Suna Bewertungen

"Suna" ist ein First-Person Walking-Simulator. Und hier ist der Name wirklich Programm. Der häufig despektierlich verwandte Ausdruck Walking-Simulator trifft hier wirklich zu. Denn das ganze Spiel machen wir fast nichts anderes als durch die Gegend zu gehen. Merke: zu gehen. Denn Laufen kann man das gemächliche Grundtempo wahrlich nicht nennen. Und die Entfernungen sind weit. Also kann man schonmal einen Wackerstein auf die W-Taste legen. Wir latschen also durch eine teils kryptische Fantasy-Welt und treffen auf unterschiedliche Personen, die aber in der Regel nur Einzeiler für den Spieler übrig haben. Die eigentliche Erzählung passiert gar nicht durch das Erkunden der Welt, sondern über eingesprochene Texte, die (so zumindest zunächst der Eindruck) wenig bis nichts mit dem Gameplay zu tun haben. Die eingesprochenen englischen Texte erzählen von einer Liebes- und Beziehungsgeschichte. In der Spielwelt werden die eingesprochenen Texte einfach an bestimmten Positionen des Gehvorgangs getriggert. Abseits des deutlich sichtbaren schlauchartigen Weges durch die Welt finden wir einige Sammelobjekte, die teils allerdings erst weit vom Wege zu finden sind und dadurch einiges an Gelatsche verlangen. Die Grafik ist auf dem Niveau eines frühen Unity-Indie Spieles. Wobei es teils so wirkt als seien unterschiedliche Assett-Sets verwendet worden, denn die Qualität schwankt doch deutlich. Sind einige Tiere in der Welt durchaus gekonnt gestaltet, wirken die meisten Menschen-Modelle ziemlich schwach und unrealistisch. Die Sounds und die ständig dudelnde klassisch angehauchte Musik sind in Ordnung, ohne vollends überzeugen zu können. Der englische Sprecher macht einen an sich guten und professionellen Job, scheint sich aber nicht immer darüber im Klaren zu sein, was er da genau liest. Wirklich lang ist das Spiel nicht. Agiert man einigermaßen stringent dürfte man in einer knappen Stunde durchs ganze Spiel durch sein. Langsames Gelatsche in einer unklaren Welt und eine Geschichte mit irgendeiner Beziehungskiste. Klingt erstmal ziemlich abschreckend und man braucht auch ein wenig Geduld, um mit dem Spiel überhaupt warm werden zu können. Aber irgendwie ist das Spiel trotzdem interessant, wahrscheinlich deswegen, weil es zumindest einige atmosphärische Momente hat, die eine Stimmung erzeugen, die es zumindest möglich machen, mit der Geschichte mitzuschwimmen, auch wenn diese weder in ihrer Dramaturgie noch in ihrer Auflösung wirklich überzeugen mag. [h1]Wertung:[/h1] 7/10 Atmosphäre 6/10 Story 6/10 Grafik 6/10 Sound 5/10 Spielmechanik 4/10 Balancing 6/10 Spielspass [h1]Fazit:[/h1] Latsch-Ausflug. [h1][b]6/10 Gesamtwertung