Spielzeit:
799 Minuten
[b]6/10[/b]
[h1]Im besten Fall durchschnittlich[/h1]
Ich habe mit mir gerungen, ob ich Teil 3 im Sinne von „spielbar“ einen Daumen rauf gebe. Aber allein diese Überlegung führte letztendlich zu der Entscheidung, dass es kein Titel ist, den man irgendwie empfehlen kann.
Mit dem Vorgänger war es schon genauso - aber dieses Mal gibt‘s keine Gnadenbewertung.
Aber erstmal anders angefangen...
[h1]Was ist gut oder zumindest ok?[/h1]
- solide Rätsel, Minispiele und Wimmelbildszenen
- Inventarverwaltung geht größtenteils ganz gut von der Hand
- ausreichend Schauplätze, insgesamt durchaus hübsch
- nach dem Start in der Gegenwart noch zwei andere (Vergangenheits-)Epochen
- ein kleiner süßer Helfer, der abgelegene Sachen erfliegen kann
- ein Golemherz, mit dem man hier und dort Statuen zum Leben erwecken kann
- eine ganze Menge Sammelobjekte (3x12), die auch fair zu bekommen sind
- Bonusepisode (erstmals in der Reihe)
Diese Zutaten sind mal mehr und mal weniger gut umgesetzt. Zumindest könnte man hiervon ableiten, dass sich Gedanken gemacht wurden.
Aber nehmen wir das mal auseinander...
[h1]Was ist NICHT gut?[/h1]
Erst einmal leidet auch Teil 3, wohlgemerkt aus dem Jahr 2016, unter pixeligen und insgesamt durch die Bank schlechten Cutscenes.
Die paar in HOGs üblichen Animationen sind auch eher ärmlich. Ein seltenes Highlight ist mal die ein oder andere Feueranimation. Personen hingegen sehen nicht unbedingt schön gezeichnet aus, bewegen sich nicht schön. Wasser „fließt“ teilweise mit 20 fps.
Das ist selbst genretypisch nicht zu verzeihen und bringt nicht die beste Immersion.
Die Wimmelbilder sind eher auf der simplen Seite, und besonders zahlreich sind sie auch nicht.
[h1]Großer Stolperstein: die Story[/h1]
Man startet in der Gegenwart (Ende des Vorgängers), dann geht’s rückblickend vergleichsweise kurz ins späte 19 Jahrhundert, und dann gammelt man für den Rest des Spiel in einem Königreich weit vor Christus herum. Hier wird wirklich nichts ausgelassen: König, Drachen, Greife sowieso, und wenn man die Bonusepisode noch dazunimmt auch Elfen, Feen, Zwerge, ein Troll und ein Einhorn. Uff. Ja ok dieser ganze Fantasykram ist meist so üblich in HOGs, aber da bin ich echt kein Fan von. So, und dann endet dieser Teil auch noch in dieser Vergangenheit, ich muss also Teil 4 dort wieder ansetzen. Hab ich ja schon voll Bock drauf.
Spätestens mit der Bonusepisode wird’s echt kitschig. Man merkt auch, dass sie eher lieblos zusammengebaut wurde, nur um eine zu haben. Sie ist frei von Highlights und hat auch kein wirkliches Finale.
Ich bin wie gesagt eh kein Fan von Fantasy und auch allgemein bei Spielen kein Storyfanatiker. Hier hat mich das Ganze eher genervt. Jeder neue Charakter textet einen in seiner ersten Cutscene mit etlichen Infos voll, und ich kann mir ungefähr NICHTS davon merken, weil alles so arg unrealistisch ist und beliebig hinkonstruiert wirkt (hier Zaubertrank, da magische Kristalle, der muss geheilt werden, dort muss das-und-das zusammengebastelt werden, weil das ja wieder dort seine Kraft entfaltet,...). Da ist wenig nachvollziehbar und so macht man einfach, was man so machen kann. Häufiger ziehen sich die Merkwürdigkeiten auch durch die Inventaranwendung. Man hat nicht so recht eine Assoziation und dann ist die Lösung so eine Sache, wo ich mir denke „aha“. Klar, die Protagonistin kommentiert ja in HOGs alles spätestens beim Draufklicken, dann weiß man schon, was getan werden soll. Aber es wär schön, wenn das nicht teilweise so „wtf“ wäre.
Naja, jedenfalls nimmt das Königreich ungefähr die zweite Hälfte des Spiels ein. Zum Ende hin wurde es für mich erzählerisch also immer banaler. Keine Spannung, kein Reiz, eher Augenrollen.
Wer den Vorgänger gut fand, wird vielleicht auch das hier mögen. Wer ihn wie ich nur so mittel fand, wird hier auch kein Fan mehr. Ich hoffe spätere Teile kommen wieder etwas geerdeter und nachvollziehbarer daher; und zeitlich anders angeordnet.
👍 : 2 |
😃 : 1