Spielzeit:
879 Minuten
Ich habe das Spiel ursprünglich im Offline-Modus (Zeit scheint nicht auf Steam auf) im Early Access gespielt. Damals sah ich extremes Potential. Mittlerweile ist Clockwork Empires nicht mehr im Early Access und deshalb habe ich das Spiel nochmals ausprobiert und mein Review dementsprechend überarbeitet. Fazit: das Spiel ist zwar nicht mehr im Early Access, spielt sich aber noch so. Viel kann da nicht mehr gemacht worden sein. Da hat wohl einer nur die Einstufung verändert.
Zuerst zum Spiel selbst:
Es ist ein typischer City Builder, mit dem Unterschied, dass man die einem zur Verfügung stehenden Charaktere nicht selbst steuern kann, sondern Arbeitsgruppen besitzt, denen jeweils bestimmte Aufgaben zugeteilt werden können. Dazu gibt es zwei unterschiedliche Arbeitstypen, die man für diese Gruppen braucht. Jede Gruppe muss von einem Overseer geleitet werden. Diese sorgen quasi dafür, dass von der zweiten Gruppe, den Arbeitern, die Arbeit erledigt wird. Das ist ein interessantes neues Konzept, denn die Arbeiter erledigen zwar die Arbeit und müssen deshalb angelockt werden, aber ohne neue Overseer geht bei den Projekten schnell nichts mehr weiter und diese sind schon etwas schwieriger anzulocken. Es kann einem allerdings Probleme verursachen, wenn der Overseer nicht glücklich ist oder stirbt, denn dann arbeitet seine ganze Gruppe nicht mehr. Manchmal kann es nämlich etwas dauern bis ein neuer Overseer nachkommt, selbst wenn man für ihn Platz in der Kolonie hätte.
Die einzelnen Bewohner haben alle bestimmte Skills, Vorlieben und Abneigungen, die sich auf den Spielverlauf auswirken sollen. Bisher hat sich das bei mir folgendermaßen ausgewirkt: manche veranstalten Rituale, prügeln sich gegenseitig oder stampfen unzufrieden am Boden herum und arbeiten nicht mehr.
Kritikpunkte:
Leider wurden die Punkte, die ich damals im Early Access kritisiert habe, nicht mehr verbessert. Ich habe den Fortschritt nicht genau beobachtet und kann daher nicht sagen, was genau noch gemacht wurde, aber die Dinge, die mich gestört haben, sind leider immer noch vorhanden. Davon bin ich etwas enttäuscht.
Zu den eigentlichen Problemen zählen:
- die etwas limitierte Möglichkeiten (z.B. gibt es viele Seen oder Meer, man kann nicht fischen).
- das Menü ist nicht sehr ausgefeilt; die Speicherstände sind unübersichtlich sortiert, man kann sie nicht bearbeiten, benennen oder einfach löschen. Wenn ich meinen aktuellsten Spielstand suche, finde ich den nie ganz oben oder unten sondern meistens an Position 3, da zuerst die Automatischen Speicherstände gelistet werden. Das hätte schöner und übersichtlicher gestaltet werden können.
- Für ein Spiel, welches nicht mehr Early Access ist, crasht das Spiel viel zu oft. Es ist für mich noch nicht reproduzierbar, was den Crash verursacht.
- Mittlerweile sind 2 Geschwindigkeiten vorhanden, verglichen mit der einen Geschwindigkeit, die es im Early Access gibt. Auch hier sollte man aber etwas Zeit und Geduld mitbringen, wie man es bei so einem Spieltyp erwarten kann. Außerdem sollte man das Spiel nicht zu lange laufen lassen, während man was anderes tut, da man sonst die Events verpasst, die immer wieder einmal stattfinden (dieselben meistens öfters hintereinander) und wo man Entscheidungen treffen kann.
- die Events sind leider recht repetitiv.
- Die Tutorials sind meiner Meinung nach suboptimal. Der Anfang des Spiels wird noch erklärt, aber dann wird man ziemlich schnell alleine gelassen und hat trotz in-game-wiki keine Ahnung warum was nicht funktioniert. Habe deshalb mehrfach ein neues Spiel gestartet, weil ich dann endlich mal gecheckt habe, warum was nicht funktioniert hat. Das muss wohl so sein, damit das Spiel irgendwie anspruchsvoll erscheint.
- Es gibt keine Story, keine wirklichen Gegner (ab und zu Banditen und feindliche Truppen), aber keine Kampagne, die einen durch mehrere Gegenden und Aufgaben leitet. Jedes Spiel ändert sich nur durch die Umgebungsbedingungen und der Schwierigkeitsgrad wird durch die eigene Dummheit festgelegt. Ich bin immer noch am lernen, weiß aber ehrlich gesagt nicht, ob ich die Zeit weiter investieren werde.
- Die Steuerung durch die einzelnen Menüs ist suboptimal. Überall kommt man nur mit Escape raus.
Der Grafikstil ist ansprechend und die Texte sind witzig. Das ist ein großer Pluspunkt.
Wenn man Aufbauspiele mag und etwas Neues braucht, kann ich Clockwork Empires unter Vorbehalt empfehlen, es gibt aber durchaus bessere Spiele dieser Art. Ich würde also nur bei einem Sale zugreifen, vor allem weil das Spiel noch ausbaufähig ist und ich nicht weiß, ob da noch etwas gemacht wird.
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