Spielzeit:
2340 Minuten
Casual Spiele sind immer einen Blick wert, wenn sie technisch gut gemacht sind und keine Pay-to-win Mechaniken haben. Jewel Match ist einer dieser Vertreter und erzeugt eine unglaubliche Suchtwirkung.
Das Spielprinzip ist dabei simpel wie eh und je: in einem Spielfeld tauscht man per Drag & Drop die Plätze von zwei benachbarten Juwelen. Das klappt jedoch nur, wenn dadurch mindestens drei benachbarte und gleichfarbige Edelsteine zusammenkommen. Mehr geht natürlich auch. Passt es, verschwinden die Steine vom Feld und von oben rücken neue nach.
Dieses Grundprinzip ist mannigfach bekannt und was man alles damit machen kann, zeigen die Bewjeweled Spiele. Jewel Match ist aber etwas anders, denn hier spielt man richtige puzzleartige Level durch. Ziel ist es, Münzen zu sammeln und damit auf einem Szenenbild Schlösser zu bauen, indem man diverse Bestandteile nach und nach dazukauft.
Die Level sind dabei grundverschieden. Meist muss man irgendwelche königlichen Wappen an den unteren Rand eines Spielfeldes bewegen oder Juwelen auf goldenen Feldern abräumen, damit diese verschwinden. Das wäre nicht sonderlich schwierig, gäbe es nicht zahlreiche Hürden. Manche Steine sind mit Ketten versehen und somit nicht beweglich. Andere sind von einer Kristallhülle umgeben, die man zuerst zerstören muss. Dann gibt es gesperrte Steine, die nur mit passenden Schlüsseln verschwinden oder Zählsteine geben vor, wie viele Juwelen einer bestimmten Sorte man beseitigen muss, um diese wiederum aus dem Weg zu räumen.
Auch agieren wir hier nicht nur auf einem Spielfeld, sondern auf mehreren, die über Richtungspfeile erreichbar sind. Auch diese Pfeile können aber durch dieselben Mechanismen versperrt sein. Außerdem kann es sein, dass man auf einem Spielfeld nicht weiterkommt, weil die Lösung auf einem der anderen zu finden ist. Handicaps, wie sichtversperrende Flüssigkeiten oder lästige Schnecken, die den Hintergrund wieder golden einfärben, sorgen für zusätzlichen Stress, dafür bekommt man mit Joker-Steinen oder Abräumern, mit denen man ganze Reihen in diversen Himmelsrichtungen eliminieren kann, wiederum passable Hilfsmittel, die manchmal auch unerlässlich sind.
Mit einer Maximalzahl an Zügen - wobei man für erspieltes Geld welche nachkaufen kann - entsteht somit eine faszinierende Mischung aus Knobelei und Glück. Mit zusätzlichen Bonusgames, die noch mal schwieriger und auch taktischer sind, verbringt man schnell Stunde um Stunde in diesem im Kern sehr simplen Spiel, denn man kennt es ja: eine Runde geht noch.
Visuell ist das Spiel wunderschön mit netten Blitz- und Feuereffekten und vor allen die Kettenreaktionen sind immer gern gesehen, weil es sich einfach toll anfühlt, eine solche ausgelöst zu haben.
Der Sound hingegen ist eher meditativ. Wer Bejeweled 3 kennt, wird vielleicht an die Schmetterlings-Level erinnert. Ungefähr so klingt es. Etwas mehr Wucht hätte mir besser gefallen, aber das ist zweitrangig, denn in erster Linie ist es eine Nebenbeschäftigung und dafür reicht die Präsentation allemal locker aus.
Die Steuerung mit der Maus ist simpel und präzise. Lediglich die Logik der Szenenbilder habe ich nicht so richtig begriffen. Ich habe zwar mittlerweile anderthalb Schlösser fertig gebaut, doch es dauerte eine Zeit, bis ich halbwegs nachvollziehen konnte, wie und wo man das macht.
Doch egal, am Ende bleiben eine dreistellige Zahl an Leveln und Herausforderungen, von denen ich zu diesem Zeitpunkt etwa ein Drittel absolviert habe. Es gibt also noch genug zu tun und selbstverständlich ist mein Anspruch, die Level perfekt abzuschließen.
Es liegt hier also ein sehr schätzenswerter Vertreter eines klassischen Juwelen-Tausch-Spiels vor, das einen ganz eigenen Charakter aufweist und vielleicht auch Spieler anspricht, deren Genre das nicht unbedingt ist - so wie mich.
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