Spielzeit:
173 Minuten
[h2]Einleitung[/h2]
Hitchhiker (HH) ist sicherlich kein Spiel von der Stange. Es fällt unter der Kategorie "Mystery" und muss an der einen oder anderen Stelle echt hart kämpfen, um diesem Ruf gerecht zu werden. Was genau das Spiel so besonders macht und welche Stärken, ggf. auch Schwächen bestehen, schauen wir uns in den nächsten Abschnitten an.
[h2]Story[/h2]
Auf der Steam Seite des Spiels ist dieses bereits gut beschrieben, daher kann ich hier eine Abkürzung nehmen bzw. es flach von der Beschreibung halten: Man spielt augenscheinlich einen Jugendlichen der seine Vergangenheit vergessen hat oder nur noch Fragmente kennt. Dies geschieht wohl, weil er Ängste bisher unterdrückt hat, die ihn vergessen lassen. Während er sich als Anhalter für fünf unterschiedliche Fahrer annimmt, gerät er in Gespräche, die dazu beitragen, dass er sich Stück für Stück wieder erinnert. Zudem tauchen Hinweise und Erinnerungen zu einem mysteriösen Mädchen auf, die es zu klären gilt und das man dieses findet. In den fünf Tramps fahren wir durch die unterschiedlichsten Landschaften und Gegenden, sprechen eine Menge mit den Fahrern und lüften langsam die Geheimnisse (unseres Protagonisten).
[h2]Grafik[/h2]
Diese ist recht schlicht gehalten. Wir haben hier nicht die neuste Technik vor uns. Das Spiel ist seit 2021 herausgekommen und gibt uns nun keine Effekte wie RTX oder dergleichen. Die Darstellung der Charaktere und teils auch der Umwelt, erinnert einen an beinahe schon einfache Polygon-Verfahren. Dabei sind die Texturen im Verhältnis aber recht gut und auch der Detailgrad ist in Ordnung. Es wird mit Schatten und ein wenig sogar mit Lichteffekten gearbeitet, um die Stimmung zu betonen.
[h2]Sound und Musik[/h2]
Unsere einzelnen Interaktionen mit Objekten werden durch Sounds unterstützt. Egal ob wir das Fenster öffnen, am Radio herumspielen oder Rosinen essen. Alles wurde tontechnisch untermalt. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Das passt! Die Musik ist auf der einen Seite abwechslungsreich und betont die jeweiligen Situationen und Ereignisse, läuft aber unter Umständen etwas in Dauerschleife, falls wir uns mit einem Abschnitt zu lange aufhalten. Dennoch kann man sich diese anhören und ist nicht gleich genervt.
Sprachausgabe gibt es nur in Englisch. Diese ist sauber aufgenommen, auch wenn sie etwas platt wirkt. Eine räumliche Darbietung ist nicht gegeben. Es spielt keine Rolle, ob ich den Fahrer anschaue oder aus dem Fenster schau, während er spricht. Es klingt immer gleich. Deutsch liegt als Untertitel übersetzt vor, genauso wie weitere Sprachen. Die Texte sind gut übersetzt und mir sind keine Schreibfehler aufgefallen.
[h2]Gameplay und Steuerung[/h2]
Das komplette Spiel wird über die Maus gesteuert. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit des Gaming Controller Einsatzes. Die Bewegung spielt sich in erster Linie in Form einer Kopf- bzw. Augenbewegung ab. Diese empfinde ich zu meist als etwas träge. Einstellungen können hierzu nicht vorgenommen werden. Der Klickbereich der Objekte ist groß genug und daher immer sauber.
[h2]Maps[/h2]
Sehen wir die fünf Fahrten als Maps an, scheinen diese enorm groß zu sein. In Wirklichkeit handelt es sich aber um Endlosschleifen. Die Umwelt wurde, im Gegensatz zum NPC und Auto, schlicht umgesetzt und langweilt teilweise. Es ist also kein Spiel, welches dazu animiert, einfach mal eine Weile virtuell aus dem Fenster zu schauen und die Landschaft zu genießen. Der Witz daran ist, dass es aber immer wieder Stellen im Spiel gibt, die einen quasi dazu einladen. Da hätte mehr geschehen können. Zwischendurch erhalten wie Schwarz-Weiß-Geschichten, die 2-dimensional erzählt werden. Wie "alte" Geschichten aus einem Buch. Das verleiht ab und zu mal etwas Abwechslung.
[h2]Bugs[/h2]
Habe ich in den ersten knapp 2,5 Stunden nicht gefunden bzw. entdeckt.
[h2][b]Special:[/b] Rätsel[/h2]
Während wir den Dialogen lauschen und die eine oder andere Aktion ausführen sollen oder müssen, kommen auch kleinere Rätsel zum Einsatz. Diese sind jedoch nicht sonderlich schwer. Zudem unterstützt uns ein Hilfesystem, wenn wir eine Weile nicht weiterkommen oder nichts machen. Diese Interaktion soll das Spiel sicherlich etwas auflockern. Am Ende sehe ich die Rätsel eher als Beiwerk und nicht als Hauptschwerpunkt. Denn der Schwerpunkt von HH ist weiterhin die Geschichte dahinter.
[h2]Spielspaß und Langzeitmotivation[/h2]
Das Spiel setzt auf Tiefgang. Ja, wir haben auch die eine oder andere Fahrt, die etwas schräg und abgedreht ist. Dennoch geht es um tiefsinnige Fragen (des Lebens). Es ist ein Spiel, welches einfach mehr als nur eines von Vielen sein möchte und daher an einigen Stellen philosophisch daher kommt. Das muss man mögen. Genauso muss man es mögen, dass man gefühlt zu 90% nur mit Lesen bzw. Zuhören beschäftigt ist. An der einen oder anderen Stelle ist die Geschichte zu langatmig und man läuft Gefahr die Geduld zu verlieren. Was jedoch wieder interessant ist, dass man Entscheidungen während der Gespräche treffen muss, die wiederum Auswirkungen auf den Geschichts- und Erzählverlauf haben. Das macht die Sache für Personen spannend, die alternative Verläufe mögen und ggf. auch Kombinationsmöglichkeiten erforschen wollen. Mit HH kann man sich einige Stunden beschäftigen. Aktuell bin ich noch nicht durch und kann daher nicht sagen, ob ich einen zweiten Durchlauf starten würde. Wenn überhaupt, dann sicherlich im Zuge der Steam Achievement Sammlung. Um diese zu vervollständigen, kann es wohl sein, auch mal einen anderen Entscheidungs- und Lebensweg einzunehmen.
[h2]Fazit und Empfehlung[/h2]
Beachtet man, dass es sich bei HH nicht wirklich um ein mystisches Spiel handelt, auch wenn die eine oder andere Szene es zulassen würde und, dass es ein Spiel ist, bei dem die Geschichtenerzählung im Vordergrund steht, ist es sicherlich mal etwas Anderes. Es ist kein rasantes Spiel und man wird nicht gehetzt. Es verlangt mehr Aufmerksamkeit und man muss sich auf die Geschichte und auf die Gedankengänge einlassen. Zudem wird eben viel, teilweise zu viel, gesprochen, was vielleicht an einigen Stellen etwas mühsam daher kommt und viel Nerven abverlangt. Wer aber ein Spiel sucht, welches Tiefgang hat und ggf. auch eine Art Spiegel des Lebens darstellt, ist mit HH gut bedient. Ich werde es weiter spielen, da ich neugierig auf die Geschehnisse des Protagonisten bin und wissen möchte, was es mit dem "unbekannten" Mädchen auf sich hat. Von mir daher eine Empfehlung und somit einen Daumen nach oben.
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