Spielzeit:
51 Minuten
[h1]Cheesy, Cheesier, Crossbow Warrior[/h1]
Ergibt dieser Superlativ Sinn? Ich glaub es braucht nicht viel Spielzeit, um die Frage mit "Ja" zu beantworten.
Das Einzige, was an diesem merkwürdigen Jump'n'Run gut ist, ist das Intro, welches im Vergleich zu anderen Indietiteln superhochqualitativ daher kommt - aber weiß Gott nicht mit der Gameplayqualität oder der aller später folgenden Storyinhalten mithalten kann (in dem Fall haben wir es später mit Standbildern + Untertitel zu tun).
Crossbow Warrior ist ein klassisches 2,5D-Jump'n'Run, bei dem ihr oft von links nach rechts laufen und das Ende des Levels erreichen müsst. Hindernisse überwindet ihr ganz klassisch durch vieles Hopsen, Gegner schießt ihr ab oder hüpft auf ihre Birne und sammelt Zeugs ein. Alles wie gehabt, könnte ganz witzig werden.
Das Problem ist aber, dass sowohl Abgründe oder Wasser euch INSTANT töten. Da gibt's keine Widerrede. ZACK - und TOT. Aus die Maus. Da es keine Checkpoints gibt, muss man den Level dann stur von vorn beginnen.
Da es viele Passagen gibt, die SUPERKNAPP getimed sind, ihr also perfekt abspringen müsst, gibt es einige Levels, die vom Gefühl her unglaublich "schwierig" sind. Auch rutscht die Hauptfigur gern mal von Kanten ab, sodass ein Nachjustieren nötig ist. Dumm aber nur, dass trotz seines muskulösen Oberkörpers seine Streichholzbeinchen durch eine figurenmodelltechnisch ultradünne "Bounding Box" repräsentiert werden, die höchstens zum Stehen geeignet, gefühlt nicht eckig und viel zu klein bemessen ist. Gerade bei Gegnern, denen ihr wie bei Super Mario auf den Kopf springen wollt, springt ihr zu 60% immer "ganz knapp" vorbei, sodass der Gegner zuschlagen und euch killen kann. Zudem sind Feindanimationen wie die vom Bären lachhaft billig und auch das Leveldesign, bei dem man sogar manchmal zwischen die Architektur ins Nichts hindurchgucken kann, lässt zu wünschen übrig. Angesichts der "Härte" und der cheesy'gen Ungenauigkeit dieses Machwerks sind die Speedrun-Angebote eines jeden Levels natürlich ein dicker Kniff in den Hodensack.
Wer da die letzte Trophy und alles auf perfekt komplettieren möchte: Viel Spaß. Ab Level 15 hatte ich keinen Bock mehr auf diese Folter - und das war erst die Hälfte des Spiels.
Achja - und Schokoladenpickups hätten die Entwickler gleich weglassen können, da die euer Scheitern eher noch fördern anstatt tatsächlich etwas nützen.
Dass man zudem mit der Armbrust schießen kann, es aber soooooooooooo dermaßen eingeschränkt und langwierig ist ehe er sie nachlädt und auch das Aiming einfach failmäßig komisch "nachzieht", sobald man seine Schussrichtung korrigiert, lässt einfach annehmen, dass hier ohne viel Ahnung von Gameplay drauf losprogrammiert wurde. Vermutlich waren das auch nur wenig Entwickler, die zudem wenig (kritisierendes) Feedback bekommen haben.
Den Crossbow Warrior braucht die Welt nicht. Tut euch einfach den Gefallen und seht vom Kauf ab...
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