Model City Bewertungen

[h2]Einleitung[/h2] Model City (MC) ist mal eine Städteaufbausimulation der etwas anderen Art. Anstatt sich mit Details rumzuschlagen, wie die Wasser- oder Stromversorgung aussehen muss, sich mit Beratern auseinandersetzen, die gefühlt nur in die eigene Tasche wirtschaften möchten, etc., geht es bei MC einfach darum, den Stadtwert zu erhören, indem ich als Spieler Flächen vergebe bzw. gewissen Sektoren zuweise. Ob das Spaß machen kann oder eher dröge wirkt, sehen wir in den nächsten Kapiteln. [h2]Story[/h2] Willkommen Bürgermeister! So oder so ähnlich beginnen alle Aufbausimulation im Bereich des Städtebaus. Ganz ehrlich, das ist MC zunächst auch noch nicht anders. Wir werden freundlich begrüßt und schon kann es losgehen. In der unteren, linken Ecke sehen wir die notwendigen Maus- und Tastaturbefehle und ab geht es! Wir befinden uns vor einem brachen Acker, der in insgesamt 324 gleichgroße Quadrate aufgeteilt ist. Jedes dieser Quadrate gilt es nun irgendwie zu besiedeln bzw. sinnvoll zu nutzen. Hierfür müssen wir als Bürgermeister entscheiden, wie die Nutzung aussehen soll. Dabei haben wir fünf Schwerpunkte zur Verfügung, zwischen denen wir einmalig für das betroffene Quadrat wählen können. Diese sind [b]Wohnraum, Serviceflächen (Finanz, Geschäfte, etc.), industrieller Raum, Landwirtschaft oder als Parknutzung[/b]. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir mittendrin anfangen die Quadrate zu bespielen oder uns vom Rand in Richtung Mitte bewegen. Aber aufgepasst: Einmal dem Sektor bzw. Schwerpunkt zugeteilt, kann dies nicht mehr rückgängig gemacht werden. Im Laufe der Zeit, wenn wir alles richtig machen, steigt der Wert des Quadrats. Das erkennen wir zwar nicht unmittelbar monetär anhand unseres City Values, aber über die Bauten, die sich dort einfinden und im besten Fall weiterentwickeln. Bei jeder Vergabe eines Schwerpunkts wird uns aufgezeigt, wie viel für den jeweiligen Sektor das Quadrat gerade Wert ist. Dieser Wert wird durch die Kombination, aber auch durch die Anzahl der vorhandenen Flächen eines gleichen Schwerpunkts beeinflusst. Nun bedarf es Köpfchen und viel Fingerspitzengefühl, damit wir unserer Quadrate nicht verramschen. Es ist dabei wenig überraschend, dass Wohngebiete neben stinkenden Fabriken nicht viel wert sind, währenddessen ein Finanzdistrikt in schöner Parklage regelrecht preislich explodiert. Wir müssen mit den 324 Quadraten gut haushalten, damit unsere Stadt lebenswert wird und gleichzeitig viel Geld bedeuten würde. [h2]Grafik[/h2] Das Spiel wurde in der unity Engine umgesetzt. Soweit eigentlich in Ordnung. Der Spieler kann pauschal zwischen vier Grafikeinstellungen wählen, die sich in erster Linie durch die Detailanzahl und Auflösung der Objekte unterscheiden. Licht und Schatten werden teilweise auch beeinflusst. Allerdings ist MC mal wieder ein gutes Beispiel, wie schlecht unity sein kann. Trotz der schlechtest Einstellung, kommt meine RTX 3070TI erneut ins Schwitzen. Das müsste nicht sein und zeigt nur, wie un-performant diese Grafikengine ist, leider! Ansonsten hält sich die Grafik starkt zurück. Es ist nicht mit Spiele-Serien wie SimCity oder Cities Skyline zu vergleichen. Darum geht es auch gar nicht. Das Spiel konzentriert sich auf das wesentliche Element und das ist nun mal der Wert eines Quadrats in Abhängigkeit von einigen Parametern. [h2]Sound und Musik[/h2] Hier wurde etwas gespart. Das fängt bei der Musik an und erstreckt sich über die "Sounds". Die Musik ist eine vor sich hinlaufende, in Endlosschleife befindliche Musik, die schnell stört. Zum Glück kann man diese oben rechts im Hauptmenü abschalten. Vergisst man dies, hat man im Spiel selbst keine Chance mehr. Sounds ist so eine Sache. Es gibt nur wenige und diese sind auch sehr einfach gehalten. Jetzt könnte ich wieder sagen, dass der Fokus bei MC auf etwas anderem liegt, dennoch hätte man sich hier mehr Mühe geben können. Vor allem, weil man pro Runde doch schon die eine oder andere Minute mit dem Aufbau zu tun hat. Da hätte eine gute Geräuschkulisse die Verweilzeit versüßen können. Sprachausgaben gibt es nicht. Zudem liegt das Spiel nur in Englisch vor. [h2]Gameplay und Steuerung[/h2] Kommen wir zum größten Knackpunkt des Spiels: Die Steuerung. Wie schon erwähnt, spielt es sich mit (überwiegend!) der Maus und Tastatur. Ein Gaming Controller wird nicht unterstützt. Das Problem der Steuerung ist, dass diese absolut träge ist und sich noch viel träger anfühlt. Das Hin- und Herschwenken auf der Karte oder auch das Zoomen fühlen sich nicht nur extrem langsam an, sondern sind es auch. Das Fokussieren von Quadraten ist manchmal sehr ungenau und es harkt einfach zu sehr. Man kommt in in den "Flow" hinein, der allerdings notwendig ist, was die Navigation über die Karte betrifft. Gerade weil man Quadrate miteinander vergleichen muss und somit über die Karte "springt", ist es umso ärgerlicher, dass die Steuerung so schwerfällig umgesetzt wurde. [h2]Bugs[/h2] Habe ich interessanterweise nicht wirklich gefunden. Ja, es gibt manchmal ein paar Überlagerung von Objekten oder auch ein kurzzeitiges Flackern dieser, wenn man in einem flachen Winkel auf die Karte schaut und recht nah herangezoomt hat. Allerdings ist dies nicht die Regel und völlig verkraftbar. [h2]Spielspaß und Langzeitmotivation[/h2] Nun kommen wir zum Thema: Mal eine andere Aufbausimulation! Wie schon gesagt, verfolgt MC einen ganz anderen Schwerpunkt. Es geht darum taktisch Gebiete zu zuordnen und das meiste an Grundwert herauszubekommen. Ein stupides Platzieren von Schwerpunkten, führt zu keinem Erfolg. Am Ende hat man zwar die Karte vollständig zugepflastert, aber der Stadtwert entspricht der des Detroiter Industriegebiets Anfang der 2000er. Es handelt sich um ein Strategiespiel, was einige Versuche abverlangen muss. In Kombination mit den Steam Errungenschaften (Achievements) ensteht der Ansporn, alle zu erreichen. Dabei gibt es nur fünf Errungenschaften. Aber um an die Höchste zu kommen, muss man richtig gut sein. Ich gebe es zu, ich bin bisher immer gescheitert und liege knapp unter dem geforderten Stadtwert, um die Errungenschaft mein Eigen nennen zu dürfen. Wer nun den Willen und Biss hat, wird mit MC so einige Zeit verbringen können. [h2]Fazit und Empfehlung[/h2] Auch wenn ich nicht alle Errungenschaften erreicht habe, ziehe ich den Hut vor MC. Vielleicht aber auch gerade deshalb. Es ist kein typisches 08/15 Aufbauspiel, sondern verlangt das besagte Fingerspitzengefühl. Die Grafik und der Sound sind keine Meilensteine und auch die Steuerung kann ab und zu schon echt nerven, aber dennoch reizt das Spiel damit, ob ich es denn in der nächsten Runde schaffe, meinen vorhergehenden Rekord zu knacken. Alle Spieler, die nach einem eigentlich simplen Spielprinzip Ausschau halten, dennoch aber Köpfchen einsetzen müssen und gerne mal die eine oder andere Runde drehen möchten, um eine Stadt "schnell" aufzubauen, sind bei MC goldrichtig. Von meiner Seite daher eine Empfehlung und Daumen nach oben!