Retro Classix: Joe & Mac - Caveman Ninja Bewertungen

[b]7/10[/b] [h1]Uff![/h1] (für spielerische Tipps dranbleiben) Joe & Mac hab ich damals eher auf dem SNES laufen sehen (nicht gespielt) als in der Arcade. Das hier ist natürlich der Arcade Port. Hat gute und schlechte Seiten, mal so angefangen. Gut: ich würde mal sagen, dass alles so ist, wie es im Original war. Schlecht: s.o. ^^ Technisch läuft alles einwandfrei. Die Grafik ist für damalige Verhältnisse ganz schick und zusammen mit dem ganzen Thema ist das echt charmant. Es sind einige knuffige und spaßige Animationen drin. Zum Spiel selbst: Hölle. Ich wusste ja, dass es schwer wird. Aber das hat mich zur Weißglut gebracht. Man ist bekanntlicherweise ein Steinzeitmännlein mit einer rudimentären Waffe. Die feuert so ein paar Meter, das hilft nur bedingt. Man fängt an mit der Axt, dann kann man Speerspitzen, Feuer, Bumerang, Steinrad usw. sammeln. Manche sind gut, manche nicht. Mir wäre nicht aufgefallen, dass man um- oder zurückschalten darf. Alles was so kreucht und fleucht schafft es, einen aus allen möglichen Winkeln so anzugreifen, dass man sich genau nicht wehren kann. Hinzu kommt, dass man genau die Gegner, die schon ganz nah sind, eher schlecht treffen kann - obwohl man doch die Nahkampfwaffe schlechthin in den Händen hält, eine Keule. In späteren Levels wuselt so viel Zeug rum, dass man gar nicht weiß, wohin man zuerst steuern soll. Und das ist die Krux an älteren Games: man muss das im Grunde sogar schon vorher wissen, denn die Spielfigur ist super lahmarschig. Es kam vor, dass ich auf der Flucht vor einem Boss allein schon dreimal von ihm getroffen wurde. Nur um mich in Position zu bringen. Und die einigermaßen sicheren Ecken sind teilweise supereng. Dann kauerst du da irgendwo am Spielfeldrand und hoffst auf deine Chance, während du permanent auf jeden Angriff reagieren musst. Und als wenn alles nicht schon schlimm genug wäre, muss man ständig Essen einsammeln, weil die Spielfigur sonst einfach verhungert. Der Lebensbalken macht sozusagen ständig einen Countdown (beim Boss wird das glücklicherweise pausiert). Wohlgemerkt spielt man das ja heutzutage bequem mit dem Controller. Möchte mir gar nicht ausmalen, wie krüppelig das für mich in der Arcade gewesen wäre XD Ich bin zwar nicht stolz drauf, aber wer mal jemanden leiden (und ragen) sehen möchte, darf hier schauen: https://youtube.com/live/Y13K7t8UWSQ Für mich streckenweise auch nicht harmloser als Cuphead! Was ich dem Game zugute halten muss, sind die Checkpoints. Pro Level gibt es alle zwei, drei Screens so einen Rücksetzpunkt, und der Boss ist nochmal einer. Die funktionieren sogar Credit-übergreifend. Solange man im Spiel ist, muss man also nie einen Level von vorne anfangen. Vielleicht wurde das sogar im Nachhinein reinprogrammiert? Der Wechsel von Level zu Boss ist eigentlich recht kurz. Wie damals üblich, sind die Levels so hart, dass man erst gar nicht merkt, dass es im Grunde nur maximal zehn Screens sind. Dann ist man also beim Boss und die gehen mal gut und mal schlecht. Einen habe ich erlebt, da wusste ich gleich mit seinem Muster umzugehen. Dann gibt es ein paar, die geben einem gut zu tun, und genauso viele, da kommt man im Grunde nur mit Glück durch. Zumindest ich erkenne da so schnell kein perfektes Muster, welches mich erfolgreich durchschlüpfen lässt. Spätestens beim letzten Boss muss alles sitzen. Tja, nun habe ich diesen Klassiker auch mal nachgeholt. Darüber bin ich auch ganz zufrieden. Deswegen die positive Bewertung und weil das Spiel wirklich im Originalzustand gut geportet wurde. Aber das Spiel selbst lädt mich nicht dazu ein, es ständig nochmal zu probieren. Es hat wie erwähnt sogar ein paar annähernd faire Inhalte (Checkpoints, starker Aufladeschuss). Und jetzt kommt der Clou: trotz eines Tricks/"Cheats" gehen meinen Nerven echt am Stock. Während mein spielerischer Tipp wäre, bei den Bossen viel auf die aufgeladene Waffe zu setzen, da sie echt stark ist und den Bossen viel Energie abzieht, lautet der "Cheat", dass man im Hauptmenü, bevor man startet, die Credits hochsetzen kann! Bei mir war das mit der rechten Schultertaste möglich, hab ich aber echt durch Zufall rausgefunden. So kann man sich bis zu 99 Credits (à 3 Leben) reinballern. Ich benötigte für meinen ersten Run gut 20 Credits (also mehr als 60 Leben!). Hätte ich diesen Kniff nicht gefunden, wär ich nicht weit gekommen, hätte überhaupt nicht die Motivation gehabt, das so lange zu üben, bis ich mal nicht ständig alles an Schaden mitnehme, und hätte vermutlich wutentbrannt den Daumen runter vergeben. Noch drei Worte zum Optionsmenü: man kann einstellen... - Sound des User Interface (Spielhallenumgebung bevor man ins Spiel geht, unwichtig) - Gesamtsound des Spiels - Grafik: Vollbild oder Blick auf den Arcade-Automat, Original 4:3 oder gestreckt, weichgezeichnet oder CRT Scanlines - Controller: frei belegbar! :-) Über den Preis müssen wir nicht reden, der ist in Ordnung. Normalspieler sollten ihr Nervenkostüm vorher hinterfragen und ob es ein Longplay auf YouTube nicht vielleicht auch tut ;-)