This Merchant Life Bewertungen

Ein tolles Game mit erstaunlich viel Tiefe und Suchtfaktor! Die Grafik gefällt mir nicht so gut, ansonsten bekommt man für kleines Geld eine knifflige Handels-Kampf-Survival-Mischung serviert die Spaß macht!

Die Simulation für den Händler im Mittelalter. Das Spiel ist eine recht umfangreiche Simulation für den fliegenden Händler im Mittelalter. Auf einer Insel mit 16 Ortschaften transportiert man mit seinem Karren (anfangs) bis zu 9 Waren von Ale bis Wool. Mit dem Gewinn baut man seinen Karren in 4 Eigenschaften aus (Ladekapazität, Sicherheit, Geschwindigkeit, Verdeck). In den Ortschaften gibt es jeweils unterschiedliche NAchfrage und Angebote sowie häufig kleine Geschichten zu erleben. Diese Geschichten machen eigentlich das Spiel aus. Meist liest man eine Geschichte in 1-2 Minuten und muss dann eine von 2-3 Antworten geben. Je nach Antwort wird das Profil des Händlers bestimmt: Bestraft man ein Kind, dass einem einen Apfel gestohlen hat oder lässt man es laufen? Je nachdem gibt es Punkte für Eigenschaften (Mut, Barmherzigkeit, Gelassenheit, Mystik etc.) und für den Ruf in der jeweiligen Ortschaft. In jeder Ortschaft kann man auch Missionen annehmen, die fast immer nach Motto "Gehe nach A [dann nach B ] [erledige dort dies] [und komme wieder her]" verlaufen. Dafür gibts dann Geld und Erfahrungspunkte. Unterwegs wird man gelegentlich (oder häufig wenn man eine entsprechende Mission annimmt) überfallen. Die Kämpfe sind recht simpel und haben einen hohen Glücksfaktor. Man kann wenige Söldner anheuern, die 4 Werte haben: Angriff, Verteidigung, Leben und Platzierungspunkte (manchmal auch noch eine Spezial-Fähigkeit). Im Kampf platziert man seine Söldner in den Sektoren, die angegriffen werden. dort werden dann die Kampf-Werte aller Söldner zusammen gezählt und mit nem Würfel von 1-3 ergänzt. Dieser Wert wird gegen die Verteidigung der Gegner in dem Sektor plus einem Würfelwert von 1-3 gerechnet. Es gilt also eigentlich nur, eine Überzahl zu haben. Nach einem erfolgreichen Kampf gibts Beute und Erfahrungspunkte. Nach einer Niederlage verliert man evtl. einen von drei Lebenspunkten und reichlich Warenvorrat. Tipp dazu: wenns mies laufen sollte einfach ALT+F4 und den letzten Spielstand laden. Der Spielstand ist ein Rogue-Save, man kann also nicht dauernd neu anfangen sondern muss mit den Konsequenzen leben. Mit Erfahrungspunkten kann man dann verschiedene Fähigkeiten des Händlers freischalten und auf jeweils 4 Stufen erhöhen, z.B. das man mehr Söldner anheuern kann. Oder mehr Missionen gleichzeitig bekommt. Oder Kosten für den Ausbau des Karrens senkt. Oder mehr Waren da sind. Gute Englisch-Kenntnisse sollte man schon haben, wenn man die ganzen Geschichten verstehen und daraus Nutzen ziehen will. Bei richtigen Rätsel-Antworten winken halt Belohungen in Form von Geld oder Erfahrungspunkten. Die Texte sind sehr kurzweilig geschrieben und lassen einen häufig schmunzeln. Beispiel: "Bei einer Rast stellst Du fest, dass Waren vom Karren fehlen. Deine Pferde kannst Du schlecht einschätzen, aber Deine Wachen sehen alle vertrauenswürdig aus. Würden sie stehlen? NAtürlich würden sie das, wenn ihre Hufe sie nicht so ungeschickt machen würden." Mit solchen Wortspielen und Wendungen hat man öfter zu tun. Zu Anfang ist man auf zwei Provinzen (mit je 4-5 ortschaften) beschränkt, die anderen beiden muss man wohl durch Passierscheine freischalten, die mir aber noch nicht angeboten wurden. Als Nachteil ist der recht zähe Aufstieg zu nennen. Nach 10 Stunden Spielzeit bin ich Level 5, habe alle Fähigkeiten aber noch auf Stufe 1. Mein Karren kann 44 Einheiten ziehen (anfangs 20) aber richtig viel verdienen tu ich nicht. Die Kosten für die Söldner nagen am Geldbeutel und ich habe immer nur so 200-2000 Münzen. Ich musste laut lachen als mir ein Haus angeboten wurde. Für 500.000 Münzen. FÜNF HUNDERT TAUSEND. Keine Ahnung, ob das auch wieder einer dieser Witze sein sollte. Man bekommt auf jeden Fall ordentlich Spielzeit fürs Geld. Die Grafik finde ich unter aller Sau und verstehe nicht warum man auf so minimalistische Weise versucht besonders auszusehen. Musik und Athmosphäre sind jedenfalls sehr gut und stimmig.