin haben wir schon tausendfach normale Menschen in TwinStick-Shootern gespielt: "Ruiner", "Helldivers", "The Ascent", "Dead Nation", "Hotline Miami" - die Liste ist schier endlos (was auch gut so ist :D).
Doch ist das nun das Hauptkaufargument?
Der Computer sagt nein.
Denn die Präsentation und der allgemein sehr ruhige und oftmals wenig kreative Spielablauf lässt dem Spiel nach dem interessanten Auftakt schnell die Puste ausgehen.
Worum geht's?
In einem Universum von personifizierten Tieren wird unser "Clid" aus dem Volk der Schnecken verstoßen und sucht fortan in einer gefühlten Postapokalypse Zuflucht bei einem wilden Team aus Untergrundkämpfern gemischt durch alle Tierrassen. Von dort geht's dann in die jeweiligen Levels, die am Ende immer eine Auswucherung einer schlimmen Krankheit als Boss haben. Eine Bedrohung, die die hiesige Welt in Atem hält.
Doch so richtig interessant ist die Story nicht - alles plätschert so in Textboxen dahin und beschleunigen kann man diese nur AUßERHALB der Zwischensequenzen, indem man schneller liest als es sich selbst skipped - und man dann etappenweise vorspulen kann. In den Cutscenes selber könnt ihr immer nur komplett skippen.
Ansonsten wuselt man sich in festen ISO-Perspektiven durch eine 3D-gestaltete Welt, die ... nun ja... größtenteils zweckmäßig aussieht. Die Grafik ist höchstens okay und sieht auf den Shopbildern besser aus als sie sich in Bewegung anfühlt. Allen voran fehlt den Animationen der nötige Feinschliff - alles bewegt sich eher rudimentär, Polygone clippen durch andere durch, Ragdoll existiert nicht - das Spiel wirkt wie aus der Zeit gefallen. Man merkt den Entwicklern deutlich das geringe Budget an.
Bleibt lediglich das Gameplay übrig, was noch eine Chance hat Eindruck zu verschaffen. Doch auch da verzetteln sich die Entwickler. Das Spiel wirkt oftmals viiiiiiiiiiiel zu einfach und eindimensional. Sobald Gegner erscheinen, gehen wir einfach in den Rückwärtsgang und ballern munter weiter. Unsere Standard-Laser-Rifle kann entweder schnelle oder aufgeladene Einzelschüsse abgeben. Schildträger lasse ich zum Schlag ausholen, sodass sie den Schild zur Seite packen und ich direkt in die Schwachstelle treffe - alternativ hilft ein voll aufgeladener Schuss den Schild zu zerstören. Aber danach verhält sich der Feind wie alle anderen: Dumm in meine Richtung marschierend bis er zersiebt wird. Wer sucht, wird außerdem in den Levels Geld sowie Munition oder auch Life-Upgrade-Parts finden (4 davon erweitern die Gesundheit dauerhaft um einen Balken). Geld hatte ich viel zu viel, sodass ich mir IMMER Verbrauchsitems kaufen konnte so viel ich wollte.
Wirklich mehr gibt's auch nicht zu erforschen. Man watschelt so durch die recht tristen non-story-telling-treibenden Levels. Ein komplett neuer Ort bringt anfangs zwar NPCs in eine Art Starthub, aber mehr als Geblubber geben die nicht von sich. Mal sind's Hasen, mal Käfer, mal Fische - aber im Prinzip hat das null Relevanz für meinen Begeisterungs-O-Meter. Hin und wieder müssen wir auch kleinere Puzzles lösen. Das bringt ein wenig Abwechslung ins Spiel, stoppt aber den sonstigen Flow des Games deutlich. Mehr nützliche Sammelitems, ein paar interessantere und intelligentere Gegner sowie Begrenzung in den Ressourcen hätte dem Spiel vermutlich gut getan.
[b][u]Bottom Line:[/u][/b]
Clid ist "okay" - aber davon gibt's Spiele wie Sand am Meer. Wer auf TwinStick-Shooter Bock hat, greift zu den anderen genannten Perlen und kriegt dafür mindestens: Geilere Grafik, schnelleres Pacing, größere Motivationsspiralen und/oder einen COOP-Mode, der hier komplett fehlt. Clid plätschert depressiv in einer ausgestorbenen emotionskalten Welt vor sich hin. Ein Erlebnis, das meiner Ansicht nach niemand wirklich in der Videospielwelt braucht...
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