Disorder Bewertungen

Das Gameplay kann zwar überzeugen, m.M.n. glänzt das Spiel aber eher durch die Wahl des Settings und der mutigen Überwindung von Genre-Klischees. Disorder ist ein atmosphärischer Puzzle Platformer mit leichtem Frustrationspotenzial und für Platformer ungewohnt tiefer und nachdenklicher Story in gelungenem Pixel- und Glitch Art. Man spielt die Introspektive eines traumatisierten Jungen mit zuweilen suizidalen Gedanken - thematisch sehr gewagtes Material für ein Spiel, welches aber mit viel Feingefühl, gelungen umgesetzt wurde und damit seines Gleichen sucht. Klare Empfehlung für Gelegenheits-Spieler_Innen die auf der Suche nach etwas ausgefallenem ohne Happyface Attitude sind.

Unglaublich unterbewerteter Indy-Diamant. Die Innovationen dieses Plattformers bestehen aus der Möglichkeit, in Echtzeit zwischen zwei verschiedenen Welten zu switchen und der Story, welche uns in die Innenwelt eines extrem depressiven Hauptcharakters eintauchen lässt. Das Ganze wirkt keine Sekunde erzwungen; die Spielwelt packt einen sofort. Woran auch die wunderschöne 16-Bit Grafik Schuld ist ... der Soundtrack passt, schwurbelt leider hier und da etwas unbedeutend herum. Disorder beendet man innerhalb von 2-3 Stunden ohne Schwierigkeiten - Metrovania-Freaks, die bockschwere Level bewältigen wollen, sind hier fehl am Platz. Auch bei mir findet das Spiel einen besonderen Platz im Herzen. Die Optik und die philosophischen Aspekte erinnern mich an To The Moon. Ich liebe es einfach. Starke Atmosphäre, eine deepe Story ... einfach ein sehr sympathischer Indy-Titel, der die Aura des "ganz Besonderen" ausstrahlt. Total Empfehlung - auch für 9,99 Euro. Die Erschaffer haben es verdient! Nicht auszudenken, wenn Disorder damals auf dem SNES erschienen wäre. Mit etwas mehr Inhalt und verschiedenen Schwierigkeitgraden hätte es das Zeug zu einem wirklichen Klassiker gehabt.