Spielzeit:
3158 Minuten
Oh je, wie sehr habe ich mich auf das Spiel gefreut. Und wie viele Macken hat das Spiel.
Die Antwort auf beides wäre: "Ja"
Ich habe schon Anfang August gesehen, dass dieses Spiel bald rauskommt und war trotz dem spärlichen Marketing sehr gehyped. Die Frage, ob ich es mir den holen würde, hat sich also relativ schnell erübrigt. Jetzt ist eine Woche seit dem Release vergangen und ich konnte mir ein gutes Bild von dem Spiel machen.
Und obwohl das Spiel eine gute Basis bietet hat es so unglaublich viele Probleme, die einem extrem gegen den Strich gehen.
Kurz zum Spielprinzip selbst. Das Spiel ist, wie der Name unschwer vermuten lässt, ein Rogue-like Spiel. Du wählst aus einer Gruppe von 9 "Bösewichten", wie beispielsweise Dracula oder Bloody Mary, ein Dreierteam. Anschließend geht es darum, mehrere Kapitel durchzuspielen und währenddessen dein Team mithilfe neuer Fähigkeiten, Artefakten und anderen Bonis immer stärker zu machen.
Das typische Rogue-like Konzept eben.
Das Spiel macht dabei aber leider so viel falsch.
Ich nenne jetzt einfach mal ein paar Punkte, die mir gehörig gegen den Strich gehen.
Das Charakter-Roaster ist wirklich klein. Aus den 9 Bösewichten gehören zwei zusammen und sollten im Team gespielt werden, wodurch sich das Roaster nochmals verkleinert. Viele Rogue-like Spiele haben keine 9 Charaktere, hier ist aber der Unterschied, dass diese dann wesentlich besser aufpoliert sind und viel mehr tiefe beinhalten.
Die meisten der Charaktere hier sind lahm. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass die drei Starter Charaktere die spannendsten sind.
Die Charaktere haben zwar verschiedene Fähigkeiten, es ist aber nicht so, dass sich ein Charakter in zwei verschiedenen Runs jeweils unterschiedlich spielt. Und das sollte eigentlich in dem Genre gegeben sein.
Bloody Mary ist die Damage-Maschine, der kopflose Reiter ist ein Tank etc. Gegen Klassen ist nicht einzuwenden. Die sind hier aber leider so tief verankert, dass ein Charakter gefühlt keinen "Wiederspielwert" bietet.
Wie in jedem Rogue-like Game gibt es auch hier Relikte. Und Während in den meisten Games ein Charakter haufenweise Relike besitzt, hat hier jeder von ihnen sage und schreibe 2.
Wow.
Als nächstes kann man den Spielmodus kritisieren. Dieser fühlt sich fehl am Platz an. Es kommt selten vor, dass ein Rogue-like Spiel, sich so sehr auf die Story einschießt wie es hier der Fall ist.
Man wird mit Dialogen vollgespammt, die Gegner werden stärker weil man in der Story weiterkommt, ein Run endet an weirden Stellen, da er von Natur aus viel zu lang ist, etc.
Ich weiß nicht wirklich wie ich es beschreiben soll, aber das Spiel fühlt sich nicht "organisch" an. Ich denke ein endlos-Modus hätte dem Spiel wesentlich besser getan.
Des Weiteren ist das Spiel viel zu schwer. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe Spiele, die eine Herausforderung bieten. Aber wenn du plötzlich aus dem Leben gehittet wirst, ohne ansatzweise die Chance auf Counterplay zu haben, dann fühlt sich das falsch an. Es sollte immer das Gefühl "Ich wurde outplayed" hochkommen, nicht "Was hätte ich dagegen bitte tun sollen".
Über den Schwierigkeitsgrad haben sich schon viele hier aufgeregt und es stimmt halt leider. Das Spiel ist zu schwer. Und wenn ein zwei-Stündiger Run endet, weil die Gegener auf einmal gefühlt reincheaten, dann läuft was falsch.
Das Spiel setzt außerdem an den falschen Stellen auf RNG. RNG ist ja bei dem Genre eigentlich oft typisch, aber dann sollte es richtig angewandt sein. Ich verstehe nicht wie man auf die Idee kommen kann, einer Karte den Effekt "verursacht 12-18 Schaden" zu geben, wenn man in dem Genre oftmals einfach ausrechnen muss, ob die Kombo hinhaut. Das ist Bullshit.
Ein Vorschlag meinerseits wäre es, stattdessen dein "Starterdeck" zufällig entstehen zu lassen. Dieses ist nämlich fest verankert.
Würde sie das einführen, dann würde sich auch das Problem lösen, dass die Schurken sich immer gleich anfühlen.
Und der schlimmste Punkt ist einfach die Progression. Diese besteht daraus, dass man nach der Runde neue "Karten" und Relikte für die Charaktere freischaltet.
Kein Skilltree, keine Perks, keine Customizatiom, nichts dergleichen. Das ist ein No-Go in dem Genre.
Da die Gegner nach jedem Level stärker werden solltest du das auch tun, das ist die kern Essenz des Spiels. Und das ist hier absolut nicht gegeben.
Aber wir wollen ja nicht nur meckern, also hier meine Verbesserungsvorschläge:
-(Erstmal) Keine zusätzlichen Charaktere, sondern Aufpolierung der bereits existierenden. Mehr exklusive Relikte und die Möglichkeit sein Starterdeck auszuwählen. Ob das Spiel das random übernimmt, oder ob du es tust, egal. Ich wäre sogar für ersteres.
-Weg mit dem RNG an unpassenden Stellen
-Endlosmodus (oder separater Modus neben dem Storymodus)
-Skilltree außerhalb der verschiedenen Durchläufe um dich nach jedem Run stärker zu machen
-Allgemein mehr Content, der ist nämlich gerade mickrig. Von mir aus auch als dlc, der Standartpreis von 25€ ist in meinen Augen vollkommen okay.
Ich bin mit der Intention an diese Review gegangen, dem Spiel trotz all den negativen Punkten einen Daumen nach oben zu geben, weil es trotzdem irgendwie Spaß macht. Ich habe mich jetzt aber spontan umentschieden. Das Spiel hat so viele Probleme die erstmal gefixxt werden müssen, bevor ich es getrost weiterempfehlen kann.
Das Spiel bietet eine gute Basis, ich habe aber das Gefühl, dass die Entwickler keine Ahnung haben, was in dem genre wichtig ist.
Ich bin extrem enttäuscht, dass die Rogue-like Spiele dieses Jahr allesamt so ein Griff ins Klo sind. Erst Roguebook, jetzt Rogue Lords. Beide haben eine gute Basis, scheitern aber an wichtigen Punkten. Und das scheint leider in letzter Zeit der Klassiker zu sein.
Ich denke es ist Zeit mal wieder Hades, Deck of Ashes und Gordian Quest rauszukramen.
Wie hat Team Rocket so schön gesagt?
"Das war mal wieder ein Schuss in den Ofen!!!"
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