Spielzeit:
25 Minuten
[h1]Review zu What's Your Gender?[/h1]
Erst kommt Euphorie, dann kommt Dysphorie.
[b]What´s "What´s Your Gender?"?[/b]
Es ist mehr Bildung als Spiel. Soviel sei gesagt. Und wenn man sich darauf einlässt, kann What´s Your Gender? definitiv einem ein Licht aufgehen lassen. Auch wenn ich vermute, dass Menschen, die Transmenschen negativ eingestellt sind, sich dieses [i]Spiel[/i] definitiv nicht kaufen werden, geschweige denn es [i]spielen[/i] würden.
Bei mir jedoch hatte es definitiv eine Art reflektierenden Effekt gehabt.
Zuallererst: das [i]Spiel[/i] ist recht kurz. Ich habe für alles, inkl. aller Achievements lediglich 25 Minuten gebraucht. In diesen 25 Minuten wird man keine lebensverändernde Erkenntnis haben und davon bin ich selbst nicht ausgegangen.
What´s Your Gender? versucht subtil über ein recht komplexes Thema aufzuklären. Und ich bin an dieser Stelle ganz ehrlich: Ich persönlich kenne mich mit diesem Thema NULL aus. Für mich war diese Erfahrung also definitiv eine Erkenntnis. Soviel sei gesagt. Allerdings bin ich auch eine Person, die offen an etwas Neues heran tritt und zumindest [i]versucht[/i] einem negativen Stigma zu entgehen. Wobei das beim bloßen Menschsein nicht immer möglich ist.
Ich habe z.B. gelernt, dass ich "cis" bin. Also eine Person, die sich mit ihrem Geschlecht seit dessen Geburt selbst identifiziert. Zum Glück. Wie ich persönlich finde. Schließlich ist es als davon abweichende Person vermutlich nicht wirklich leicht. Allerdings kann ich mir zeitgleich auch vorstellen, dass es in Zukunft immer leichter wird für diese Personengruppen in der Gesellschaft auf Toleranz und schließlich auch Akzeptanz zu treffen (was eine sehr gute Sache ist!) und dieses [i]Spiel[/i] trägt einen wichtigen, wenn auch kleinen, Beitrag dazu bei.
So! Dann wäre ja alles erwähnt, nicht wahr? Nicht wirklich.
Kommen wir zu weiteren positiven Aspekten des [i]Spiels[/i].
Es sieht aus wie Antichamber! Kein Wunder. Das [i]Spiel[/i] wirbt ja bereits auf dessen Shopseite damit.
Ich war auch positiv überrascht, dass das [i]Spiel[/i] sowohl auf Deutsch vertont, als auch ingame-Schriftzüge auf Deutsch dargestellt werden! Auch wenn die deutsche Vertonung "etwas" zu wünschen übrig lässt und stellenweise recht monoton klingt. Und an einer Stelle passte sogar der Untertitel nicht mit dem gesprochenem Wort überein, was bei DER Kürze des [i]Spiels[/i] meiner Meinung nach fatal ist, aber das jetzt nur mal am Rande.
Irgendwann findet man im Spiel auch eine abstrakte Karte, die mich irgendwie fasziniert hatte, besonders, weil ich dieses Objekt anfangs nicht als Karte wahrgenommen habe.
Doch was meine ich anfangs in dieser Review eigentlich mit "Erst kommt Euphorie, dann kommt Dysphorie."? Nun. Am Anfang kommt die Frage: "Was ist dein Geschlecht?" und zwei Türen erscheinen. Eine ist blau und die andere ist rosa. Ich bin männlich und HASSE rosa. Nicht, weil diese Farbe mit einem gewissen Geschlecht assoziiert wird, sondern, weil ich sie einfach potthässlich finde! Kurz: Ich habe mich schlichtweg geweigert eine Farbe zu wählen, auch weil ich der Meinung bin, dass es falsch ist gewisse Farben mit gewissen Geschlechtern in Verbindung zu bringen. Ich persönlich mag z.B. die Farben violett und pink und habe auch T-Shirts, die diese Farbe tragen, OBWOHL ich männlich bin. Es gibt meiner persönlichen Meinung einfach nicht gewisse Farben, die nur einem gewissen Geschlecht gehören.
Jedenfalls habe ich mich dann umgedreht und eine Art Knopf gesehen und diesen gedrückt in der Hoffnung meine Weigerung auch im Spiel kundzutun. Und dann fiel ich und Euphorie keimte in mir auf. Wie versucht das Spiel weiter auf diesem Prinzip aufzubauen? Wird es mehr Entscheidungen geben? Wie interaktiv wird dieses [i]Spiel[/i] werden? All diese kurz aufflammenden Fragen wurden nach ca. 25 Minuten gehörig enttäuscht, weil man nicht mehr macht im [i]Spiel[/i]. Man läuft herum, hört der monotonen Vertonung zu und liest. Das war es. Das ist zwar in Ordnung, aber aufgrund der beschriebenen Situation am Anfang, habe ich mehr erwartet. Später habe ich dann mal neu angefangen, auch um alle Achievements zu erhalten, und dann bei der erneuten Entscheidung nüchtern feststellen müssen, dass man GAR KEINE Entscheidung bei diesen farblichen Türen hat... Den Knopf hinter einem zu drücken ist die einzige Möglichkeit hier weiter zu gelangen... Und... das fand ich recht schade. Ich hoffe, dass man das versteht. Dieser Gedanke von Hoffnung und Euphorie nach kurzer Zeit zerbröckeln zu sehen war nicht so ein schönes Erlebnis. Naja. Sei´s drum.
What´s Your Gender? war eine kurze, lehrreiche Reise, die ich vermutlich nicht nochmal unternehmen werde. Dennoch: ich kann es jedem nur mal empfehlen, sie mindestens einmal unternommen zu haben!
Ich danke fürs Lesen und wünsche sehr viel Spaß beim Spielen, äähh bei der Bildung! ;-)
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