Spielzeit:
810 Minuten
Little Noah ist nicht unbedingt das schwerste Roguelite, es ist auch keins der originellsten, aber meine Fresse, mir macht es großen Spaß. Vermutlich liegt es daran, dass der Schwierigkeitsgrad nicht viel zu hoch und auf Permaprogression ausgelegt ist oder ... nein, Quatsch, das Spiel ist einfach nur zum knuddeln niedlich.
See, statt Waffen erhalten wir Geister von Kreaturen, die für uns kämpfen. Jede Seele hat ihre eigenen Angriffe und Spezialfähigkeiten. Wir können fünf davon in unserer gewünschen Reihenfolge nacheinander angreifen lassen. Manche machen Aufwärtshaken, manche stürmen nach vorne, andere hauen so mächtig zu, dass die Gegner paralysiert werden - ich kann aus den Viechern wirklich effektive Kombinationen zusammenbasteln und meine Gegner in einem Stunlock fangen, ihn nach oben prügeln, direkt auf den Boden klatschen und einen weiteren Angriff auf ihn herabregnen lassen ... oder ich schicke einfach eine Meute aus Eisviechern nach vorne und friere alles ein, was nicht bei drei auf den Bäumen ist - das ist massiv overpowered und macht die Runs in den meisten Fällen ein wenig zu leicht, wenn man das Glück auf seiner Seite hat.
Die Kreaturen, die allesamt als kleine Chibis mit ihren kurzen Beinen und riesigen Köpfen dargestellt werden, gefallen mir einfach gut. Darüber hinaus kracht die Action und das hat mich wirklich überrascht. Die Treffer haben Wucht, meine Feinde werden durch die Gegend geschleudert, prallen an Wänden ab und zerplatzen. Es ist einfach eine helle Freude. Stärkere Begleiter lassen es ordentlich scheppern und man spürt, dass man im Verlauf eines Runs deutlich an Macht gewinnt. Mit genug freigeschalteten Items und einer guten Kombination aus Monstern zerfickt man die Feinde, dass es geradezu lächerlich wird. Hinzu kommen Kristallupgrades, die frappierend an Dead Cell erinnern und meinen Charakter verstärken. Rote Kristalle stärken Meleekram, blaue Kristalle Fernkampfkram und grüne Kristalle sorgen dafür, dass ich bei Comboangriffen mit jedem Treffer mehr Schaden verursache. So unterteilt es sich auch mit den Elementen der Kreaturen: Feuerviecher hauen mächtig zu, Wasserviecher sind eher fernkampforientiert, Windviecher reihen riesige Komboserien aneinander und treiben die Trefferanzeige in die Höhe. Man kann alles durcheinander kombinieren oder sich an einem Element festbeißen. So stürzt man sich hüftstoßend von einer Stufe zur nächsten, sammelt mehr Macht und erfreut sich am Ineinandergreifen aller Zahnräder, bis man den letzten Boss aus den Latschen gehauen hat und sich in den nächsten Durchlauf stürzt.
Die Runlänge ist passabel. Ein Durchlauf dauert ungefähr 50-60 Minuten und es gibt die Möglichkeit, mitten im Run abzuspeichern und später weiterzumachen. Das finde ich sehr lobenswert, da man nicht immer die volle Zeit dedizieren kann - auch wenn sich 60 Minuten nun wirklich nicht lang anhört. Das ist sehr benutzerfreundlich und mir in diesem Ausmaß noch nicht untergekommen. Zwischen den Läufen investiere ich gefundenes Mana in permanente Upgrades, die man auch wirklich spürt und die sich im Laufe des Spiels läppern. Im Grunde ist es nur eine Frage der Zeit, bis man den letzten Boss legt und dann offenbart sich die größte Schwäche des Spiels: Little Noah bietet momentan recht wenig Content. Es stehen nur vier kurze Welten zur Verfügung. Zwar gibt es verschiedene Bosse, aber die unterscheiden sich nur marginal voneinander. Da fand ich die drei Zwischenbosse spannender, gegen die man im Verlauf des Spiels antritt, bis man die ganze Sippe durch hat. Das sitzt alles ganz schnell und auch die verschiedenen Räume hat man schnell verinnerlicht, sodass bei mir nach acht Stunden der Abspann über den Bildschirm geflimmert ist. Für den Preis ist das immer noch akzeptabel, aber mir gefällt das Spiel so gut, dass ich gern mehr davon hätte. Mehr Viecher, mehr Levels, mehr von allem bitte.
Mir hat Little Noah wirklich gut gefallen, so kurz es mir auch vorgekommen ist.
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