Spielzeit:
60 Minuten
Dass es sich in diesem Spiel um Träume und die damit verbundene "Fantasy" handelt, ist wohl eher eine Ausrede dafür, dass sich fast jede Szene frei von realer Logik zeigt. Klar, das ist in solchen Games vielleicht nicht unüblich. Aber hier reden wir von Dingen, die in Monkey Island wohl eher angebracht wären.
Wenn man z.B. als erstes versucht, ein Feuer mit Wasser zu löschen, dies aber nicht klappt, bekommt man Kommentare dazu geliefert wie, "das solltest Du doch besser wissen" etc. Solch sarkastische Sprüche wären eigentlich noch funny, wenn es eben auch ein funny Game wäre. Aber das ist es nicht. Es ist auch kein Fantasy, kein Horror, kein Drama. Es ist lediglich ein Versuch, alles irgendwie mit rein packen zu wollen. Dabei rauskommen, tut dabei leider nur was halbgares.
Filmszenen werden hier in Live Action vorgetragen. Über die schauspielerische Qualität möchte ich jetzt nichts sagen. Mir scheint es aber so, als wollte jemand sich und seiner Frau/Freundin ein Denkmal setzen. Zumal man auch während des Spiels immer wieder Fotos der besagten Personen einsammeln kann. Das wäre eigentlich alles okay, wenn die amateurhaftigkeit dieser Dinge, nicht auch noch die bereits genannte, komische, auseinander fallende Stimmung verstärken würde.
Dazu kommt, dass einige Aufnahmen wohl in Pripyat (reale, verstrahlte Geisterstadt bei Tschernobyl) aufgenommen wurden. In einem "Fantasy"-Game, sollte man solche Dinge wohl lieber sein lassen. Aber das ist natürlich Geschmacksache. Ich zumindest finde es unpassend. Aber unpassend ist hier eine Menge.
Darum passt es auch wieder ;-)
Zuerst "Feen und Burgen", danach ein Vergnügungspark, ein Bauernhof, und dann wieder ein atomar verseuchtes Gebiet, an wessen Gebäuden auf die Zahl 666 angespielt wird. Ja was wollt ihr jetzt eigentlich?
Und da sind wir wieder bei der besagten Ausrede. Weil alles aus verschiedenen, einzelnen Träumen besteht, müssen die wohl nicht mal in sich selber stimmig, passend oder logisch sein.
In technischer Hinsicht empfinde ich "The Last Dream" als unterdurchschnittlich.
Pfeil/Auge des Pointers ist viel zu ungenau. Da werden Dinge die zu untersuchen sind, teilweise schon gefühlte drei Meter neben dem eigentlichen Objekt angezeigt, was sehr irritierend sein kann. Klar, man kommt auch so durch das Spiel, ist aber einfach mühsam.
Karte und Journal/Logbuch fehlen gänzlich. Das ist zwar auch kein Muss, aber ich mag diese Dinge bei Wimmelbild Games, das gehört doch irgendwie dazu.
Die Rätsel empfinde ich als weniger fordernd. Kann man gut lösen, während man sich nebenbei'nen Kaffee zubereitet.
Kaufempfehlung gibt es von mir keine.
Ich habe das Spiel für einen reduzierten Preis gekauft, ansonsten würde ich jetzt wohl heulen ;-)
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