Spielzeit:
440 Minuten
TLDR: Für unter einen 5er, wenn man großer Fan der Reihe ist und unbedingt wissen will, wie es ausgeht, meinetwegen. Aber ich sage euch gleich, dass Enttäuschung vorprogrammiert ist. Da es einfach ein großer Schritt runter vom Niveau der Reihe ist, kann ich es einfach nicht wirklich empfehlen. Wer es doch unbedingt spielen will, kann gerne mal in den Steam Guide schauen, den ich erstellt habe.
Das Gute
- Manche Rätsel gibt es in einer leichten und einer schweren Version. Da die Rätsel aber insgesamt so stark im Schwierigkeitsgrad wandeln, und man vorher nie weiß, welches Rätsel nervig wird, bringt es auch wieder nicht sooo viel.
- Die Sprecherinnen und Sprecher machen einen tollen Job, wie immer
- Die Graphik sieht recht gut aus, die Musik ist nicht schlecht
- Ich mag die Outtakes und das „Was geschah mit…?“ immer noch, aber es ist deutlich halbherziger als in den anderen Teilen
Das Schlechte
- Der Plot. Und da hat man schon den Großen Salat, denn das ist bei einem Adventure leider das A+O. Hat jemals jemand gesagt: „Mensch, Geheimakte ist super, aber es wäre doch noch so viel besser mit abstrusen Zeitreiseelementen!“ Nein, oder? Genau das ist leider passiert. Man kapiert irgendwann gar nichts mehr und die Regeln, was in welcher Ebene der Realität möglich ist, ändern sich ständig.
- Max kommt praktisch nicht vor und sein neues Charaktermodell sieht komisch aus
- Das Tagebuch wurde ersatzlos gestrichen, sodass man auch keine Unterstützung dabei hat, den wirren Plot nachzuvollziehen und die „Rätselhilfe“ ist ein absoluter Joke. Gefühlt ein Satz wo du gerade bist, und was dein übergeordnetes Ziel ist, egal wie viel Fortschritt man in der Szenerie schon gemacht hat.
- Das gekünstelte „Your Choice Matters“ System. Ich hätte es gar nicht gebraucht, aber wenn man es schon einführt dann bitte richtig. So macht es nämlich gar keinen Sinn. Man versteht schon bei dem individuellen Hauptmenü kaum, welche Option was beeinflusst. Bei den Enden ist es auch irgendwie dumm [spoiler] wenn ich also Kassandra, die ich seit 5 Minuten kenne, komplett im Regen stehen lasse und ihr nicht helfe, kommt diese als Konsequenz als Gast auf meine Hochzeit… ah ja… interessant [/spoiler]
- Die Humor/Drama Ausbalancierung. Ich liebe den Humor von Geheimakte. Es gibt auch hier noch ein paar gute Momente, aber wenige, da alles so ultradramatisch ist. Und wenn sie dann kommen, die Klopper, dann passen sie wirklich gar nicht in die Stimmung und Situation. [spoiler] Als Nina Max erzählt, dass sein guter Freund Emre sehr wahrscheinlich tot ist und dieser raushaut „ja, ja Emre hat es nie mit den Weibern gehabt“ (oder so ähnlich) war das schon irgendwie unpassend als Reaktion auf den Tod eines Freundes. [/spoiler]
Schade, dass diese wirklich gute Reihe so ein etwas unglimpfliches Ende nimmt. Man hat ständig das Gefühl da hätten die Developer noch super viel draus machen wollen und mussten es dann alles stark begrenzen (allein schon die Gesamtlänge des Spiels deutet darauf hin).
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