Tropico 5 - Espionage DLC

[h1]DLC-Review: Tropico 5 Espionage[/h1] Tropico ist ein Aufbau-Klassiker. Wir sind El Presidente, der nette Diktator der kleinen Karibikinsel nebenan und dürfen unser Eiland zu großer Blüte führen. Wir bauen Wohnhäuser, Farmen, Minen, Fischereihäfen, Kirchen, Krankenhäuser und eine ganze Latte anderer Gebäude. Die bieten unseren Einwohnern Unterkunft, Arbeit, Nahrungsmittel, Versorgung und Geborgenheit, was ihre Zufriedenheit steigert. Und die sollte auch hoch sein, denn sonst werden wir bei den Wahlen, wenn wir diese denn erlauben, nicht wiedergewählt oder eine der Fraktionen beschließt, einen kleinen Aufstand zu machen. Simuliert wird nämlich jeder einzelne Einwohner. Wir können jeden Bewohner anklicken und sehen seine Zufriedenheit und seine Bedürfnisse. Jeder hat einen klar zugewiesenes Wohngebäude und eine Arbeitsstelle. Mit dem fünften Teil kommen vor allem drei verschiedene Zeitalter und Forschung hinzu. Die oft sehr holzhammerartige Selbstironie bleibt ebenso wie der viel zu niedrige Schwierigkeitsgrad und die gute Musik. Tropico ist immer noch vor allem Unterhaltung und weniger Herausforderung. Wie schon im Vorgänger gibt es auch im fünften Teil zahlreiche kleine DLCs mit wenig Content, die in der Regel ein neues Gebäude, ein Outfit, eine Karte, ein Musikstück und eine Mission enthalten. Es gibt aber auch zwei größere Erweiterungen, die wirklich nennenswerten Content enthalten. "Espionage" ist eine davon und bietet auch neue Mechaniken. Außerdem bietet "Espionage" eine recht umfangreiche neue Missionskette mit sechs Abschnitten, die allerdings ziemlich enttäuschend und einfallslos ausfällt, auch wenn die neuen Mechaniken hin und wieder eine Rolle spielen. Vieles ist aber nur bemüht witzig und unter der Oberfläche findet sich häufig nur Gegrinde. Wir schleppen unsere Insel durch die Missionen mit, so daß frühe Fehler oder auch nur zu schnell erfüllte Hauptaufgaben und dadurch zu geringer allgemeiner Ausbau der Insel und der Produktions- und Einnahmemöglichkeiten - zumindest auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad - zu harten Problemen führen können. Man sollte stets die gesamte Insel lukrativ halten und sich nicht nur auf die Hauptaufgaben konzentrieren, dann ist der Erfolg kein Problem. Die Gebäude und Mechaniken sind durchaus interessant. Zentral ist die neue Spionagemechanik, bei der wir eigene Spione in andere Länder schicken können, um Geld oder Technologie zu stehlen. Dafür müssen wir sie aber erstmal in unserer Spionageakademie ausbilden. Ausländische Spione sollten wir durch Kontrollpunkte entlarven und sie dann in den Kerker stecken. Um die Sicherheit auf unserer Insel zu erhöhen können wir aber auch nette Dinge wie Polizeizeppeline bauen. Inwieweit man diese Mechaniken außerhalb der Kampagne wirklich nutzen wird, bleibt abzuwarten. Wirklich große Vorteile bieten sie kaum. Sie sind lediglich eine neue Spielebene, die aber viel zu unterkomplex ist, um wirklich langfristig zu motivieren. Nett ist der Content trotzdem und zumindest auch gut gestaltet. Ob das Thema etwas für Einen ist, muß jeder selbst entscheiden. [h1][b]DLC-Wertung: 6/10