Spielzeit:
167 Minuten
Ein Schleichspiel mit ein paar deutlichen Schwächen.
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[b]Geschichte[/b]
Frei nach H. G. Wells' Der Krieg der Welten, sehr frei. Die Geschichte ist in die Gegenwart verlegt (das machen viele Adaptionen dieses Stoffes). Wir spielen eine Episode in dieser Invasion aus dem Mars, nämlich eine Frau, die einen Flugzeugabsturz überlebt und sich nun in dieser Apokalypse wiederfindet.
Insgesamt betrachtet wäre die hier erzählte Geschichte nicht schlechter als in vielen Action-Adventures. Aber gerade der Anfang ist zum abbrechen schlecht gemacht.
Wir sehen ein Flugzeug abstürzen und müssen gleich darauf in einer Rückblende in einem Supermarkt einkaufen, dann wieder Absturz, den wir (was eigentlich unmöglich ist) überleben und uns minutenlang zum Ausgang des Levels schleppen.
Wir finden eine Farm, versuchen aber nicht mal, das Telefon dort zu benutzen. Türen werden vom Spiel verschlossen, bis wir alle Objekte im Raum gesammelt haben.
Auch später sind die Abläufe seltsam und kaum glaubwürdig. Über gewisse Logiklücken sehe ich hinweg, aber hier sind sie schon arg gehäuft.
Da fehlt zudem der Spannungsbogen. Es ist eine holprige Geschichte, die, und das ist wohl das schlimmste, nur wenig mit Krieg der Welten zu tun hat, der Punkt, der wohl das meiste Interesse erweckt hat.
Vielleicht künftig lieber mehr Zeit ins Drehbuch investieren.
https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=2832799218
[b]Gameplay[/b]
Wir sind eine einfache Frau aus England, also verständlich, wenn wir keinen Shooter, sondern ein Schleichspiel haben. Wir können insbesondere Gegenstände werfen, um Gegner abzulenken, Generatoren mit Wasserbehälter zu bewerfen u.ä.
Die Schleichpartien in den späteren Spielabschnitten sind OK. Hat dich ein Gegner aber mal entdeckt, stehen die Karten schlecht und man kann meist den Abschnitt von vorne beginnen. Da die Checkpoints etwas dünn gesät sind, musste ich oft lange Passagen erneut spielen. Es bräuchte sichere Plätze, wo man vor Entdeckung geschützt ist (wie in Outlast), damit es unterhaltsam bleibt.
Völlig absurd ist das Crafting-System. Wir haben von nichts eine Ahnung, aber wir wissen dass wir marsianisches Red Weed sammeln müssen, um zu lernen, wie man gewisse Objekte herstellt? Wir lernen so als erstes, ein Glasbehälter herzustellen. Dazu braucht man Glas. Also sammeln wir Flaschen ein und "Craften" einen Glasbehälter? Das Red Weed hat bei Wells übrigens keine derartige Bedeutung.
Dafür sammeln wir fleißig Objekte ein, die überall herumliegen und craften unsere Objekte.
Das Gameplay ist an sich noch OK, es wirkt aber alles etwas unbeholfen und durchschnittlich, selbst für einen Indie-Titel.
https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=2832803125
[b]Technik[/b]
Das Spiel ist mit der Unreal-Engine programmiert. Davon merkt man allerdings wenig. Die Grafik wirkt, wie von vor 10 Jahren, matschig, düster, steril.
Das Titelbild (mit den zwei Tripods), das mich faszinierte, ist eine Art Clickbait. Es ist ein Standbild aus dem Ladebildschirm und zeigt kein echtes Gameplay.
Der Sound ist OK. Die Sprecher sprechen ein Englisch mit deutlich britischem (glaube ich) Akzent, den ich nicht so gut verstehe. Untertitel funktionieren nicht. Einzig die Handyaufnahmen, die man abspielen kann, sind wirklich gut gelungen. Allerdings stimmt die Lokalisation der Soundquellen im Level nicht immer.
Insgesamt denke ich, wenn sie es mit Unitiy programmiert hätten, wären sie besser gefahren. So haben sie sich wohl etwas übernommen.
Die Steuerung mit Controller funktioniert einigermaßen. Für manche Funktionen brauchte ich aber die Tastatur. Es werden auch nur Tasten der Tastatur angezeigt, obwohl ich mit Controller spielte. Offenbar ist es für Tastatur/Maus besser, obwohl es eigentlich ein für die PS4 geschriebenes Spiel ist.
[b]Sonstiges[/b]
Ich habe es nach etwa 3h sein lassen und habe dabei knapp die Hälfte des Spieles gesehen. Ich war eh schon vom entäuschenden Anfang deprimiert, dann in der Höhle wurde es besser, aber dann starb ich zu oft, weil ich entdeckt wurde. Da es insgesamt nicht viel Spaß machen wollte, habe ich es sein lassen.
Es gibt einige Errungenschaften, einige wohl optional.
[code][b]In Zahlen für mich persönlich ein Unterhaltungswert von 5/10.[/b][/code]
Ein Schleichspiel das mit Krieg der Welten nicht viel zu tun hat und irgendwie unausgereift wirkt.
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[i]Dies ist mein subjektiver Spieleindruck. Für meine Wertung zählt, wie gut es mich unterhalten hat. Entsprechend der Daumen nach oben oder unten, abhängig davon, ob ich es einem ähnlich gesinnten Spieler weiterempfehle. Der Spieleindruck eines anderen Spielers kann aber durchaus stark davon abweichen.[/i]
Eine andere Sicht auf das Spiel findet man beispielsweise [url=https://steamcommunity.com/id/Rocket_Monkey/recommended/1283770/]hier[/url].
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