Spielzeit:
114 Minuten
[h2]Einleitung[/h2]
Panzer Knights (PK) ist nicht erst seit gestern auf dem Markt und bietet mittlerweile auch DLCs im Bereich neue Panzer. Es sticht hervor mit einfach gehaltener Grafik, historischen Missionen angelehnt an den WW2 und bietet mit großen Karten auf. Ob es sich wirklich lohnt und ob es für Fans anderer Panzersimulationen sinnvoll ist, werden die nächsten Abschnitte zeigen.
[h2]Story[/h2]
Diese ist schnell erklärt. Es handelt sich um eine fiktive Zusammensetzung. Japanische Akteure in Form von Animes besetzen deutsche Panzer (überwiegend!) und begleiten den Spieler durch die WW2-Geschichte. Dabei geht es um die Eroberung diverser Gebiete innerhalb Europas. Alle Handlungen und Einzeltätigkeiten sind dabei "erfunden". Zwar lehnt man sich an wichtige Ereignisse des WW2 an, hat sich jedoch erlaubt, seine eigene Interpretation seitens der Softwareschmiede einzuflechten. Man spielt virtuell in einem Team und hat bis zu fünf weitere Mitglieder, die über eine "KI" gesteuert werden. Diese kann man mit einfachen Befehlen herumschupsen. Meistens fahren sie jedoch nur hinterher.
[h2]Grafik[/h2]
Es ist sofort erkennbar, dass es sich um eine einfach gehaltene Darstellung handelt. Die komplette Grafik ist mal (wieder) auf der unity Engine aufgebaut, mit all seinen Stärken und Schwächen (wohl eher das Zweite - mehr später dazu). Man nutzt die Grafik auch für weitläufige Areale, was zum Teil ganz gut klappt. Die Charaktere sind als Anime darstellt, die Panzer als Comic-Grafikelement. Eine interessante, wenn auch zugleich etwas komische Mischung. Muss man am Ende mögen.
[h2]Sound und Musik[/h2]
Jetzt wird es gleich bitter. Die Animes blubbern (wahrscheinlich auf japanisch) ihre "Laute" und ihr "Stöhnen" herunter. Teilweise mehr als nervtötend. Es werden immer wieder die gleichen Sätze in gefühlt bestehenden Endlosschleifen heruntergespielt. Gerade in Gefechten, ist dies nervig. Auch die Effekte sind sehr beschränkt, so klingt bspw. jeder Panzer beinahe gleich. Sowohl vom Motorgeräusch, als auch in der Schussabgabe.
Die Musik ist leider ebenfalls sehr eintönig und wird wirklich in einer Endlosschleife wiedergegeben. Daher ist es ratsam, die Musik abzuschalten.
[h2]Steuerung und Gameplay[/h2]
Gleich vorweg: Dieses Mal habe ich nicht geschaut und auch nicht probiert, ob man das Spiel per Gaming Controller spielen kann. Ich habe mir die Steuerung der Panzer per Tastatur und Maus angetan.
Im Großen und Ganzen ist die Steuerung recht präzise. Allerdings spielt die Sicht und die Ausrichtung des Faden- bzw. Zielkreuzes nicht immer mit. Auch wenn diese übereinander liegen, kann es sein, dass das Spiel etwas anderes behauptet und der Schuss ins Leere geht. Das Zielen an sich in Ordnung und auch der Fokus stimmt. Eher sind es die Objekte im Spiel, die hier einen Frust aufkommen lassen.
[h2]Maps/Karten[/h2]
Da einige historische, leicht abgewandelte Missionen gespielt werden, gibt es eine Menge Karten. Diese sind im Prinzip auch weitläufig und daher kann eine Mission auch schon einmal ein paar Minuten dauern. Allerdings sind die Objekte (Häuser, Büsche, Bäume, Zäune, etc.) immer wieder gleich. Es macht also keinen Unterschied, ob ich mich auf deutschen Boden oder bspw. in Polen befinde. Es sieht alles gleich und sehr ähnlich aus. Nur die Hügel und die Führung der Wege variieren.
[h2]Bugs[/h2]
Das ist wohl die Stärke des Spiels, leider nicht positiv gemeint. Es hagelt regelrecht von Bugs. Angefangen vom Start (im wahrsten Sinne des Wortes), bei dem es passieren kann, dass man den Panzer nicht vom Fleck bekommt. Die Tasten, A, W, S, D reagieren einfach mal nicht. Also kurz unterbrechen, in die Option, irgendwas machen und zurück zu Spiel. Dann will auch der Panzer endlich fahren. Während der Fahrt wird man erkennen, dass die Map Probleme macht. Sobald hier steilere Brückenauffahrten oder auch Erhebungen sind, kann es sein, dass der Panzer feststeckt. Zwar bewegt es sich dann, zittert aber und überwindet das Hindernis im Schneckentempo. Gleichen Spiel auf Wegen, die nach oben führen. Nur über die Diagonale können diese einigermaßen gut gefahren werden. Ebenfalls besteht das Problem, dass Büche oder kleine Hügel zu unüberwindbaren Hindernissen mutieren können. Der Panzer kommt einfach (teilweise!) nicht drüber oder durch. Das ist vor allem dann problematisch, wenn man sich in einem Gefecht befindet und quasi feststeckt.
Was auch auffällt, sind die Ghost-Shells. Es kommt immer wieder vor, dass die Granaten des Panzers irgendwo hinfliegen, aber nicht zum Gegner, obwohl 100% eingezielt wurde. Wenn man bspw. mit der Maus vor einem Pz. S35 steht und diesen nicht durchschlägt, dann ist das schon etwas übel.
Kommen wir noch zum Team (KI): Dieses ist teils echt dumm. Sie fahren nur hinterher, sehen nur die Gegner, die man selbst aufgedeckt hat und wenn man Pech hat, bleiben sie auf der Karte hängen und man bestreitet die Mission weiterhin allein. Ab und zu werden sie dann mal gerespawnt. Aber eben nicht immer.
Letzter Kritikpunkt: In einer polnischen Mission standen wir alle in einer etwas größeren Stadt und es gab ein reines Gemetzel unter den Panzern. Das Spiel wurde immer langsamer, umso mehr Panzer zerstört wurden in Brand standen. Ebenfalls die Gebäude. Die Engine kam an ihre Grenzen und verlangsamte einen hier echt schnellen PC (u. a. nVidia RTX 4070TI). Teilweise war die reinste Dia-Show angesagt.
[h2][b]SPECIAL:[/b] DLCs[/h2]
PK bietet bereits auch Erweiterungen. Hierbei handelt es sich nicht um neue Karten, sondern um weitere Panzer. Das Spiel selbst ist mit vielen, bekannten Panzern ausgestattet. Unter anderem eben der Tiger Serie, Churchill oder auch dem IS-2. Teilweise können die Panzer jedoch erst ab einem bestimmten Missionsfortschritt freigeschaltet werden. Im Gegensatz dazu kann man sich fast zwei Hand voll weitere Panzer kaufen. Ich hatte das Glück und konnte im Sale alle für knapp sechs Euro erwerben. Benötigen wird man diese nicht, aber es macht schon Spaß mit einem One-Shot-Killer-Tank wie der Maus über das Feld zu fahren und alles abzurasieren.
[h2]Fazit und Empfehlung[/h2]
PK kann seinen Reiz haben. Aber auch abstoßend wegen der vielen, schlichten Elemente sein. Die lieblose Grafik, welche monoton daherkommt, der echt nervende Sound und die miese Sprachausgabe, mit immer den gleichen Sätzen. Zudem auch die vielen Bugs während des Spielens. Wer War Thunder, World of Tanks und Co. spielt, wird hier keinen ebenwürdigen Gegner oder Ersatz finden. Die Idee ist wirklich gut, aber die Umsetzung hat nach oben noch massiv Luft. Im Sales und für Zwischendurch, ist es sicherlich machbar und spielbar. Aber als ein Panzer-Shooter für längere Zeit, glaube ich nicht. Nach knapp zwei Stunden brauche ich nun erst einmal Abstand. Wer also im Sales zuschlagen möchte und mit den Schwächen leben kann, aber eben ein Fan von Panzersimulationen ist, kann den Schritt wagen. Alle anderen Spieler sollten es lieber lassen.
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