Spielzeit:
3845 Minuten
The Fruit of Grisaia ist wahrscheinlich einer der Referenztitel, wenn es um Virtual Novels geht.
Warum dies völlig berechtigt ist und inwiefern mich das Spiel überzeugen konnte, möchte ich im Folgenden erläutern.
Allein schon vom Umfang stellt die anderen Konkurrenten auf Steam in den Schatten.
Bis man jedes Ende einmal gesehen hat, vergehen ohne Probleme mehr als 60 Stunden.
An manchen Stellen wurde es etwas zäh, an anderen wiederum so spannend und emotional
wie es nur wenige Spiele heutzutage schaffen.
Das ist aus meiner Sicht einer der großen Stärken der größeren Visual Novels:
Eben weil sie sich soviel Zeit für Charakterentwicklung und Details nehmen,
wachsen sie dem Spieler umso mehr ans Herz.
Und umso heftiger enden die Handlungsstränge dann auch, sowohl positiv als auch negativ.
Wenn ich darauf zurückblicke, muss ich sagen, dass ich es weniger als Spiel sondern eher, wie der Name vielleicht schon
sagt, als eine Art virtuellen Roman bzw. als einen Anime mit Untertiteln bezeichnen würde,
da wir lediglich durch Entscheidungen beeinflussen können, wie es weitergeht.
An der Stelle möchte ich noch anmerken, dass es sich nicht um die ungeschnittene, ursprüngliche Version des Spiels handelt, sondern um einen PSP-Port, der bereits geschnitten wurde, aber dafür um einige neue Szenen erweitert wurde.
Meiner Meinung nach stört aber das Fehlen dieser expliziten Szenen den Spielverlauf nicht wirklich.
Ein wenig schade für manche dürfte die Tatsache sein, dass es weder deutsche Untertitel noch eine deutsche Sprachausgabe gibt. Um ehrlich zu sein, bin ich aber auch froh darüber, denn hier habe ich gemerkt, wie schwierig es sein würde, die verschiedenen Charaktere in einer deutschen Lokalisierung angemessen darzustellen, ohne dass sie etwas von ihrem Charme
verlieren würden. Insgesamt ist die Vertonung aber sehr gut gelungen, wozu u.a. auch der Soundtrack zählt.
Zugegeben, manche Stimmen fangen nach einiger Zeit schon an, zu nerven. An der Stelle empfehle ich einfach eine Pause
einzulegen und später weiterzumachen.
Hinsichtlich der Grafik gibt es nichts zu kritisieren. Diese mag sicherlich nicht jedermanns Geschmack sein, doch objektiv
betrachtet sind Charakter-und Hintergrundtexturen stimmig und fügen sich gut in das Gesamtbild ein.
Des Weiteren gibt uns das Spiel zahlreiche Optionen, um unser Spielerlebnis anzupassen.
Alles in allem ist The Fruit of Grisaia bisher mein Favorit unter den Visual Novels, der seinem Preis im Vergleich zu manch
anderen Geschichten auf Steam absolut gerecht wird, und ich kann es allen ans Herz legen, die keinen Groll gegen diese
Art von Spiel hegen.
Ich bin gespannt, wie die Geschichte um Kazami Yuuji und seiner Klassenkameraden in den nächsten beiden Teilen weitergehen wird.
👍 : 25 |
😃 : 2