Spielzeit:
262 Minuten
"Yes, we can!
Railroad Tycoon (3) and we can do it better!", werden sich die Entwickler gedacht haben. Das war noch bevor Mr. Obama diesem Satz den hohen Wiedererkennungswert verschaffte ...
Irgendwie ist mir Railroad Pioneer Anfang 2004 "durch die Lappen" gegangen. Auf Steam gesehen und für den Preis einer Tiefkühlpizza aus dem Supermarkt heruntergeladen,
In Anbetracht der Erscheinungsjahres habe ich mir über die Grafik keine Illusionen gemacht und wurde eher positiv überrascht, sooo schlimm ist es für mich nicht - zumal es ja bei dieser Art von Spielen nur um die Bebilderung eines Riesen-Spreadsheets geht und hier passiert das immerhin in 3D. Die Animationen beschänken sich auf das Wesentliche: Fahrende Züge und winzig kleine Pixelchen, die die Welt erkunden.
Was die Jungs auch geschafft haben: Das Gleiseverlegen geht super-einfach und das Ergebnis sieht gar nicht mal so guselig aus, wie bei ähnlichen Spielen. Auch den "Fog of War" finde ich spannend in so einem Spiel. Erst mal erforschen und dann erst wissen wo man und wohin man eine Bahnstrecke bauen kann. Und gefährlich ist das Erkunden auch, nicht nur die Natur und arge Steigungen wollen gemeistert sein, sondern auch wilde Tiere, böse Konkurrenten usw. Konsquenterweise wissen die Leute in der Stadt nicht, dass direkt daneben eine Rohstoffquelle (Bauernhof etc.) existiert wenn man da gerad knapp vorbei erkundet hatte - naja, es ist ja nur ein Computerspiel. Sound geht OK, insbesondere der Profisprecher.
Nicht so gut: Die Informationen sind überall irgendwie verstreut und das UI ist wieder einmal nicht einheitlich aufgebaut. Mache Fenster öffnen und schließen sich automatisch, manche nicht. Mal ist der wichtige Entscheidungs-Button ganz links, mal rechts, mal oben, mal unten. Mal ist der "Auswahlkreis" blau, mal grün, mal gelb und beim Gleisbau gibt es erst gar keinen, Alles DInge die auch andere Entwickluer weniger gut gelöst haben, aber es hätte deutlich spielerfreundlicher gemacht werden können ...
Warum also der Daumen nach unten?
Ich habe ganz entschieden was dagegen, wenn ein Spiel UNFAIR ist. Wenn man bewusst Informationen nicht bekommt auf Grund derer man "wichtige" Entscheidungen trifft. Beispiel: Ich hatte relativ gut geskillte Lokomotiven als "Belohnung" in das nächste Level der Kampagne übernommen. Auf einmal und ohne jeden ersichtlichen Grund fallen die Dinger mit atemberaubendem Tempo reihenweise aus, mal wegen Streckenproblemen, mal wegen Maschinenschaden und halten den Betrieb auf. Dann gehen sie auch noch komplett verloren - auf gerader, ebener Strecke mit nur einem, leeren Waggon hinten dran. So was ärgert mich einfach. Nicht weil so was nicht vorkommen könnte, sondern weil man nicht gesagt bekommt, wie man so etwas im nächsten Anlauf vermeidet.
Noch ein Beispiel aus dem Tutorial: Wenn man die Zielstadt ans Gleisnetz angeschlossen hat ... ist sofort Schluß. Noch nicht mal einen Zug kann man hinschicken, geschweige denn Handelsrouten aufbauen. Warum? Für ein paar läppische Medaillen und einen neuen, schwarzen Bildschirm, den man auch wieder nicht komplett erkunden kann? Die viel beschworene "Spielerfahrung" steht bei so einem Design ganz unten auf der Liste oder anders herum formuliert: Was der Spieler nach dem KAUF damit anfängt, ist den Entwicklern egal. Das kann man als "normal" ansehen, muss es aber nicht.
Wie oben schon geschrieben: Es geht nur um den Gegenwert einer Tiefkühlpizza und Fans können die Macken umgehen oder damit leben. Aber, um die Review "rund zu machen"
"Sorry DEVs, but you couldn't at all"
Just my 5c
👍 : 96 |
😃 : 2