Europa Universalis IV: American Dream DLC

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[h1]DLC-Review: Europa Universalis IV American Dream[/h1] "Europa Universalis IV" ist eine typische Paradox Grand-Strategy-Simulation. EUIV deckt den Zeitraum von 1444 bis 1821 ab. Das Abstreifen des Mittelalters, die Entdeckung Amerikas, das Herausbilden erster Nationalstaaten führen zu einer grundlegenden Veränderung von Weltbild und Machtstrukturen. Europäische Großmächte bilden sich heraus. Das Zeitalter der Entdecker und des Kolonialismus beginnt. Im Gegensatz zu Crusader Kings spielen wir deshalb auch keinen einzelnen Herrscher mehr, der sich über die Zugehörigkeit zu einer Familie definiert, sondern führen die Geschicke eines Landes, dessen Herrscher wechseln können und nur noch bestimmte Boni-Werte geben. Aber spielen können wir nicht nur als europäische Großmacht. So ziemlich alle Länder, die historisch existierten, sind spielbar. Paradox deckt mit seinen historischen Titeln jeweils eine bestimmte Epoche ab. Die herausragende Qualität von diesen Paradox-Titeln liegt in der Erkenntnis, daß jede Epoche eigener Mechaniken bedarf, für jede Epoche eigene politische Agenden wichtig waren, Mentalitäten und gesellschaftliche Strukturen in der Geschichte grundverschieden waren. Damit begreift Paradox Diskurse, die etwa durch Michel Foucault ("Die Ordnung der Dinge") wesentlich befeuert wurden. Er geht (vereinfacht beschrieben) davon aus, daß jede Epoche einen Zentralpunkt des Denkens hatte. War es im Mittelalter etwa die Religion, tritt in der Neuzeit der Mensch als Individuum in den Fokus. Aus diesem Zentralpunkt ergeben sich dann als Ausfluß wesentliche gesellschaftliche, kulturelle und politische Strukturen. Dieses Prinzip hat Paradox schon seit ihren ersten Titeln begriffen und inkanalisiert, was sie auch wesentlich von anderen Entwicklern unterscheidet, die diese strukturelle Denkleistung nicht vollzogen haben. EUIV repräsentiert gekonnt die Neuzeit und die hier herrschenden Konflikte und Problematiken. Handel, Kolonialismus, Nationalstaaten sind ebenso Zentralpunkte wie die ausgiebigen Religionskonflikte von Reformation und Gegenreformation. Da sich EUIV auf die Nationen konzentriert, wird es unpersönlicher als Crusader Kings, aber auch strategischer. Forschung und Entwicklung wird wichtiger, die Armeen werden größer und die Kriege werden verheerender. Viele Mechaniken könnte man noch beschreiben. Bei allem Detailkram muß man aber sagen: EUIV ist gelungen, in sich schlüssig und nach vielen Jahren der Weiterentwicklung auch hochgradig detailreich und ausdifferenziert. Dieses kleine DLC „American Dream“ fügt lediglich einige neue Einheiten-Sprites und einige neue Events und Event-Ketten hinzu, die sich auf historische Ereignisse rund um die Unabhängigkeits-Erklärung der USA beziehen. Am 4.Juli 1776 erklärten die 13 Kolonien ihre Unabhängigkeit von Großbritannien, die zum sieben Jahre dauernden Unabhängigkeitskrieg führen sollte. Ein Inhalt, der auch ein Patch hätte sein können und in Bezug auf den Umfang eigentlich auch überteuert ist. Sollte man allerdings gerade diese Zeit-Periode mit den USA spielen wollen, liefert das DLC interessante und gut recherchierte Ereignisse, die diese Epoche auch in EUIV erlebbar machen. Für alle anderen dürfte dieser DLC uninteressant sein. [h1][b]DLC-Wertung: 6/10

Diese Erweiterung ermöglicht die 13 Kolonien auf ihrem Weg zur Unabhängigkeit und die Gründung der Vereinigten Staaten. Sehr umfangreich und gut umgesetzt.