Spielzeit:
101 Minuten
[h1]Holding D to Infinity[/h1]
Es gibt so manche Game-Studios, da bin ich echt fasziniert warum es sie heute noch gibt - einerseits welche, die hinsichtlich falscher Entscheidungen kein Ende mehr finden (Blizzard) als auch welche, die sich scheinbar nie in etwas Gutes hineinverbessert haben (The Chinese Room). Und damit sind wir auch schon direkt beim Kernproblem: Der Entwickler "The Chinese Room" hat mal mit Half Life 2 Mods angefangen - die größte und für mich auch langweiligste ist der unspektakuläre, aber aus irgendwelchen mir nicht ersichtlichen Gründen gefeierte Walking Simulator "Dear Esther". Danach waren sie verantwortlich für den Nachfolger des gefeierten "Amnesia" und lieferten "Amnesia: A Machine for Pigs" ab, welches nichts mehr vom einzigen Charm verspüren ließ (heutzutage sitzt wieder - wie einst - Frictional Games an der Reihe dran). Danach folgte noch etwas Uninteressantes wie "Everybody's Gone to the Rapture" und Ende 2022 folgte dann "Little Orpheus". Wenn man jetzt all diese Reviews zusammenschmeißt, landen wir bei einem Mittemaß-Wert von "Ausgeglichen" und in den neuesten Reviews von LO ist wieder dasselbe zu lesen was man TCR immer schon vorgeworfen hat: Super langweilige Gameplay-Mechaniken und eine davon losgelöste Story, die viel über Audioschnipsel und wenig über die Welt drumherum erzählt wird.
In Little Orpheus geht's um einen sowjetischen Kosmonauten aus dem Jahr 1962, der auf eine Mission geschickt wurde das Innere der Erde zu erkunden - mit einer von einer Atombombe namens Little Orpheus angetriebenen Erkundungskapsel. Leider hat er sie verloren, taucht aber 3 Jahre später wieder auf und behauptet die Welt gerettet zu haben. In einem sibirischen Militärgefängnis muss er sich einem General verantworten und erzählt seine Geschichte, die wir dann nachspielen. Im Prinzip interessant und auch charmant dargestellt, denn unserer Kosmonaut ist eigentlich ein Spielwarenhersteller und alles andere als kampf- und abenteuererprobt, stolpert also nur von einem Pech ins nächste. Aber er ist patriotisch und Mütterchen Russland treu ergeben.
Und so beginnt eine Reise über 9 ähnliche Kapitel, die zwar optisch immer wieder ein anderes Setting aufweisen (Tempel, Antarktis, im Inneren eines Wals usw.), aber erstens aussehen wie aus dem Jahr 2004 (Little Orpheus war zunächst ein Mobile Release) und zweitens immer wieder dieselben Elemente aufweisen: Wir rennen meistens (recht gemächlich - leider) von links nach rechts ("Holding D") - und das war's auch schon fast. Ab und zu müssen wir im richtigen Moment hüpfen - oder ganz nervig: Schleichen oder Sachen von A nach B schieben. Das eigene Gehirn weiß schon vor Äonen von Jahren wie die Lösung aussieht, aber das einschläfernde Gameplay muss das aber noch bis auf's Äußerste abfragen - und zündet deshalb überhaupt nicht. "Planet of Lana" hatte ein ähnliches Problem, aber mehr Tiefe und Niedlichkeit, die Little Orpheus fehlt. Auch die ultralangsame "Anlauf"-Animation ist furchtbar, weshalb manche Sprünge versemmelt werden. Aber ist eh egal - der nächste Respawn-Punkt ist nicht weit. Es gibt nix zu sammeln, keine alternativen Lösungswege - hier muss man alles schön unintuitiv so machen wie vorgesehen.
Und zur Auflockerung tragen die hin und wieder auftauchenden redundanten "Was erzählst du da Fantastisches? Das glaub ich dir nicht!"-Gespräche nur bedingt bei. Ja, sie sind lustig und nehmen Russland auf die Schippe - aber sie sind immer wieder ähnlich aufgebaut und fördern nicht viel die Weiterentwicklung der Charaktere oder der Story.
[b][u]Bottom Line:[/u][/b]
Wo "The Chinese Room" drauf steht, darf man ruhigen Gewissens einen weiten Bogen drum machen. Ja, Little Orpheus hätte als Mobile Game only niemandem weh getan und wäre dann unter "ferner liefen" verbucht, aber als PC-Game INKLUSIVE der eigenen selbst-weiter-entwicklungslosen Historie muss sich das Spiel einem härteren Urteil stellen. Es sieht furchtbar flach aus, die Animationen sind nicht sauber ausgearbeitet, die Story hat was Charmantes, aber die Losgelöstheit vom suuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuper langweiligen Gameplay führt meiner Meinung nach zu einem Ergebnis, das man schnell wieder vergessen wird. Schade. Aber bei dem mannigfaltigen Angebot braucht's nicht noch einen mittelmäßigen Walking Simulator, der als Platformer getarnt ist.
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