Spielzeit:
284 Minuten
Test der Early Access Version am 14.06.2020
Nach Scrap Mechanic war ich angefixt auf ein neues Physik Spiel. Drum habe ich jetzt bei Main Assembly zugeschlagen, in der Hoffnung eine würdige Alternative spielen zu können.
Im Grunde ist es ganz nett gemacht, man hat im Sandbox Modus sehr viele Teile, die man ausprobieren kann. Allerdings wird die visuelle "Programmierung" viele nicht Programmierer abschrecken. Das ist dann doch eher etwas für Leute, die nicht nur Technik-, sondern auch EDV Affin sind. Wenn man nicht vertsteht, wie die Zusammenhänge sind, gerade was die Logikblöcke angeht, dann wird aus Lust schnell Frust und das Spiel wird nicht mehr angefasst. Zum Glück habe ich damit kein Problem, kenne ich doch die visuelle Programmierung schon von den Blueprints der Unreal Engine.
Die Herausforderungen sind eigentlich ganz nett, aber der Frustfaktor ist zu hoch, was aber am eigentlichen Spieldesign liegt (siehe Cons).
Pro:
viele Mechanikteile, verschiedene Antriebe, Gelenke, Programmierung, Baumodus (bis auf ein paar nervige Details, siehe auch Cons), vieles einfärbbar, Multiplayer (siehe auch Cons), mehrsprachig (Mehrsprachig: eigentlich schon lobenswert, dass es das Spiel auch auf deutsch gibt, zur Zeit allerdings nur zum Mitlesen. Vielleicht später auch mit deutscher Synchro? Wäre nett aber nicht wichtig.
), Dummys
Cons:
Kamera: Das ist das schlechteste Kamerasystem, dass ich je erlebt habe. Die Verfolgerkamera verliert den gesteuerten Bot (z.B. ein Fahrzeug), sobald er zu stark in die Kurve geht. Das heißt, dass man dann auf einmal seinen Bot von vorne sieht, weil die Kamera umschwenkt und dann natürlich nicht mehr weiß, wo es lang geht. Wo es besonders nervig wird, ist in den Herausforderungen. Iin den Settings kann man die Verfolgersicht ausschalten, das hat allerdings keine Auswirkungen. Ein Ego-Perspektive ist meiner Meinung nach Pflicht.
Herausforderungen:
Schon bald soll man mit seinem Fahrzeug durch enge Kurven fahren, um die Wegpunkte und letztendlich den nötigen Stern zum Weiterkommen einsammeln. Sobald man einen Wegpunkt erwischt hat, tickt die Uhr und man meistens 2 Sekunden Zeit, den nächsten aufzusammeln. WARUM??? Warum muss man den Fortschritt im Spiel von zeitlichen Aufgaben abhängig machen? Das ist für mich schon ein K.O. Kriterium, weil es nervt und keinen Spaß bringt. Besonders weil man durch die miese Kameraführung eh das Fahrz- oder Flugzeug aus der Sicht verliert. Man kann zwar Abschnitte immer wieder auf dem Parkour spielen und muß zum Glück nicht alles in einer Herausforderung noch einmal machen. Allerdings ist man ständig dabei, das Gefährt oder Fluggerät an den neuen Parkourabschnitt anzupassen. Das zieht die Herausforderung nur unnötig in die Länge.
Multiplayer: Zur Zeit kann man lediglich Sandbox im Multiplayer spielen, dann kann man nicht an einem Fahrzeug gleichzeitig bauen. Kollision gibt es nicht mit den Geräten der Mitspieler, also nix ist mit Robo Wars... Es ist im Grunde kein Multiplayer, weil nur jeder an seinem Bot schraubt und die anderen Spieler lediglich den Testlauf sehen können.
Baumodus: An sich ganz ok, aber um eine Fläche oder Linie in eine bestimmte Richtung zu verschieben, ist viel Kamerajustierung notwendig. Warum gibt es nicht, wie in jedem 3D-Programm ein 3-Achsenkreuz zum verschieben, drehen und skalieren?
Fazit: Wenn es eine Kamera in Ego-Perspektive gibt, ein 3-Achsenkreuz im Baueditor, die nervigen Zeit Aufgaben überspringbar sind und der Multiplayer ein richtiger Multiplayer ist, komme ich gerne wieder auf Main Assembly zurück. Zur Zeit ist das Spiel weder Fisch, weder Fleisch noch Möhren (für die Veganer unter Euch).
👍 : 18 |
😃 : 2