Spielzeit:
551 Minuten
"The Waste Land" ist ein Retro-2D metroidvania-like Plattformer.
Metroidvania-Spiele haben primär eine Konsolenvergangenheit. Es gibt Plattforming, reichlich Gegner, Dinge zu finden und Verbesserungen, mit denen man Wege gehen kann, die zunächst unerreichbar schienen. Dadurch gibt es in dem Genre in der Regel reichlich (gewolltes) Backtracking.
Angeblich basiert die Story und das Setting auf dem Gedicht "Das wüste Land" von T.S. Eliot aus dem Jahre 1922. Dieses komplexe Konglomerat aus Textfragmenten und Anspielungen, in dem Eliot zahlreiche intertextuelle Verweise realisierte, die etwa auf Wagner oder Shakespeare rekurieren, ist eines der vielschichtigsten Langgedichte aller Zeiten, gern verglichen mit James Joyce "Ulysses".
Was nun dieses Spielchen mit dieser literarischen Fackel zu tun haben soll, bleibt das Geheimnis des Machers. Die Verweise bleiben oberflächlich, irrelevant und bemüht.
Das Gameplay selber ist vor allem eins: äußerst repetetiv. Wir springen nach rechts und links und schlagen mit unserem Schwertchen oder Pfeil und Bogen auf intelligenzbefreite, meist animalische Gegner ein. Die hinterlassen gerne mal etwas Nahrung, die unsere Lebensleiste auffüllt. Und immer wieder müssen wir Herzen oder Verbesserungen wie einen Doppelsprung aufsammeln. Auch Bossgegner sind zu besiegen. Zwar gibt es viele verschiedene Orte, kreativ designete Locations; dumm nur daß die einen nicht wirklich zu interessieren vermögen. Und das liegt daran, daß das Gameplay nicht zu überzeugen vermag. Ich hab mehrfach, mit einigem Abstand angesetzt, daß Game zu spiele. Spätestens nach einer Viertelstunde war jedesmal ich grundlegend gelangweilt.
Die Steuerbarkeit unserer Figur ist rudimentär und eher träge. Nervig auch, daß die Gegner sich nicht treffen lassen, wenn sie noch in der letzten Getroffen-Sein-Animation hängen. Das ständige Schwertgeschlage gegen dümmliche Gegner wird zudem verdammt schnell langweilig.
Die Grafik ist pixelig passend, teils sogar richtig gelungen Retro. Unfaßbar anstrengend zeigt sich die ständig loopende Musik. Sicher, die Piepsounds gab es damals auch, aber damals gab es auch Komponisten (wie Rob Hubbard), die aus den begrenzten Möglichkeiten grandiose Stücke zu erzeugen vermochten und nicht wie hier einen Angriff auf jeglichen melodischen Geschmack.
"The Waste Land" ist ein ambitioniertes Retro-Projekt. Leider vereinigt es vor allem das, was an den alten Konsolentiteln nervig, anstrengend und langweilig war ohne eine eigene, neue, heutige Interpretation des Genres zu erzeugen.
[h1]Wertung:[/h1]
5/10 Atmosphäre
4/10 Story
6/10 Grafik
1/10 Sound
5/10 Spielmechanik
4/10 Balancing
5/10 Spielspass
[h1]Fazit:[/h1]
The Wasted Land.
[h1][b]5/10 Gesamtwertung
👍 : 9 |
😃 : 0