Spielzeit:
185 Minuten
Ich möchte zuerst auf das Kontroverse eingehen, weil´s mich echt ins Grübeln brachte. Wer das überspringen will: In den letzten zwei Absätzen sage ich was zum eigentlichen Spiel. :D
Angesichts des Spiels (Ch. 1) und einiger der Reviews war ich lange Zeit nicht sicher, was ich von dem Spiel halten soll. Es hat mich viel ins Grübeln gebracht. Wie vielleicht bemerkt, werden dem Spiel pädophile Tendenzen vorgeworfen. Es geht dabei im Besonderen um einen Prinzen und sein Verhalten gegenüber einem kleinen Mädchen, sowie um die Nacktheit des Mädchens.
Zuerst sollte ich klarstellen, dass Nacktheit bei Kindern erstmal nichts Perverses ist. Wenn ich so zurückdenke: Wie oft sind wir damals an den See oder ans Meer gefahren und als Kinder dann eben nackig da rumgelaufen? Das sieht man heute noch und daran ist nichts pervers oder pädophil. Das Mädchen im Spiel ist eben nackt. Wer da an was Schweinisches denkt, sollte überlegen, woher der Gedanke kommt. (Ich möchte damit niemanden angreifen, der Schlimmes erlebt hat. Falls das passiert ist, bitte entschuldige! Ich will nur sagen, dass in einer gesunden Gesellschaft die Nackheit von Kindern keine sexuellen Komponenten hat.)
Das andere ist der Kuss, den der Prinz dem Mädchen gibt. Der hat mir zu Denken gegeben, weil es in den Reviews so oft erwähnt wird. Aber auch hier muss nicht zwingend etwas Perverses dahinterstecken. Ich kann natürlich nicht in die Köpfe der Devs gucken und sehen, was die sich dabei dachten. (Ich will ihnen aber auch nichts unterstellen.) Zuerst sollte erwähnt werden, dass der Prinz das Mädchen eigentlich auf die Stirn küssen wollte. Das Mädchen hat aber den Kopf gewendet und dadurch kam es zum kontroversen Kuss auf den Mund.
Ein Kuss ist in erster Linie eine liebevolle Geste der Zuneigung. Das kann sexuelle Hintergründe haben, aber auch auf rein platonischer Basis liebevoll sein. Die zweijährige Tochter einer guten Freundin z. B. wird von ihren Eltern immer liebevoll auf den Mund geküsst, wie man das heutzutage oft bei Eltern und ihren Kindern sieht. Als ich die Kleine kennenlernte, kam sie irgendwann auch auf mich zu und wollte einen Kuss auf den Mund, um mir zu zeigen, dass sie mich nett findet. Das hatte sicher keinen sexuellen Hintergrund.
Ich kann mir vorstellen, dass auch der Kuss im Spiel eher auf platonische Art liebevoll sein sollte. Aber ich verstehe absolut, dass die Szene missverständlich ist. Ich bin ja selbst ins Grübeln gekommen.
Ich werte das Spiel deshalb an dieser Stelle nur angesichts seiner Mechanik, Grafik, etc.
Es ist ein sehr textlastiges Adventure in mehreren Kapiteln, die alle im fiktiven Königreich Farnham spielen. Die Spielwelt zeigt eine hohe und willkommene Diversität in verschiedenen Bereichen. Das beginnt bei einem lesbischen Paar und einem Jungen in einem pinken Kleid und endet nicht bei der Vielfalt der "Tiermenschen". Die Spielwelt ist sehr bunt und vereint klassische High Fantasy-Elemente mit der modernen realen Welt. Die Mischung ist nicht unbedingt gut gelungen, aber furchtbar fand ich´s auch nicht.
Die Mechanik erinnert stark an alte Adventures, man kann mit verschiedenen Dingen auf verschiedene Arten interagieren (z. B. Take, Use, Eat, etc.), die Grafik ist simpel gehalten und die Musik untermalt eher spärlich das Spielgeschehen. Ich fand das Spiel an sich sehr gelungen, wenn auch das erste Kapitel etwas kurz ist. Ich empfehle es gerne jedem, der nach ein paar entspannenden interaktiven Geschichten sucht.
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