Spielzeit:
2438 Minuten
Das Daedalic sich neuerdings auch an Space-Invaders Klonen abarbeitet war mir unbekannt. Aber Shooting Stars ist so eine herrliche Mischung aus dem alten Spielhallenklassiker und diversen Casual-Shootern, das konnte nicht spurlos an mir vorbei gehen.
[b]Feuer frei[/b]
Und genau wie im großen Vorbild gilt es haufenweise Gegner auf einem Zweidimensionalen Spielfeld abzuschießen. Diese greifen in Wellen an, sind zunächst eher langsam und hinsichtlich des Zurückfeuers eher pazifistisch eingestellt, werden jedoch mit fortschreitendem Spielverlauf schneller und stärker. Auch wenn das Spiel "nur" über wenige Level geht, hat man nach einigen Gefechten durchaus Mühe, die Gegner unbeschadet in die Schranken zu weisen. Und da zum Ende jedes Levels auch noch ein Boss-Gegner wartet, ist das Spiel durchaus fordernd. Gerade die Bossgegner, von denen jeder mit einem eigenen Feuermodi kommt, machen einem das Leben oft nicht leicht.
Damit man aber trotzdem eine faire Chance hat, droppt im Spiel ofter mal ein Upgrade. Etwa mehr Laser, schnelle Laser oder häufiger gedroppte Herzen, also Leben. Das ist leider ziemlich zufällig, so dass es Spiele gibt, in welchem meinem Kanone irrsinnig hoch leveln kann, in anderen aber bereits im Zweiten Level mit meiner Startwaffe alt aussehe.
Die Spielfigur lässt sich dabei mit der Maus, der Tastatur oder mit einem Gamepad steuern, aber das Spiel ist so rasant und verlangt dem Spieler soviel Präzision in der Bewegung ab, dass ausschließlich die Maus in Betracht kommt. Das Spiel zwingt dabei einerseits, die eigene frei bewegbare Spielfigur so zu platzieren, dass man den Gegner vors Visier kriegt, gleichzeitig muss man aber auch dem Ansturm an feindlichem Feuer geschickt ausweichen. Wie bereits erwähnt, gerade bei Bosskämpfen gestaltet sich das schwierig.
Im schlimmsten Fall kann man aber immer noch das Ultimate zünden. Je nach Spielverlauf können das mal Sägeblätter sein, die das Spielfeld aufmischen. Eine Art Tesla-Spuhle, die das ganze Feld lahm legt oder auch eine Bobardement auf Katzen.
[b]Du hast diese grüne Scheiße doch nicht etwa auf mich abgeschossen?[/b]
Aber Shooting Stars wäre nur ein neuerlicher Invaders-Klons gewesen, wenn die Entwickler nicht eine gehörige Portion absurdem Humor hätten einfließen lassen: Während man im Original noch Aliens von der Invasion abhielt, stellt man sich diesmal dem schlimmsten, was die Menschheit zu bieten hat. Stars und solche, die es einmal werden wollen. In herrlicher Retro-Grafik jumpt der Protagonist auf seinem Hoverboard mit seiner Laserstrahlen verschießenden Katze durch die Level und heizt Parodien von Scarlet Johannson, The Rock oder sogar von Rufus (aus der Deponia-Reihe) ein. Am Ende des Spiels wartet sodann Chuck Norris, der in einem Tempo feuer, dass einige Anläufe braucht, bis man ihn erstmalig gefällt hat. Dabei wird jeder Bosskampf, mit einem kurzen Dialog eingeleitet, der von Zitaten nur so überquillt. Ein witziger Bonus bei diesem temporechen Actionkracher.
[b]Und wo stehen wir? Punktemäßig und so?[/b]
Und weil Actionspiele in Zeiten des Internets auch vom ständigen Vergleich leben, kann ich gleich meine Punktzahl einsehen und mich mich allen anderen Spielern weltweit vergleichen. Damit das auch halbwegs fair zugeht, liefern die Spieler jeden Tag einen feststehenden Parcours ab, bei dem Spieler das gleiche bekommen. Ich vergleiche also ausdrücklich den Skill, frei von Random-Elementen. Das gefällt mir sehr sehr gut.
[b]Ist aber schon'n bissel altbacken, oder?[/b]
Retro-Spiele stehen im Ruf, es manchmal ein wenig mit dem "Retro" zu übertreiben. Und tatsächlich, das Spiel wirkt gerade im Menü schon sehr pixelig. Aber: Auf dem Spielfeld selbst haben die Macher einen klaren Fokus auf Funktionalität gelegt. Im Grunde ist hier vom Laserschuss bis zum Gegner alles gut anzuschauen. Auf unnötige Spielereien wurde verzichtet. Die Musik ist leider wenig abwechslungsreich, mehr als einmal wächst der Wunsch heran, sie endgültig abzuschalten. Was ich letztlich auch getan habe.
[b]Fazit[/b]
Shooting Stars ist ein kleiner Überraschungshit und nach Chicken Invaders meiner Meinung nach der beste Vertreter des Genres. Die sehr viele rasantere Action wechselt sich mit absurdem Elementen ab. Das bringt eine ordentliche Menge Spaß. Ich empfehle das Spiel gerne weiter. Ob es mir 5 Euro wert ist, weiß ich nicht. Aber die Entwickler der kleinen Wieder Spieleschmiede Blood Irony müssen ja auch von irgendwas leben :)
👍 : 12 |
😃 : 2