Spielzeit:
235 Minuten
[h2]Einleitung[/h2]
Auch wenn es nicht mehr das neuste Spiel ist, habe ich es für mich erst vor ein paar Tagen entdeckt. Es handelt sich um ein klassisches "Konfigurationsstrategiespiel". Was heißt das? Ich baue mir meine Gilde zusammen, statte diese aus, experimentiere mit deren Fähigkeiten und baue die "Basis" aus. Durch "freilassen" der Gildenmitglieder, ziehen diese anschließend in den Kampf. Dabei bestimme ich, wohin es in den insgesamt sechs Regionen gehen soll.
[h2]Oberfläche und Interface[/h2]
Bei genauer Betrachtung ist es ein eintöniges Spiel, was allein damit beginnt, dass ich im Prinzip immer nur die gleiche Oberfläche habe. Ich sehe aus der 3D-Vogelperspektive meine Gilde und habe ein paar nette Optionen, die es mir ermöglichen, Einstellungen vorzunehmen, bevor ich die Personen in den Tod schicke. Oder so ähnlich... Dabei sind die Menüs einfach und übersichtlich gehalten.
[h2]Story[/h2]
Diese ist schnell erzählt: Man baut sich quasi eine Privatarmee im Mittelalter auf, die später gegen Verrückte, Monster und Dämonen kämpfen soll. Dabei findet der Kampf nicht nur zu Hause statt, sondern man soll insgesamt sechs Gebiete unterstützen und verteidigen. Wenn man dies gut genug mach, entsteht Vertrauen zueinander und ein Handel wird ermöglicht. Dieser ist dann im Hintergrund aktiv. Wenn alles gut geht, bezahlen die Regionen einen wöchentlich wie für Söldner.
Hauptziel ist es jedoch, das Land (alle Regionen) vom Bösen zu befreien. Wer es gut macht, bekommt es am Ende mit einer Flut an Dämonen zu tun, die das Land ins Dunkle stürzen wollen. Aufgabe ist es dann, einfach stand zu halten und zu überleben.
[h2]Strategie[/h2]
Wenn man sich einmal im Klaren ist, wie das Spiel abläuft, ist es recht simpel. Ziel aller Elemente ist es, diese hochzuleveln und maximal auszubauen. Dabei hat das Spiel aber die eine oder andere Schwäche:
- Es spielt keine wirkliche Rolle, wie viele Räume mit was ausgestattet werden. Sofern das Spiel die Möglichkeiten der Raumnutzungen auch noch vorgibt.
- Es können maximal 30 Gildenmitglieder angeworben werden. Hierbei handelt es sich um einen festen Satz an Persönlichkeiten. Jeder hat seine eigenen Fähigkeiten und diese sind nicht änderbar. Damit nimmt das Spiel viel Flexibilität, weil am Ende jeder die gleichen Charaktere besitzt.
- Das Equipment ist teilweise redundant und es geht mehr darum, was einem grafisch mehr zusagt. Das Blöde ist halt nur, dass es keinen Sinn ergibt, da man die angelegt Rüstung oder andere Gegenstände an seinem Charakter nie zu Gesicht bekommt. Er wird immer in der Kleidung dargestellt, mir denen er sich bei der Gilde beworben hat. Schade!
[b]SPOILER:[/b] Wenn man die "Teams" für eine Gegend einigermaßen gleich gestaltet, kommt man fast zeitgleich in jeder Region voran. Man muss nur zu Beginn aufpassen, dass man nicht zulange wartet, da die Regionen ansonsten überrannt werden. Bei 30 Gildenmitgliedern, auf sechs Regionen, macht das pro Region fünf Personen. Diese gleichmäßig hochleveln und fertig. Da jede Region auch mit jeder Art von Angriffen zu kämpfen hat, spielt es also keine Rolle, welche Fähigkeit wo stärker benötigt wird. Einfach gleich "balancen".
[h2]Steuerung[/h2]
Es kann theoretisch rein über die Tastatur gespielt werden. Bei der Entwicklung hat man darauf geachtet, dass die wichtigsten Hotkeys vorhanden sind. Diese lohnen sich auch und sollten zum Einsatz kommen, da es immer wieder monotone Abschnitte gibt, wenn man darauf wartet, seine Gilde zu leveln.
Am Ende spielt man aber in Kombination mit Maus und Tastatur. Die Steuerung ist präzise und einfach gehalten. Man findet sich schnell zurecht und die Tasten sind einprägsam, sodass man schnell in den Fluss kommt.
[h2]Grafik[/h2]
Noch einmal zur Erinnerung: Es handelt sich hier leider nicht um ein RPG oder dergleichen. Alles erfolgt "theoretisch" und die Entwicklung, Erfolge oder Misserfolge werden in nüchternen Zahlen und Zustandsbalken dargestellt. Dennoch ist die Grafik an sich liebevoll gestaltet und nett anzusehen. Die 3D-Ansicht der Räume ist gelungen. Wer allerdings genau hinsieht, wird feststellen, dass es keine Schatten- oder Lichteffekte gibt. Obwohl etwas Interaktivität in Form von "Charakterzappeln" vorhanden ist, wirkt es dann doch leblos.
Interessant ist auch, dass die gewählte Engine (keine Ahnung welche - habe mich nicht dahintergeklemmt), meine RTX3070TI schon eine kleine Schweißperle abverlangt. Der Kühler dreht etwas auf, was mich verwundert.
[h2]Musik[/h2]
Obwohl die Musik eigentlich eintönig ist, kann man sie sich gut anhören und das auch über Stunden hinweg. Das hat man selten. Die Qualität ist gut und sie passt auch zu den jeweiligen Ereignissen. Sie war sogar so gut, dass mein Hund nebenbei entspannen konnte. Das soll was bedeuten. Nein, nicht, dass sie zum Einschlafen ist.
[h2]Spielspaß und Langzeitmotivation[/h2]
Hier bin ich mir etwas unschlüssig. Auf der einen Seite ist es sicherlich für Personen interessant, die dieses Genre mögen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass die Komplexität zu gering war. Die Herausforderung ist bei solchen Spielen immer, die Waage zu halten, damit es nicht in einem Konfigurationschaos endet und gleichzeitig nicht zu monoton wird. Aber genau daran kränkelt das Spiel etwas. Wenn man einmal den Dreh raus hat und es schafft, dass die wöchentlichen Einnahmen steigen und nicht fallen, ist es ein Kinderspiel. Das zeigt auch mein Erfolg: Bei solchen Spielen versuche ich immer die Steam Achievements zu knacken. Das ist mir in knapp vier Stunden gelungen. Danach hat es für mich persönlich keinen Reiz mehr.
[h2]Empfehlung[/h2]
Betrachten wir mal, dass das Spiel etwas angestaubt ist und nicht mehr den neuesten Tripple A Titel darstellt, dann ist es sicherlich okay. Okay aber erst dann, wenn man ihn, wie ich, für nur wenige Euro erhält. Im Sales bzw. im Bundle hat es mich so gut wie nichts gekostet. Aus diesem Gesichtspunkt heraus ist es in Ordnung.
Für Fans des Quickies und kurzen, guten Geschmacks, sage ich "Daumen hoch". Für Personen, die jedoch Langzeitmotivation suchen, wird es wohl nichts sein.
[h2]Pssst!... Tipps[/h2]
Das Spiel ist mir zwei Mal einfach abgestürzt und hat einen schwarzen Bildschirm gezaubert. Daher immer schön regelmäßig speichern, denn das Spiel selbst, macht dies nicht. Der Entwicklungsstand geht sonst verloren und das ist bitter.
Wenn ihr Glück habt, und genau vor einem Event speichert, was auf die Achievements einzahlt, dann könnt ihr diesen so oft laden und das Event ausführen, bis das Achievement erfüllt ist. ;-) Ist bei mir bei drei Mal "passiert". Zeigt auch, dass jedes Mal der Verlauf linear ist - Gruß an den Strategiepunkt.
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