Spielzeit:
169 Minuten
"Stay Dead Evolution" ist ein FMV-Fighting-Spiel.
Die große Zeit der FMVs (Full Motion Video), der Spiele, die aus gedrehten Filmsequenzen bestehen, ist eigentlich längst vorbei. In den Neunzigern, als auch noch die Computergrafik noch nicht so detailreich war wie heute, war dieses Genre durchaus erfolgreich, wobei die Titel sich meist durch einen gewissen Trash-Faktor auszeichneten.
Und zumindest den Trash-Faktor trifft dieses Spiel über alle Maßen. Die gedrehten Kampfsequenzen sind an peinlicher Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Mal abgesehen davon, daß keiner der sage und schreibe 5 (in Worten fünf!) Gegner und der eigene Protagonist nicht in der Lage sind auch nur ansatzweise schauspielerisch zu agieren, was vielleicht in einem solchen Titel auch nicht dringend notwendig ist, sind auch gezeigten Kampfkünste bestenfalls als rudimentär zu bezeichnen. Dieses unechte Geklatsche erinnert mehr an Schüler, die auf dem Schulhof den letzten Martial-Arts Film nachspielen.
Fast verschluckt vor Unglauben habe ich mich dann beim nationalsozialistischen Gegner. Wir kämpfen gegen einen Typen, der sich mit nem alten Mantel, ner Polizeimütze und einer Hakenkreuz-Binde verkleidet hat, sich noch eine Fake-Narbe ins Gesicht geklatscht hat, die er vorher offenbar bei wish bestellt hat. Das Hakenkreuz ist übrigens vepixelt, allerdings hat das nicht immer geklappt, denn die Verpixelung trifft nicht immer das, was sie verpixeln soll und fehlt sogar in einer Sequenz völlig.
Und wie kämpft man gegen nationalsozialistische Schergen am besten? Richtig: mit nem kurzen Stock. Wir hauen uns mit kurzen und recht dünnen Stöcken, die so aussehen, als müßten sie beim ersten nennenswerten Kontakt brechen. Wahrscheinlich würden sie das auch tun, aber Gottseidank sieht man ja stets deutlich, daß alle Kämpfer nur so tun als ob...
....sie Talent hätten.
Und wie kämpft es sich? Ziemlich schlecht, denn das ganze Gekloppe wird nur durch die Pfeiltasten und das passende Timing gesteuert. Immerhin kann man Angriffe abwehren und kontern. Kombos gibt es nur ansatzweise. Komplex wird das Spielchen nie, man muß nur mit stärkeren Gegner schneller reagieren.
Es gibt auch noch einen Pixel-Modus, der aus genau denselben Filmsequenzen besteht wie der normale Modus, über das Bild wurde lediglich ein Pixelfilter gelegt.
Normalerweise mag ich ja Trash durchaus, aber das hier ist wirklich zu ungelenk, zu amateurhaft und zu wenig. Die Filmsequenzen wirken als seien sie an einem Nachmittag abgedreht worden und die Implementierung der Spielmechanik ist an Simplizität kaum noch zu unterbieten. Da war "International Karate" von 1985 auf dem C64 ja deutlich komplexer und anspruchsvoller. In jedem Fall hat es aber deutlich mehr Spaß gemacht.
[h1]Wertung:[/h1]
2/10 Atmosphäre
-/10 Story
3/10 Grafik
4/10 Sound
4/10 Spielmechanik
3/10 Balancing
3/10 Spielspass
[h1]Fazit:[/h1]
Please Stay Dead.
[h1][b]3/10 Gesamtwertung
👍 : 17 |
😃 : 0