Spielzeit:
860 Minuten
"AtmaSphere" ist ein Kugel-Plattformer.
Wir sind Ballard, eine Stahlkugel und müssen die liebe unseres Lebens, Ballerina erreichen, die mit rosa Schleifchen stets am Ende des Levels auf uns wartet.
Aus einer isometrisch seitlichen Sicht leiten wir unsere Kugel durch die Level, sammeln Leuchtkugeln und Edelsteine ein und müssen vor allem darauf achten, nicht von den schmalen Parcours ins Nichts abzurutschen, denn dann starten wir wieder am letzten Checkpoint. Stacheln, Hämmer, Kreissägen und rollende Fässer stehen uns im Weg. Es gibt auch reichlich schräge Ebenen und Bereiche, die unter unserem Gewicht zusammenbrechen.
Wir sind nämlich eine Stahlkugel und ziemlich genau so träge, wie man es von einer solchen erwartet. Hüpfen können wir erst gar nicht, nur rollen. Und auch das gestaltet sich nicht immer als einfach, denn ebenso träge wie wir Geschwindigkeit aufnehmen, bremsen wir auch oder vollziehen einen Richtungswechsel. So kämpfen wir denn auch am meisten mit der unpräzisen Steuerung, die uns einige Male in den Abgrund befördert, obwohl die meisten Level an sich alles andere als schwer sind.
An dieser Stelle sei erwähnt, daß man das Game unbedingt mit einem Gamepad zocken sollte. Mit der Tastatur ist die widerspenstige Kugel praktisch nicht beherrschbar.
Ästhetisch bewegt sich das Spiel im Nirwana. Auf den Holzplattformen, die mit Eisenketten aufgehangen sind stehen Holzkisten, Feuertöpfe und bronzene Vasen. Die Pfade führen dabei stets durch einen Wald, der aus einer endlosen Aneinanderreihung desselben Baumes besteht und in dem es immer und ewig regnet. Alles wirkt so als wären ein paar Assets noch irgendwo rumgelegen und müßten weg, bevor sie schlecht werden. Ebenso planlos ist die Musik, die wirkt wie eine geshuffelte voreingestellte Playlist, wie man sie auf neuen Rechnern als Beispielmusikstücke findet. Der Eindruck verstärkt sich dadurch, daß kein Musikstück mal ausgespielt wird, sondern nach etwa einer Minute einfach zum nächsten wechselt. Das geht dann vom historischen Mittelalterstück bis hin zum peinlichen Pop-Ballädchen, alles ohne Sinn und Verstand und vor allem ohne Geschmack beliebig zusammengewürfelt. Dazu völlig unpassend gibt es dann noch wenige, aber nervige Spielsounds.
Das Leveldesign ist bestenfalls Durchschnitt, zeigt an einigen Stellen aber sogar Unfähigkeit. So gibt es Stellen, die beim Tod nicht zurückgesetzt werden, so daß wir Level komplett neu beginnen müssen, anstatt vom letzten Checkpoint aus starten zu können.
Auch die Physik ist an einigen Stellen eher fragwürdig. Daß wir uns zum Beispiel mitdrehen müssen, wenn wir uns auf einer bewegten Plattform befinden, treibt jeden Physiklehrer in Erklärungsnot.
Ein kompletter Reinfall also? Nein. Stellenweise kann der Titel sogar Laune machen. Fehlende Abwechslung, schwaches Leveldesign, ästhetisches Unvermögen und anstrengende Physik führen allerdings zu einem eher negativen Spielerlebnis, das vor allem von Langeweile und der Hoffnung, es möge bald vorbei sein, geprägt ist.
[h1]Wertung:[/h1]
3/10 Atmosphäre
-/10 Story
4/10 Grafik
4/10 Sound
5/10 Spielmechanik
4/10 Balancing
4/10 Spielspass
[h1]Fazit:[/h1]
Atmosphärefrei.
[h1][b]4/10 Gesamtwertung
👍 : 9 |
😃 : 0