Spielzeit:
904 Minuten
Das Spiel hat mir gut gefallen. Es ist stellenweise etwas brutal, tragisch und melancholisch, aber auch romantisch. Die Charaktere sind trotz ihrer fehlenden Mimik so lebendig geschrieben, dass es leicht fällt, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen.
Kritikpunkte: Es gibt nicht besonders viele Graphiken im Verhältnis zur Textlänge, an einigen Stellen gibt es noch nicht mal Hintergrundbilder. Die Musik stoppt zwischendurch hin und wieder, als wäre da eine Schleife vergessen worden. Am Ende eines Handlungsstrangs gibt es einen Spielfehler, der sich aber durch Umbenennung der Datei "CG Supra Final 1.png" in "CG Supra Final.png" im Ordner "\Steam\steamapps\common\Bios Ex\game\images\CG\" beheben lässt.
Handlung:
[spoiler]Sapporo, Hokkaido, Japan. Wir schreiben das Jahr 1997, was selbstverständlich 2657 nach Koki-Zeitrechnung ist.
Ein paar Reiche und einflussreiche Irre aus Regierungskreisen haben die fixe Idee, dass hoch entwickelte Außerirdische in der Vergangenheit die Erde besucht und bestimmte Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten (ESP, Psikräfte) ausgestattet haben. Einige dieser Personen seien uns aus alten Mythen bekannt, aber sie wandelten immer noch unerkannt unter uns. Der Plan des Projekts "Bios Ex" sieht nun vor, diese Begabten aufzuspüren, in der Ori-Anstalt einzusperren, auszubilden und zu manipulieren, um sie als Waffen einzusetzen und ihre Fähigkeiten mithilfe von schanghaiten Wissenschaftlern, die genetische Experimente durchführen, künstlich nachzubauen. Die Insassen der psychiatrischen Klinik werden die meiste Zeit mit Sedativa unter Kontrolle gehalten und nur bei Bedarf mit einem Aufputschmittel vollständig aufgeweckt. Ziel des Projekts ist unglaubliche Macht und der Umsturz der japanischen Regierung. Eine neue Welt und allmächtige Zivilisation soll entstehen, die jener der Außerirdischen gleicht. Die Verantwortlichen wollen die Weltherrschaft, letztendlich läuft es aber wohl vielmehr darauf hinaus, einen internationalen Psikrieg anzuzetteln und die Welt ins Chaos zu stürzen.
Der halbjapanische Protagonist Eiza Gaido, 22 Jahre, terrorverdächtiges Waisenkind, wacht ohne Erinnerung in einem Hochsicherheitsgefängnis auf und wird in das Ori Asylum, eine als psychiatrische Anstalt getarnte Forschungseinrichtung von Bios Ex, überwiesen, wo ihm dabei geholfen wird, das Wissen über seine Vergangenheit wieder zu erlangen. Er wird sich auch seiner speziellen Psifähigkeit bewusst, die es ihm erlaubt, Dinge zu zerstören ("Calamity"). Er findet Verbündete, darunter seine Geliebte Supra Solokova, die gezwungen wird, in der Anstalt zu arbeiten, sowie Nao Kurihara, die selbstsüchtige und manipulative Vizedirektorin der Anstalt und ihre schüchterne Tochter Shizune Koide, die hellsichtig ist und ihr ganzes Leben in diesem Krankenhaus verbracht hat.
Durch Dialogentscheidungen gewinnt oder verliert man deren Zuneigung, um dann mit ihrer Hilfe aus der Anstalt auszubrechen und den Schattenmännern mit ihrem verschwörerischen Treiben ein Ende zu bereiten.
In jedem Fall trifft man mindestens eine moralisch fragwürdige Entscheidung, aber neben mehreren traurigen ist auch ein gutes Ende möglich.
Das Spiel ist dem Komponisten Ryu Umemoto gewidmet, der vermutlich das Vorbild für Shizunes verschwundene Vaterfigur darstellt.
[/spoiler]
👍 : 0 |
😃 : 0