Spielzeit:
164 Minuten
"Wooden House" ist ein sehr kurzes First-Person Exploration-Horror-Game.
Wir haben ein Haus gekauft. Oder gemietet, das wird nicht so ganz klar. Genauer: Ein Holzhaus. Das ist: ein Haus aus Holz. Aber wie jeder weiß: im Keller von Holzhäusern, das sind Häuser, die aus Holz gemacht sind, wohnt das Jahrhunderte alte Böse.
Laßt uns einen Moment innehalten. Die Zeit haben wir dafür, denn mit dem Durchspielen ist man weitaus früher fertig als erwartet. Beim ersten Durchspielen braucht man vielleicht dreißig Minuten, wenn man weiß, wo was zu finden ist, weniger als zehn. Aber wir wollten doch innehalten. Das Spiel heißt übersetzt Holzhaus. Wer kommt auf die Idee, ein Horror-Spiel Holzhaus zu nennen. Holzhaus ist so ziemlich die langweiligste und unspektakulärste, am wenigsten Angst einflößende Bezeichnung, die man sich denken kann: "Holzhaus! Buh!"... funktioniert nicht. Da erschreckt niemand.
So. Genug des Exkurses. Das Gameplay: Latschen, Zettel lesen, latschen, Requisit finden, latschen, Requisit anwenden... Level zu Ende. Puh, das war anstrengend. Gut, daß jeder Level einen Speicherpunkt hat. Und das bei einer Spielzeit von zehn Minuten. Nicht pro Level, insgesamt.
Die Dramaturgie ist idiotisch und beliebig: im Keller spukts, wilde Schreie sind zu hören... das Spiel sagt mir: och, weißt du, ich bin gerade total müde. Geh mal nach oben und laß mich hinlegen. So spannend kann das im Keller wohl doch nicht sein. Und ist es auch nicht. Einen Gegner gibt es auch, vor dem wir nur wenige Meter davonlaufen müssen, denn zue Türen sind zuviel für ihn. Wenn man sich seine Bewegungsmuster anschaut, verwundert das auch kaum. Das Wesen zittert sich durch die Gegend wie Michael Jackson in der Zwangsjacke.
Grafik und Sound sind insgesamt sehr schwach und schaffen es nicht, Grusel oder auch nur Spannung zu erzeugen.
Das Schlimmste aber sind die zu lesenden englischen Texte. Auch wenn meine Muttersprache nicht englisch sein mag, die des In-Game-Schreiberlings ist sie sicher auch nicht. Ein solches grammatikalisches Desaster hab ich lange nicht mehr lesen müssen. Syntaktisches Chaos gepaart mit unerwarteten Ellipsen. Wenn man sich erstmal fragen muß, was ein Text eigentlich rein sprachlich sagen will, wird es schwer, in eine Geschichte reingezogen zu werden.
Und so wirkt "Wooden House" denn eher wie eine bemühte aber unbeholfene und gescheiterte Fingerübung denn wie ein wirklich fertiges und ausgereiftes Spiel.
[h1]Wertung:[/h1]
1/10 Atmosphäre
0/10 Story
2/10 Grafik
2/10 Sound
2/10 Spielmechanik
-/10 Balancing
1/10 Spielspass
[h1]Fazit:[/h1]
Holzhaus. Buh!
[h1][b]1/10 Gesamtwertung
👍 : 18 |
😃 : 2