Spielzeit:
195 Minuten
Das Spiel ist mittelprächtig.
Das Spiel ist im Prinzip ein 3D-Sokoban (Kisten schieben). Sokoban gefällt mir, also finde ich es interessant, die Kisten (nein, hier sind es Kugeln) auch mal im dreidimensionalen Raum an ihren richtigen Platz zu schieben.
Hierfür haben wir kein Männlein, das die Kugel schiebt, sondern eine Art Tischtennisschläger. Das ist deswegen bedeutsam, weil er die Kugel, wenn sie an einem Rand liegt, bei seiner Bewegung über diesen Rand hinaus schlägt. Hält die Kugel nichts auf, ist sie verloren und damit auch der Level. Idealerweise wird sie aufgehalten und es geht weiter.
Ich habe etwas länger gebraucht, bis ich verstanden habe, wohin die Kugel jeweils geschlagen wird, je nach dem, wie man sie trifft. Ich möchte annehmen, dass das alles exakten Regeln folgt, aber diese werden jedenfalls nicht erklärt, man muss es selbst herausfinden. Einige Dinge habe ich nur durch Zufall herausgefunden. Eine Anleitung wäre sehr schön gewesen.
Das Spiel ist so, dass die Level sehr schnell sehr schwierig werden. Das ist natürlich subjektiv. Nicht subjektiv ist aber, dass manche Level nicht übersprungen werden können. Kommt man da nicht auf die Lösung, ist es aus.
Gesagt werden sollte auch, dass es Level gibt (die "Pyramide"), bei der man nicht sieht, was genau los ist, weil man mit dem Schläger im Inneren einer Pyramide agieren muss, die Kamera aber außen bleibt. Das ist schon ein bißchen schwerer, als nur ein Sokoban in 3D.
Wenig hilfreich fand ich in diesem Zusammenhang die Kamerasteuerung. Um die Orientierung nicht zu verlieren, müsste für mich die Kamera in ihrer Ausrichtung im Raum (Blickrichtung) konstant bleiben (können). Die Kamera folgt aber dem Tennisschläger, auch wenn er über eine Kante geht. Am Ende, bei komplexen Gebilden, weiss ich nicht mehr, wo ich hin wollte und wo die Kugeln liegen.
Man kann die automatische Kamera zwar auch manuell bewegen, aber auch dies ist nicht so gut. Die Kamera kann man mit den Pfeiltaste in die entsprechende Richtung drehen, aber ausgehend von der aktuellen Ausrichtung der Kamera. So dreht sie sich quer durch den Raum, aber meist nicht in einer der globalen Ebenen (X/Y, Y/Z, X/Z). So kann ich die Kamera nie so positionieren, dass sie das 3D-Gebilde z.B. genau von einer Seite, z.B. +X-Achse ansieht.
Beendet man die manuelle Steuerung der Kamera, schwenkt sie zurück zu ihrer automatischen Position oder einer anderen Position. Man kann die Kamera also nie dauerhaft nachjustieren.
Das klingt pedantisch, aber so konnte ich mich z.B. bei der Pyramide nie richtig orientieren und das innere der Pyramide systematisch erforschen, weil die Kamera nie da war, wo ich sie gerne gehabt hätte, um nicht die Orientierung zu verlieren.
Aber auch ohne dieses Problem sind die Level schwer. Sie erfordern, je nach Geschick, schon ziemlich viel Zeit und Mühe.
Klugen Köpfen mit phantastischem 3D-Vorstellungsvermögen und/oder sehr guten Sokoban-Fähigkeiten wird das nichts ausmachen. Mir war es zu schwer.
Die Menüführung ist stylisch aber wenig transparent. Man wählt erst eine Welt aus, dann einen Level innerhalb dieser Welt. Ob man mit einer Welt fertig ist, wird aber nicht angezeigt. Da wäre eine profanere Darstellung besser gewesen.
Angeblich liegen die wirklich schweren Level in eine der ersten Welten. Zu dumm, dass ich wohl bei denen hänge und nicht weiterkomme, um die grünen Weiden des vergnüglichen rätsellösens sehen zu können.
Pro & Contra:
+ Interessante Spielidee mit einigen sehr schönen, anspruchsvollen Leveln
+ Undo- und Reset-Taste
o Einige sehr schwere Level
- Einige Level sind nicht auslassbar. Hängt man da, hat man Pech
- Die Kameraführung kann (bei komplexeren Leveln) nerven
- Keine Einführung / Anleitung / Hinweise
Wertung: 05/10
Für jeden, der sehr schwere Rätsel mag, kann ich es empfehlen, wenn ihm die eigenwillige Kamera und die fehlende Anleitung nichts ausmacht. Eine generelle Empfehlung gebe ich aber nicht, weil es mir zu schwer ist (Leveldesign [das wäre OK], Kamera [das muss nicht sein]).
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