Spielzeit:
290 Minuten
"The Lost Valley" ist ein sehr kurzer First-Person Walking Simulator.
Wir hatten einen Unfall. Mit unserem Bike sind wir gestürzt und finden uns in einem verlassenen Tal wieder. Wir machen uns auf den Weg, wohin, wissen wir nicht genau.
Diese Hintergrundgeschichte spielt im Game keine Rolle. Überhaupt keine. Im Spiel gehen wir einfach auf Wegen, in Flußbetten und über Wiesen immer weiter, bis wir das Meer erreichen. Und das ziemlich sinn- und zielfrei.
Die Umgebungen sind teils nett gestaltet. Eine verlassene Bahnstrecke mit alter Lok und Waggons, die vor sich hin rosten, eine alte Wassermühle, ein Leuchtturm. Die Umgebung ist durchaus malerisch. Allerdings kann man nirgendwo rein und einen wirklichen erzählerischen Zusammenhang bieten die Locations auch nicht. Sie sind auf den ersten Blick stimmungsvoll, aber auch nichtssagend.
Und das ist das Problem des Spiels: es erzählt nichts, gar nichts, überhaupt nichts. Es ist nur eine wahllose Aneinanderreihung von Locations. Dadurch wirkt das Ganze auch gar nicht wie ein Spiel. Es wirkt viel mehr wie eine Grafikdemo, in der man zeigen wollte, was für natürliche Umgebungen man denn in der Cryengine bauen kann. Deswegen gibt es wohl auch alle hundert Meter eine neue Location, die nichts mehr mit dem vorherigen zu tun hat.
So schön und realistisch auch die Grafik auf den ersten Blick wirkt, schaut man mal genauer hin, stechen die Schwächen schnell ins Auge. So ist zum Beispiel die Vegetation an sich gut gelungen. Die einzelnen Pflanzen und Bäume sind gut gebaut und wirken sehr natürlich. Die Struktur der Vegetation aber ist erstaunlich lückenhaft und unrealistisch. Die Folge davon: die Locations schauen aus der Ferne toll und gefüllt aus, blickt man aber von Nahem auf die Gegenden oder schaut mal auf den Boden, ist das doch recht stümperhaft zusammengewurschtelt. Was mich wieder zu meiner These bringt: es ist eine Grafikdemo, die die Schönheit von Gesamtlocations zeigen will. Für ein Game hätte man da aber definitiv nochmal ins Detail gehen müssen.
Passend zur Grafikdemo-These ist auch die Musik ein sphärisches Geknörmel, das kompositorisch irrelevant nur dazu da ist, eine beruhigte Stimmung zu erzeugen. Auch die Musik erzählt rein gar nichts, passend zum Spiel
Das Spiel ist sehr kurz. In zwanzig Minuten hat man es leicht durch, auch wenn man sich Zeit läßt. Und dabei sind wir stets nur im Schleichtempo unterwegs, denn schneller kann sich unser Protagonist anscheinend nicht bewegen.
Was soll das Ganze also? Keine Ahnung. Die Rahmengeschichte ist reine Behauptung. Man latscht halt durch ganz nett gestaltete Locations, ist aber weder von der Grafik noch von irgendetwas sonst beeindruckt. Eine Geschichte gibt es nicht, Interaktionsmöglichkeiten auch nicht. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, man solle aus der Inhaltsleere irgendwie mal einen Ansatz von Spiel machen. Dafür Geld zu verlangen ist schon reichlich dreist.
[h1]Wertung:[/h1]
6/10 Atmosphäre
0/10 Story
7/10 Grafik
5/10 Sound
3/10 Spielmechanik
1/10 Balancing
3/10 Spielspass
[h1]Fazit:[/h1]
Lasches Gelatsche.
[h1][b]3/10 Gesamtwertung
👍 : 12 |
😃 : 0