Spielzeit:
873 Minuten
"Indian Summer" ist die Digital-Umsetzung eines Plättchenlege-Brettspiels für zwei Personen.
2017 erschien das Plättchenlege-Brettspiel von Uwe Rosenberg. Nach dem riesigen Erfolg von "Patchwork" erfand Rosenberg noch einige andere Spiele dieses Genres, die stets leichte Variationen zu ihren Kollegen hatten.
"Indian Summer" kann man mit bis zu vier Personen spielen. Auf einer Fläche von 12 X 12 Quadraten müssen die Spieler tetris-artige Formen verpuzzeln und so möglichst die ganze Fläche belegen. Taktisch wichtig dabei ist, wann man sich entscheidet, wieder neue Formen zu nehmen. Zudem helfen den Spielern vier Sonder-Plättchen, die eine Spezialfähigkeit auslösen. Mit dem einen Plättchen können wir neue Formen nehmen, auch wenn dies eigentlich erst der Fall wäre, wenn wir all unsere Formen verpuzzelt haben. Mit dem anderen können wir die nächste Form der Gegner klauen, müssen diese aber auch gleich verpuzzeln. Oder wir können einen 1 x 1 Form verpuzzeln, um Lücken zu schließen.
Jede Form hat zudem ein Loch, mit dem wir, wenn wir geschickt sind, neue Sonderplättchen generieren können. Dazu gibt es auch noch spezielle Sonderformen, die besonders viele Punkte bringen und die wir nutzen können, wenn wir die Löcher so angeordnet haben, daß sie den Sonderformen entsprechen.
Das klingt jetzt alles viel komplizierter als es ist. Im Kern ist "Indian Summer" ein recht simples Tetris-Spiel, dessen Mechanismen schnell begreifbar sind.
Ästhetisch ist das Spiel gelungen. Der "Indian Summer" ist die Herbstzeit in New England, in denen das Laub in den bezauberndsten Farben schimmert. Die Rot- und Gelb-Töne sind richtig schick. Und die auftauchenden Tiere, wie zum Beispiel Eichhörnchen oder Fuchs, sind richtig süß gezeichnet.
Die Bildsprache des Originals wird in der Digitalversion eins zu eins übernommen. Und sogar die Musik ist nett und erträglich. Natürlich sollte man lieber die Option nutzen gegen menschliche Gegner zu spielen, aber auch gegen die KI, die drei Schwierigkeitsstufen hat, macht es Spaß.
Diese digitale Umsetzung funktioniert erstaunlich gut. Wo viele andere Brettspiel-Umsetzungen mechanisch schwächeln, ist diese Umsetzung recht leicht und intuitiv zu bedienen und bleibt dabei übersichtlich. Die Tetris-Teile sind leicht zu nehmen und simpel zu drehen und zu platzieren.
Bei vielen Brettspiel-Umsetzungen gilt, daß man besser erst das originale Brettspiel gespielt haben sollte. Das hilft hier natürlich auch, ist hier aber nicht unbedingt notwendig.
Allerdings ist "Indian Summer" nicht das beste Spiel von den Rosenberg-Plättchen-Spielen. Insbesondere das Ende einer Partie ist meist unbefriedigend.
Und wie bei allen Digital-Brettspiel-Umsetzungen gilt: wenn man die Möglichkeit hat, sollte man immer eine Partie mit einer physischen Kopie auf einem echten Tisch gegen echte Menschen vorziehen. Denn dafür ist dieses Brettspiel im Kern gemacht. Allerdings ist die Digital-Umsetzung im Rahmen des Möglichen gut gelungen.
Also: ein gutes Brettspiel in einer gut funktionierenden und durchaus überzeugenden digitalen Umsetzung.
[h1]Wertung:[/h1]
8/10 Atmosphäre
-/10 Story
8/10 Grafik
7/10 Sound
8/10 Spielmechanik
7/10 Balancing
7/10 Spielspass
[h1]Fazit:[/h1]
Gute Rosenberg-Umsetzung.
[h1][b]7/10 Gesamtwertung
👍 : 11 |
😃 : 1